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Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Titel: Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Röbel
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auf der Veranda, und Bradley schob sich einen Stuhl an den Tisch, um sich mit dazuzusetzen. „Das hört sich ja ziemlich ernst an!“, stellte Bradley fest. „Ich habe bestimmt nichts angestellt. Jedenfalls bin ich mir keiner Schuld bewusst.“
    „Keine Sorge, es geht um etwas ganz anderes. Nun ist deine Schwester Shirley schon drei Monate, und was hältst du davon, wenn wir heiraten?“
    „Na endlich, ich dachte schon, das würde nie geschehen.“
    Cecilia lachte: „Wie kommst du darauf?“
    „Na ja, schließlich soll so eine Hochzeit ein tolles Fest sein. Viele Leute kommen da, die Geschenke mitbringen...“
    „Aber für uns“, unterbrach ihn Fred.
    „Klar doch, das weiß ich, und außerdem gibt es fantastisches Essen. Übrigens ist das noch ein Geheimnis, oder darf ich es weitererzählen?“
    „Es ist kein Geheimnis, aber wir wissen noch nicht den genauen Zeitpunkt, weil es eine Doppelhochzeit werden soll.“
    „Das ist mir schon klar, natürlich heiraten da zwei – du und Dad –.“
    Er sagte das erste Mal in den vielen Jahren ‚ Dad ’ zu Fred. Cecilia und Fred bemerkten das und waren sehr glücklich.
    „Bradley“, antwortete Fred, „eine Doppelhochzeit bedeutet nicht, dass Mann und Frau heiraten, sondern dass es zwei Hochzeitspaare gibt. Franziska und Kevin wollten schon im vergangenen Jahr heiraten, aber da konnten wir nicht. Also haben die beiden beschlossen zu warten.“
    „Was, das ist ja toll, dass die auch heiraten. Mensch, das wird einen Trubel geben.“
    Als Fred und Cecilia diese Hürde überwunden hatten, sprachen sie mit Kevin und Franziska.
    Franziska war begeistert. „Nun müssen wir uns nur noch auf einen Tag einigen. Was haltet ihr davon, wenn wir nächstes Jahr im Februar heiraten. Wir befinden uns dann zwar mitten in der Regenzeit, aber wir bekommen hier sowieso nicht viel Regen ab. Und die letzten Jahre war es im Februar immer sehr angenehm.“
    Cecilia nickte zu dem Vorschlag. „Ja, ich denke auch, dass der Februar ein guter Zeitpunkt ist.“
    „Gut, wenn ihr meint, dass wir das schaffen, bin ich dafür. Ich werde mich mit dem Pfarrer in Verbindung setzen, um einen genauen Termin auszuhandeln“, erwiderte Kevin.
    „Das überlass mir. Ich möchte nicht, dass irgendein Pfarrer herkommt“, bat Franziska.
    „Ich verstehe. Du möchtest versuchen, dass uns der Pfarrer traut, den du kennst?“
    Franziska nickte.
    Unterdessen hatten Neil und Sabrina ganz andere Probleme. Für jeden war es offensichtlich, dass die beiden ein Paar waren. Aber sie vermieden, dass man sie gemeinsam sah. Franziska und Kevin überließen den beiden oft ihr Cottage, aber Sabrina wollte das nicht so gern. Es gab genug andere Gelegenheiten, allein zu sein.
    Hand in Hand gingen sie am Fluss entlang, in den nahe gelegenen Busch. Sie folgten dem kleinen Pfad, der sich durch das kühle Innere des Waldes schlängelte. Durch das fast undurchdringliche Blätterdach blinzelte zeitweise die Sonne. Auf einer winzigen Lichtung kuschelten sie sich aneinander. „Sabrina, was ist los mit dir, du bist so still, hast du Sorgen?“, fragte Neil, als er sie mit einer Kakadufeder streichelte. „Ich habe heute bemerkt, dass du gar nicht dabei bist, habe ich dir wehgetan? Dann bitte ich dich hiermit um Entschuldigung.“
    Die Sonne schien warm auf ihre nackten Körper, und ein Schwarm Kakadus machte über ihnen Lärm. Der heiße Wind bewegte die Baumkronen der Eukalyptusbäume und brachte keine Abkühlung für die soeben erhitzten Körper.
    „Du hast mir nicht wehgetan, Neil. Es war wunderschön, wie beim ersten Mal. Aber ich befürchte, dass wir ein Problem bekommen.“
    „Hat uns wieder jemand gesehen? Ich kann das nicht glauben. Wir sind doch immer so vorsichtig, dass uns keiner folgt.“
    Sabrina stützte sich auf den Unterarm auf, sah Neil an und küsste ihn auf die Wange. Eine Träne ran über ihr Gesicht.
    „Was hast du nur. Sag es mir, vielleicht kann ich dir helfen!“
    „Neil, nicht nur ich habe das Problem, sondern – äh – sondern – wir beide werden ein großes Problem haben – ich bin schwanger.“
    Wie vom Donner gerührt saß Neil senkrecht. Erst waren seine Augen riesengroß, dann wurde sein Blick sanft und liebevoll.
    „Aber das ist doch kein Problem, Liebling, das ist doch etwas Wunderschönes.“
    „Ja, solange man verheiratet ist.“
    Er schlug sich auf seine braunen Schenkel: „Na, dann lass uns heiraten. Sofort, wenn du mich fragst. Ich bin doch nun einundzwanzig Jahre.“
    „Neil,

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