Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Titel: Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Röbel
Vom Netzwerk:
Franzi einen sanften Stoß in die Seite. Natürlich verstand Alina.
    Jeder, der auf Mozzie beschäftigt war, bestaunte das Auto, außer Kevin und Alinas Mann.
    Der kleine Neil sagte: „Sieht aus wie der Himmel.“
    „Ja“, erwiderte Sabrina und legte, stolz den Arm um ihren kleinen Freund. „Da hast du Recht, Neil.“
    „Ich werde morgen zu Kevin fahren, sonst kommt er gar nicht mehr zurück.“
    Alina wurde plötzlich sehr ernst, hakte den Arm unter den ihrer Freundin und ging mit ihr ein Stück von den anderen weg.
    „Kevin kam an dem Tag zurück, als ihr nach Brisbane aufgebrochen seid. Er sah dich fahren, als er über den Hügel kam. Als er erfuhr, dass Peter mit dabei war, kündigte er sofort.“
    Franziska brach in Tränen aus. „Kevin, warum? Warum hast du kein Vertrauen. Ich liebe dich doch so sehr. Ohne dich will ich nicht mehr leben.“
    Alina drückte die aus Verzweiflung zitternde Freundin fest an sich. Sie ahnte nur, wie ihre Freundin sich jetzt fühlen musste. Denn Alina hat noch nie aus Liebe um einen Mann weinen müssen.
    „Wo ist der Dummkopf hin?“, fragte sie schluchzend.
    „Er wusste es noch nicht genau. Er wollte versuchen, in irgendwelchen Minen Arbeit zu finden.“
    Für einen kurzen Augenblick hellte sich ihr Blick auf. „Vielleicht in meinen Minen?“ Doch gleich wurde sie wieder traurig. „Aber es gibt ja noch so viele andere. Alina, wo soll ich suchen?“
    „Franziska, kein Mann der Welt ist es wert, ihm nachzulaufen!“
    „Doch, er schon.“
    Alina schüttelte kaum merklich den Kopf. Sie wusste, dass sie hier nicht mehr helfen konnte.
    „Weißt du“, sagte Franziska entschlossen und wischte sich dabei die Tränen ab „ich muss mich sowieso wieder einmal in den Opalminen sehen lassen. Er weiß doch nicht, dass sie mir gehören. Vielleicht finde ich ihn dort.“
    „Franziska, ich akzeptiere deinen Wunsch, aber willst du schon wieder Sabrina alleine lassen? Ihr wart doch erst solange getrennt gewesen!“
    „Ich bleibe nicht lange, Alina, höchstens zwei Tage, das verspreche ich dir!“
    „Na gut. Schließlich bist du alt genug. Du musst deine Entscheidungen selbst treffen. – Ach, bald hätte ich es vergessen, warte einen Augenblick.“ Alina rannte ins Haus – zu schnell, denn wieder waren die Schmerzen da – und als sie zurückkam, hatte sie etwas Kleines auf dem Arm.
    Franziska erkannte im Dunkeln nicht, was es war.
    Alina rief Sabrina, und diese brachte natürlich gleich Neil mit. Alina bückte sich zu den Kindern. „Seht mal, was ich hier habe!“
    „Ein Hund, Mum, sieh doch ein kleiner Hund“, freute sich Sabrina.
    „Nein, Sabrina, das ist kein Hund. Es ist ein kleiner Dingo. Eigentlich ein wildes Tier, aber ich habe schon von vielen gehört, dass man sie zähmen kann.“
    „Wo hast du den her?“, wollte Sabrina wissen, während sie den Dingo auf den Arm nahm.
    Alina antwortete Sabrina, ohne Franziska aus den Augen zu lassen: „Onkel Kevin hat ihn gefunden. Seine Dingomutter war gestorben, und er wäre sonst verhungert. Onkel Kevin hat ihn mit Schafsmilch gefüttert. Das musst du nun übernehmen.“
    „Wo ist er, ich möchte mich bei ihm bedanken?“
    „Tut mir leid, Kleines, er musste weg. Es wird wohl eine Weile dauern, bis er wiederkommt.“
    „Schade, Mum, bist du traurig darüber?“
    Franziska nickte, und große Tränen kullerten über ihr Gesicht.
    „Ich auch, Mum!“
    Kevin wusste, dass es in Lightning Ridge Opalminen gab. Das war sein Ziel, doch kurz vor dem Ort begegnete er unter einem Baum einer Gruppe Stocker. Er gesellte sich zu ihnen und erfuhr, dass sie nach Alice Springs wollten, um von dort eine Herde Rinder nach Sydney zu treiben.
    „Hast du nicht Lust mitzukommen? Wir können jeden Mann gebrauchen? Und die Bezahlung ist auch sehr gut.“
    Ohne weiter zu überlegen, nahm Kevin an. Er war sowieso auf Arbeitsuche, und als Viehtreiber war er wenigstens immer an der frischen Luft, was in einer Mine nicht der Fall gewesen wäre. Das ist die Chance, um auf andere Gedanken zu kommen. Kevin konnte es einfach nicht verstehen, sich so in Franziska getäuscht zu haben. Ihre Liebe kam ihm so echt vor. Soll der Fremde aus Deutschland wirklich so einen großen Einfluss auf sie haben? Kevin verstand die Welt nicht mehr. Dieser Job kam zum richtigen Zeitpunkt. Er braucht Abstand, und freute sich sogar ein bisschen auf das kommende Abenteuer in der Wildnis mit den Rindern.

    Der Brief

    Sharon merkte, dass Peter an ihr zwar Interesse zeigte, aber von

Weitere Kostenlose Bücher