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Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Titel: Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Röbel
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tat, aber diese reagierte nicht.
    „Maggi, hörst du mich, Maggi?“ Fragend schaute Franziska zu Mamdy.
    „Maggi schläft, ist bei Geistern, bittet für helles Baby.“
    Franziska verstand. Maggi war in eine Ohnmacht gefallen. Sie hatte keine Ahnung, was sie tun sollte. Mehr instinktiv zog sie ihr saubere Wäsche an und bezog das Bett. Als sie damit fertig war, legte sie Maggi vorsichtig das Kind in den Arm. Der Kleine schrie und hatte Hunger.
    Maggi öffnete müde und erschöpft die Augen.
    „Du hast einen Sohn, Maggi, weißt du schon, wie er heißen soll?“
    „Nein, ich noch nachdenken.“
    Franziska half Maggi, das Kind richtig an die Brust anzulegen. Das Baby trank genüsslich, und Maggi schlief wieder. Mamdy setzte sich an das Bett, sodass Franziska gehen konnte.
    Sie nahm ihre Arbeit wieder auf, die sie vor fast zwei Stunden so abrupt beendet hatte. Als alle Gebäude nass waren, bemerkte sie, dass Sabrina fehlte.
    Es war bereits dunkel, doch der Horizont war orange gefärbt vom Buschfeuer. In der Dunkelheit war es schwer einzuschätzen, wie weit das Feuer entfernt war. Alina war immer noch nicht zurück, also musste Franziska selbst Entscheidungen treffen. Im Stall fand sie Sabrina und Bob, die die Pferde beruhigten.
    „Bob, spann bitte zwei Pferde vor den Wagen und binde Floh hinten dran. Dann fährst du mit Sabrina, Mamdy, Maggi und dem Baby zu den Mackenzies.“
    „Wo sind die anderen, ich weiß nicht, ob ich das darf?“
    „Bob, alle sind weg. Ich bitte dich sehr das zu tun, was ich dir sage. Solltest du Bedenken haben, dass dir jemand etwas vorwerfen könnte, so nehme ich alle Schuld auf mich.“
    „Na gut, wenn du meinst“, und damit ging er langsam los, den Wagen zu holen.
    Ich glaube, diesen Mann bringt absolut nichts aus der Ruhe, dachte Franziska. Irgendwo ist mir schon mal ein Mann begegnet, der so wortkarg und langsam war. Wo war das nur? Während sie noch darüber nachdachte, sorgte sie dafür, dass für Maggi ein bequemes Lager auf dem Wagen vorbereitete wurde. Plötzlich fiel es ihr ein. Der Knecht Willi in Deutschland, der uns nach Bremerhaven gebracht hat. Sie schmunzelte. Ja, der war auch so wie Bob. Sie war froh die Entscheidung getroffen zu haben, dass Bob mit dem Wagen die zwei Frauen und Kinder in Sicherheit brachte. Hier kann ich den sowieso nicht gebrauchen, falls es ernst wird. Alle schwarzen Frauen, die noch auf der Farm waren, versammelten sich um Franziska. Sie gab ihnen Anweisungen, alle Eimer zu holen, die irgendwie aufzutreiben waren.
    Der Wind wurde stärker und trieb die Flammen immer näher. Man konnte schon den Qualm riechen. Alle Männer kamen angeritten, und auch Alina traf mit ihnen ein. Sie staunte nicht schlecht, wie gut alles vorbereitet war. Jeder einzelne wusste genau, was zu tun war. Die schwarzen Frauen bildeten eine lange Kette, wo Eimer für Eimer von einer Hand zur anderen gereicht wurde, um die kleinen Brandherde, die überall durch Funkenflug entstanden, gleich zu löschen. Franziska hielt weiterhin den Wasserschlauch abwechselnd auf alle Gebäude.
    „Franzi, ich glaube, diesmal wird es ernst“, sagte Alina und wischte sich eine Träne weg. „Ich glaube, wir rennen bald um unser Leben.“
    In diesem Moment gab es einen gewaltigen Knall, der alle erschrocken zusammenfahren ließ. Gleich darauf zuckte ein Blitz durch die dunkle, rauchverhangene Nacht. Alle schauten zum Himmel, und fast gleichzeitig riefen alle: „Es regnet.“ „Es regnet.“
    Und im nächsten Moment öffnete der Himmel seine Schleusen, und es regnete in Strömen. Keiner suchte Schutz, sondern genoss die kühle Feuchtigkeit. Die schwarzen Frauen begannen zu tanzen und zu singen in einer Sprache, die niemand verstand, aber jeder stimmte summend mit ein.
    „Ich muss gleich nach Maggi sehen.“
    Franziska hielt ihre Freundin am Arm zurück.
    „Die ist nicht da. Ich habe sie mit Mamdy und Sabrina zu den Mackenzies geschickt. Bob fährt den Wagen.“
    „Da bin ich froh, es war eine kluge Entscheidung. Wir lassen sie noch dort. Ich funke die Mackenzies an und sage ihnen, dass die Gefahr vorbei ist, und bitte, unsere ‚Flüchtlinge’ noch bis morgen zu behalten. In der Zeit können wir hier noch Ordnung machen.“
    Franziska hatte gehofft, dass Sabrina heute Nacht wieder bei ihr war. Aber sie wusste, Alinas Entscheidung war die bessere. Nach Mitternacht fielen alle todmüde in die Betten. Kevin, Fred, Andy und noch einige andere Männer hielten Brandwache. Inzwischen hatte es

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