Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga
komm wieder von deiner Traumwolke herunter. Wer wird uns beide trauen. Kein Pfarrer der Welt würde dies tun. Das weißt du doch ganz genau.“
Neil wurde ganz traurig. „Ich weiß, weil ich kein Weißer bin!“
Sabrina nickte, legte ihren nackten Körper auf den seinen und...
Als die Sonne am Horizont grellorange unterging, machten sich Neil und Sabrina, Hand in Hand, auf den Heimweg. „Wir müssen es unseren Eltern sagen!“, gab Sabrina zu bedenken.
„Sagt es jeder seinem Elternteil selbst, oder tun wir es gemeinsam?“, fragte Neil.
Sabrina drückte seine Hand. „Ich brauche dabei auf jeden Fall deinen Beistand.“
Neil atmete laut ein. „Gut, ich brauch dich auch dabei, Sabrina.“
„Wollen wir gleich zu meiner Mum gehen? Ich weiß, dass Kevin jetzt da ist, da reagiert sie meist gefasster.“
Neil war mit ihrem Vorschlag einverstanden.
Kleine Kinder, kleine Sorgen! Große Kinder...!
„Hallo ihr zwei, wir dachten schon, ihr hättet heute gar keinen Hunger.“ Franziska klapperte in der Küche. „Du kannst mir helfen.“
„Wir wollen mit euch reden“, brachte Sabrina leise heraus.
„Wir auch, aber ich sehe dir an, dass es bei euch sehr wichtig ist. Da unseres noch einige Monate hin ist, hat es auch Zeit. Also, wobei können wir euch helfen?“ fragte Kevin.
Sabrina wartete, bis auch ihre Mum saß. Dann rannen dicke Tränen über ihr Gesicht. Neil legte seinen Arm um ihre Schulter und drückte sie an sich.
Franziska hatte schlimme Ahnungen.
„Mum – Mum – wir – ich, ich...“
Neil übernahm das Reden. „Sie ist schwanger!“
„Oh mein Gott“, stöhnte Franziska.
Kevin rettete die Situation. „Aber damit musste man doch jeden Monat rechnen. Jeder weiß, dass ihr euch liebt. Und wir beide haben es schließlich auch akzeptiert. Außerdem seid ihr volljährig und somit auch für euch selbst verantwortlich. Nun ist es geschehen“, er zuckte mit den Schultern, „macht das Beste daraus.“
Franziska hatte noch immer ihre Sprache verloren. Sabrina schaute auf ihre Füße, sie wollte auf jeden Fall den Blickkontakt mit beiden vermeiden. Neil schob ihr ein Taschentuch zu.
„Was meinst du, wie weit du bist?“, fragte schließlich Franziska.
„Mum, woher soll ich das wissen? Ich habe davon keine Ahnung.“
„Bist du dir auch ganz sicher?“
„Na, so blöd bin ich nun auch wieder nicht“, gab Sabrina trotzig zur Antwort.
„Sabrina, lass uns eine Nacht darüber nachdenken. Es gibt sicher verschiedene Möglichkeiten euch zu helfen. Morgen reden wir weiter, falls du nichts dagegen hast“, sagte Kevin vorsichtig, um nicht ihre Gefühle zu verletzen.
Sabrina und Neil nickten und gingen gleich noch zu Neils Mutter. Als Sabrina verweint mit Neil zur Tür rein kam, ahnte Maggi schon die Art des Problems. Auf der einen Seite war sie wütend über die Unvorsichtigkeit der beiden. Aber auf der anderen Seite war sie stolz auf ihren Sohn, wie er hinter Sabrina stand mit ihrem gemeinsamen Problem. Er hatte zum Glück alle Eigenschaften von ihr geerbt. Auch Maggi bat eine Nacht um Bedenkzeit.
Als Sabrina in ihrem Bett lag, hörte sie aus dem elterlichen Schlafzimmer Stimmen. Mal war es nur Geflüster und dann wieder hörte sie ihre Mum lauter reden. Sie verstand allerdings nie die Worte. Kevins Stimme war immer gleich bleibend ruhig.
Als sie in der Nacht wach wurde, es musste schon gegen Morgen sein, hörte sie immer noch, dass beide redeten.
Gegen acht Uhr roch es nach frisch gebrühtem Kaffee. Sabrina stand auf. Ihr Gesicht sah verquollen aus, auch das Kaltduschen änderte nichts daran.
„Wieso ist für fünf Personen gedeckt“, wollte sie wissen. „Wir haben die ganze Nacht überlegt, was das Beste für euch ist, und ich glaube, wir haben eine Lösung gefunden. Es ist jedoch wichtig, dass alle Beteiligten bei diesem Gespräch dabei sein sollten. Wir haben uns gedacht, dass es gut ist, wenn Neil mit seiner Mum bei uns frühstückt und wir somit alles klären können.“
„Ihr habt doch aber hoffentlich nicht in Erwägung gezogen, dass ich mir das Baby wegmache! Nun ist es geschehen, und ich möchte es auch haben. Es ist ein Kind der Liebe.“
Kevin nahm Sabrina in die Arme und streichelte sie zur Beruhigung sanft über den Rücken: „Nein, mein Kind. So etwas würden wir doch nie von dir verlangen. Wir wissen doch ganz genau, dass ihr euch sehr lieb habt. Ich verrate dir schon im Voraus, dass es jeder akzeptieren wird. Wer es nicht kann, hat eben Pech gehabt. Wir können
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