Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga
Eingeborenen mehr zum Überleben in der Wildnis lernen konnte als von jedem anderen. Sie schlich sich unerkannt wieder zurück.
Am Abend kam Kevin und brachte das neue Funkgerät mit und vieles mehr, was bestellt und nicht bestellt worden war. Für Franziska brachte er einen Kasten Konfekt mit.
„Danke, Kevin. Wenn wir den schlachten, möchte ich, dass du mit dabei bist. Oder bist du nicht für Süßes?“
„Doch, ich komme gern“, antwortete er etwas verlegen, denn das hatte er sich genauso vorgestellt.
Feuer am Horizont
Luftspiegelungen verzerrten den Horizont zu wässrigen Streifen. Für die Wildtiere war es eine sehr schwere Zeit, da die Wasserlöcher ausgetrocknet waren.
Um die Luft in den Räumen einigermaßen erträglich zu machen, wurden große Baumwolltücher an die Außenwände der Holzhäuser gehängt. Sie wurden nass gemacht, sodass die zu verdunstende Luft Erfrischung in die Räume brachte. Alinas Haus war aus Stein gebaut, dort war es sowieso kühler. Allerdings brummten die Deckenventilatoren dort ununterbrochen. Die Außentemperaturen gingen nachts meist bis an die Nullgrad Grenze herunter, aber seit einigen Tagen kühlte es sich nicht einmal mehr in der Nacht ab.
Alina duschte sich vor dem Schlafen und ging unbekleidet zu Bett. Robin betrachtete lüstern ihre Formen. Er dachte, sie ist immer noch so gut gebaut wie damals. Ihr Körper scheint um keinen Tag gealtert zu sein. Er strich mit seiner Hand über ihren Busen. Seine Hand streichelte über ihren Bauch und danach die Schenkel. Dort verweilte er.
Sie tat so, als gefiele es ihr. Aber in Wahrheit dachte sie, Hoffentlich ist er bald fertig.
Er spreizte ihre Schenkel und bestand auf sein Recht. Um ihn in seiner Männlichkeit nicht zu verletzen, simulierte Alina jedes Mal einen Orgasmus. Er ist zufrieden, weil er denkt, er wäre gut, und ich habe auf diese Weise schnell meine Ruhe, ging ihr durch den Kopf. Ein Nachspiel gab es nie. Er drehte sich um und schlief ein. Alina hatte mit ihrem Mann schon lange keinen Höhepunkt mehr erlebt, aber das störte sie wenig, denn wenn ihr so war, befriedigte sie sich selbst. Sie ist nicht lesbisch, aber sie brauchte es hin und wieder. Ihr Mann war ja dazu nicht fähig.
Am Morgen danach war er fast immer der perfekte Ehemann. Er kochte Kaffee und deckte den Frühstückstisch auf der Nordveranda, denn da war die Temperatur früh noch angenehm. Alina empfand die Stimmung danach wie auf einem Pulverfass. Aber sie war sicher, dass Robin die Situation nicht so einschätzte. Plötzlich piepte das Funkgerät und Alina erfuhr, dass im Landesinneren große Buschfeuer wüteten.
„Hast du das gehört Robin? Hoffentlich regnet es bald, damit das Feuer nicht zu uns kommt.“
„Nun mach doch nicht gleich die Pferde scheu, es ist doch noch meilenweit weg!“
„Oh, du mit deiner Arschruhe, wenn es so harmlos wäre, würde es nicht über Funk kommen!“
Erstaunlicherweise blieb Robin ruhig. Er erwiderte nichts darauf. Das Frühstück verlief weiterhin ruhig. Als sie fertig waren, ging die Tür auf.
„Guten Morgen“, sagte Franziska freundlich und ging in die Küche, um mit der neu eingestellten Köchin Sally das Mittagessen vorzubereiten.
„Alina“, sagte Robin und hielt sie am Arm zurück „ich muss mit dir reden, aber bitte bleib ruhig.“
„Klar, worum geht es?“
„Ich mag diese Frau nicht und erst recht nicht ihr Kind. Sie mischt sich in Dinge ein, die sie nichts angehen. Kannst du da nicht etwas ändern?“ Robins Blick war bei diesen Worten echt fies und hinterlistig.
Alina glaubte, sie hätte sich verhört, aber zwang sich zur Ruhe. „Ich finde beide sehr reizend, und was mir am meisten gefällt, ist die Tatsache, dass Franziska keine Angst vor dir hat. Aber das liegt wahrscheinlich daran, dass ich ihr von Anfang an erzählt habe, auf was sie sich hier einlässt, insbesondere mit dir.“
Robin drehte sich auf der Stelle um und ging.
Vielleicht war das ein bisschen zu hart für dich mein lieber Mann, dachte Alina, als sie ihm nachsah. „Kevin, nimm dir ein paar Leute und reite auf die Außenkoppeln. Über Funk habe ich erfahren, dass Buschfeuer von Westen näher kommen. Sie sind zwar noch weit weg, aber ich möchte trotz allem einige Maßnahmen einleiten. – Zieht eine Feuerschneise von zwanzig Metern Breite an den Grenzen. Kann ich mich darauf verlassen, dass alles klappt?“
„Natürlich, wir reiten sofort los.“
Franziska, die gerade aus der Küche kam, um die Leinentücher an
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