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Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Titel: Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Röbel
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es wirklich notwendig, diese Menschen auf eine so entwürdigende Art und Weise zu kontrollieren?“
    „Wenn Sie wüssten, wie einfallsreich Menschen werden, um nur einen winzig kleinen Stein in ihren Besitz zu bekommen, würden Sie anders reden.“
    Franziska antwortete nicht darauf und dachte sich, dass sie davon auch nicht viel ärmer werden würde. Aber man wird hier schon wissen, was richtig ist.
    Am nächsten Tag ging es in die Mine südlich von Lightning Ridge. Im Grund war es das Gleiche wie am Vortag, nur dass dort schwarze Opale abgebaut wurden. Franziska kannte sie ja schon. Hatte sie doch welche beim Bankier in Brisbane gesehen. Aber die Erinnerung verblasste, und diese hier waren die glänzende Wirklichkeit.
    Zurück in Lightning Ridge suchten sie die Werkstatt auf, wo die Opale aus den beiden Minen geschliffen wurden. Die Opale wurden dort nicht nur geschliffen und poliert, sondern auch eingefasst in Ringe, Anhänger, Broschen und was es sonst noch gibt.
    Ganz unverhofft für Alina sagte Franziska zu ihr: „Such dir etwas Schönes aus!“
    „Was?“
    „Du hast schon verstanden, ich möchte, dass du dir etwas aussuchst. Etwas, was deinem Geschmack entspricht.“
    Alina konnte nicht ablehnen. Genau das hatte sie sich insgeheim gewünscht, aber niemals glaubte sie, dass dieser Wunsch real werden könnte. Sie wählte eine Brosche aus, die in der Form eines Delphins war. Sie war dunkelblau und hindurch leuchteten viele bunte Sterne.
    „Einfach himmlisch, danke Franziska.“ Dankend fiel sie ihr um den Hals.
    Am nächsten Morgen ritten sie zur Mozzie-Farm zurück. Sie machten schon ein Weilchen unter einem großen Eukalyptusbaum Rast. „Los, weiter geht’s“, meinte Alina und stand auf. Ihr Blick fiel rein zufällig in Richtung Westen. „Oh Nein“, schrie sie entsetzt „das kann doch nicht wahr sein!“
    „Was ist denn?“, rief Franziska ängstlich.
    Und dann ging alles sehr schnell.
    Alina holte aus ihrer Satteltasche Tücher. Mit dem Inhalt aus einer der Trinkflaschen machte sie die Tücher nass. „Los, schnell, binde dir das vors Gesicht.“
    Franziska wusste immer noch nicht, was geschah.
    „Schnell, ein Sandsturm kommt auf uns zu.“
    Franziska schaute in die Richtung und sah eine riesige dunkelrote bedrohliche Wolke auf sich zukommen.
    Alina machte die Pferde an dem Baumstamm fest und hielt dabei die Leinen sehr kurz, damit sich die Pferde nicht verletzten konnten. Dann befestigte sie zwei weitere Tücher über den Köpfen der Tiere. Sie selbst legten sich auf den Bauch. Mit den Händen gruben sie eiligst eine tiefere Mulde. Die Arme umschlossen die Mulde möglichst luftdicht und den Kopf drückten sie fest auf die Arme, sodass der feine Sand nicht durchgeblasen werden konnte. Es musste aber noch genug Platz zum Atmen bleiben. Die Staubkörner, die aus dem Landesinneren von dem Sturm mitgerissen wurden, peitschten schmerzhaft auf ihre Körper. Franziska hatte jedes Zeitgefühl verloren. Sie wusste nicht, wie lange sie so gelegen hatten. Als das Heulen verstummte, versuchten sie sich vorsichtig zu bewegen. Über ihren Körpern war eine Sandschicht von fast einem halben Meter. Langsam schüttelten sie den Sand ab. Franziska weinte. So etwas Schreckliches hatte sie noch nie erlebt.
    „Weine nicht, Franzi. Wir haben es doch überstanden. Beruhige dich, du bekommst sonst nur noch Sand in die Augen und das kann furchtbar wehtun.“ Sie streichelte liebevoll die Freundin.
    Es war schon vorgekommen, dass die Sanddecke über den Menschen so dick war, dass sie sich nur mühsam befreien konnten.
    Erschöpft und durstig standen sie auf und klopften sich gegenseitig den Sand aus den Sachen. Dann ging Alina zu den Pferden, um sie zu beruhigen. Vorsichtig nahm sie ihnen den Schutz vom Kopf. „Manchmal dauert es Stunden, bis es vorüber ist“, meinte Alina. Die noch immer nervösen Tiere streichelte sie sanft, um sie zu beruhigen.

    „Weißt du, wo ich Sabrina finde?“, fragte Franziska Fred, der sich um die Pferde kümmerte. „Ich glaube, ich habe sie vorhin zum Fluss gehen sehen. Maggi und Mamdy waren mit dabei.“
    Als Franziska kurz vor dem Flussufer war, blieb sie stehen, um die drei am Fluss zu beobachten. Mamdy zeigte ihr wie man mit einem Stück Holz, einem Stock und etwas trockenem Gras Feuer machte. Ein gefangener Fisch lag neben der Feuerstelle. Sie hörte Mamdys Stimme, die Sabrina erklärte, wie man ihn in der heißen Asche brät. Franziska erkannte nun auch, dass Sabrina von den

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