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Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Titel: Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Röbel
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ausfiel, als er ursprünglich geplant hatte.
    Anschließend zogen sich die Geschworenen zur Beratung zurück. Es waren zwar nur zehn Minuten, aber den betreffenden kam es vor wie Stunden.
    Als alle Geschworenen wieder Platz genommen hatten, sprach der Richter das Urteil.
    „Im Namen Ihrer Majestät und des Volkes von New South Wales ergeht folgendes Urteil. Mr. Kevin Goodman ist durch die Geschworenen für unschuldig erklärt wurden und vom heutiges Tag an ein freier Mann.“
    Für einen Moment war es totenstill im Raum.
    Plötzlich wurden Franziska die Knie weich. Dann hörte sie von der Ferne Stimmen und Beifall, und plötzlich wurde alles um sie herum schwarz.
    Als sie wieder zu sich kam, war sie in einem Nebenraum. Kevin und Mr. Marty Williams waren bei ihr.
    „Na, das Urteil hat Sie wohl umgehauen, Mrs. Winter?“, neckte Mr. Williams.
    „Was ist mit mir geschehen? Kevin, du bist hier? Du bist frei, ja, wirklich – haben wir es wirklich geschafft?“
    Als sich Franziska von dem Schreck erholt hatte, verabschiedete sich Mr. Williams. „Ich sehe Sie beide morgen in meiner Kanzlei zum Begleichen der Rechnung.“
    Kevin verließ als freier Mensch mit Franziska im Arm das Gerichtsgebäude. Ein Reporter passte beide ab und bat um ein Interview, zu dem Franziska bereitwillig zusagte.
    Nur, hätte sie zu diesem Zeitpunkt geahnt, welche Folgen es in ihrem späteren Leben bringen würde, hätte sie sich sicher anders entschieden.
    Der Reporter wusste, dass dieses Gespräch etwas länger dauern würde und lud daher beide zu einem Kaffee in ein kleines Restaurant auf der anderen Straßenseite ein.
    Dort erfuhr er eigentlich alles von Franziska, wie sie nach Australien kam, von der Farm, auf der sie lebte, und dass diese Farm eigentlich ihrer Tochter gehörte. Weil die Tochter aber noch nicht volljährig war, wird die Farm von ihr, der Mutter, verwaltet.
    „Kommt das, was ich sage, nun alles in die Zeitung?“
    „Ja natürlich, aber nicht nur hier. Ich schreibe für eine Zeitung, die auch in Amerika und in England vertrieben wird.“
    Franziska nickte anerkennend. „Ich hätte nicht gedacht, dass sich so viele Menschen für unser Schicksal interessieren könnten.“
    „Doch, dieser Artikel soll allen Hoffnung geben, die um die Gerechtigkeit kämpfen.“
    Nach Begleichung des Honorars und der Rechnung im Hotel fuhren beide nach Hause.
    Endlich – für immer nach Hause.
    Während einer Rast griff Kevin in seine Tasche und gab Franziska eine kleine Schachtel. „Das hier habe ich vor fast elf Jahren für dich gekauft. Zum Glück hat es mir keiner weggenommen.“
    Sie öffnete die Herzform der Schachtel und strahlte vor Glück. „Oh Kevin, ist das ein schöner Ring. Da steht ja sogar etwas drin ‚In Liebe Kevin’.“ Franziska gab ihm dankend einen Kuss, und er schob den Ring auf ihren Finger.
    Sie war glücklich und hoffte, dass auch zu Hause alles in Ordnung war. Ihre Sorge galt Sabrina. War es falsch, Cecilia mit so einem Problem allein zu lassen?
    „Na, der Ring entspricht wohl doch nicht deinen Vorstellungen, du siehst so betrübt aus?“, fragte Kevin.
    „Ach, Kevin“, seufzte Franziska und erzählte ihm nun von Sabrina und ihrer großen Liebe und was sie gemeinsam mit Maggi und Mamdy beschlossen hatte.
    „Ich glaube, es war schon ein Fehler, dass Neil mit zum Abschlussball war. Damit hast du eine Art Trotz in Sabrina ausgelöst.“
    „Wieso?“
    „Na, stell dir nur folgenden Gedankengang vor. – Wenn die Leute ihn hier in der Stadt, auf einem großen gesellschaftlichen Ereignis akzeptieren, warum dann nicht weit weg auf einer Farm? Wo kein Fremder hinkommt. – Weißt du, was ich damit sagen will?“
    Franziska nickte nachdenklich. „Ja, aber wer hätte das ahnen können?“
    „Du hast schon richtig gehandelt, mach dir keine Sorgen deswegen, sie kommt darüber hinweg und wenn nicht, musst du ihre Liebe akzeptieren.“
    Sie nickte und sagte: „Ich weiß.“

    Die Geschichte der Aborigines

    An einem Felsüberhang trafen sich die Stammesmitglieder der Bundjalung mit Mamdy. Wie verabredet, übergab sie ihnen Neil. Bei dem Marsch durch das Outback zum vereinbarten Treffpunkt kam Neil bei der Hitze dermaßen ins Schwitzen, dass seine Kleidung völlig durchnässt war.
    Daher legte er ohne zu protestieren dort seine Kleidung ab. Schuhe, Hosen, Hemd und was er so noch bei sich hatte. Mamdy nahm seine Kleidungsstücke wieder mit zurück.
    Er bekam einen Lendenschutz, das war alles.
    Neil war es nicht

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