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Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Titel: Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Röbel
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Mann. Zu ihrem Mann sagte sie: „Das ist Mrs. Winter, die mir behilflich sein wird und ihre kleine Tochter Sabrina. Sie kommen direkt aus Deutschland. Mr. Winter ist leider bei der Überfahrt verstorben.“
    Eifersüchtig schaute Robin auf das Kind, das vor Fred auf dem Pferd saß. Er drehte sich um und ging wortlos ins Haus. Alina folgte ihm. „Was soll das mit dem Balg? Hättest du nicht eine ohne finden können?“
    „Was hast du gegen das Kind? Es erinnert dich wohl an dein schlechtes Gewissen, an unser eigenes Kind? Aber wie komm ich nur darauf, du hast ja niemals ein schlechtes Gewissen.“
    „Halt doch die Klappe, blöde Kuh! Sie zu, dass du die beiden wieder loswirst, sonst ekele ich sie raus.“
    „Ja, das glaube ich dir gern, in der Sache bist du doch unübertroffen. So wie bei Biggi oder bei Maggi, oder wer weiß, wem du noch alles ein Leid zugefügt hast.“
    „Halt die Schnauze“, brüllte er betroffen „hast du Farbe mit gebracht?“
    Alina drehte sich um und wollte gehen. Da packte er sie, drehte sie herum und schüttelte sie. „Hast du Farbe mitgebracht?“
    „Du weißt nicht, was du willst. Eben verlangtest du, dass ich still sein soll …“
    Er gab ihr eine Ohrfeige. „Hast du?“
    Alina griff nach ihrer schmerzenden Wange. „Nein.“
    Er ließ wortlos von ihr ab und ging.
    Franziska stand hinter der Tür, weil sie sich nicht ins Zimmer traute. Als sie bemerkte, dass er den Raum durch eine andere Tür verlassen hatte, trat sie ein. „Ist das immer so?“
    „Ja.“
    „Keine Angst, ich bleibe!“
    „Danke“, sagte Alina und fiel weinend der Freundin um den Hals. Sie zeigte etwas später Franziska ihre Unterkunft. „Sobald sich etwas Besseres findet, bekommst du es. Ich konnte doch vorher nicht ahnen, dass ein Kind mitkommt.“
    Franziska sah sich in dem Raum um, es standen acht Betten darin, oder besser gesagt Pritschen. In der Mitte war ein Tisch mit acht Stühlen. An der hinteren Wand war der Schrank mit acht schmalen Türen.
    Franziska liefen bei diesem Anblick Tränen übers Gesicht. So hatte sie sich ihr neues zu Hause nicht vorgestellt. Die zwei leeren Betten waren für sie und Sabrina. Die anderen gehörten den Abo-Frauen.

    „Kevin, bevor du nach Sydney fährst, könntest du mit Fred den Wagen holen?“
    „Ich denke, dass man am Montag wieder durch den Creek kann.“
    „Also gut, Montag. Franziska hat ihre gesamte Habe auf dem Wagen.“
    Am Montagabend hatte Franziska ihre zwei Kisten in dem Zimmer. Gepackt vor so langer Zeit, wie viel ist seitdem geschehen? Nachdem fast alles seinen notdürftigen Platz gefunden hatte, setzte sie sich hin und schrieb einen Brief an Peter. Es war für sie wichtig, dass er ihre neue Adresse bekam.
    Unterdessen machte sich Alina Gedanken über eine zumutbare Unterkunft für Franziska. Sie machte gerade eine kleine Verschnaufpause auf der Veranda. Dabei schaute sie auf die kleine Holzhütte gegenüber und hatte sofort eine blendende Idee. Sie sprang auf und suchte den Schlüssel. Etwas später öffnete sie die Tür. „Puh, was für ein Dreck.“ Die Hütte wurde bisher zum Abstellen benutzt – Futter für die Tiere, Stroh, Holz, Gartengeräte und Utensilien, die irgendwann einen Nutzen hatten.
    Alina lief ganz aufgeregt zu Franziska: „Komm mit, ich habe eine Idee“ und zerrte sie am Arm mit sich.
    „Warte doch, ich komme schon mit, wo willst du nur so schnell hin?“, fragte Franziska, und schon standen sie vor der Holzhütte.
    „Wie findest du sie?“
    „Wieso, was ist damit?“
    „Sag schon“, drängelte Alina weiter und weil Franziska nicht gleich auf ihre Frage antwortete, bewegte sie aufgeregt ihre Füße hin und her, wie ein ungeduldiges Kind, und ihre Arme gestikulierten in der Luft.
    „Etwas dreckig.“
    Alina verleierte die Augen, „Ich meine, wenn der Dreck weg wäre!“
    „Schön, aber wieso?“
    „Mein Gott, bist du aber schwer von Begriff. Was hältst du davon, wenn wir aus dieser alten Holzhütte eine schöne Cottage für dich machen?“
    „Was, ist das wirklich dein Ernst?“, rief Franziska erfreut, die nun endlich kapierte, worauf ihre Freundin aus war. Sie fiel Alina vor Freude um den Hals, um ihr zu danken.
    „Was kreischt ihr hier so?“, rief Alinas Mann vom Haupthaus herüber.
    „Schon gut, wir sind leise, kannst weiterschlafen“, antwortete Alina verärgert.
    „Um diese Zeit, es ist erst neunzehn Uhr“, meinte Franziska erstaunt.
    Alina zuckte mit den Schultern und widmete sich wieder ihrer Idee.

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