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Unternehmen Delphin

Unternehmen Delphin

Titel: Unternehmen Delphin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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wenig Sinn«, sagte er, »von weitem zu beobachten. Wir müssen einen Stützpunkt an Land haben. Es kommt Ihre Stunde, Konstantin Petrowitsch Loginow.«
    Leutnant Loginow, in Leningrad für diesen Einsatz ausgebildet, straffte sich im Sitzen. Er hatte blonde Haare, ein Jungengesicht und sprach ein amerikanisches Englisch. Man glaubte ihm sofort, daß er aus Hutchinson im Staate Minnesota stammte. Er war auch im Besitz eines Kampfschwimmeranzuges der US Navy und ausgestattet mit amerikanischen Militärpapieren.
    »Wir werden Sie so weit wie möglich mit einem ›Hecht‹ in Landnähe bringen und dann absetzen. Studieren Sie genau die Karte, Konstantin Petrowitsch.« Jakowlew reichte ihm eine Spezialkarte der Insel Wake, die von der zentralen Luftaufklärung in Moskau angefertigt worden war. »Sie sehen, so klein ist die Insel gar nicht. Sie besteht aus vier Teilen, eingebettet in einen Korallenriff-Ring. Es gibt nur einen Eingang: zwischen der Hauptinsel und Wilkes Island. Nur hier kommt man in die große Lagune. Auf der anderen Seite der Lagune liegt Peal Island, geschützt durch ein breites Riff. Völlig einsam ist der Toki Point: Palmenwald, Strand, verfilzte Büsche. Hier wäre die beste Stelle für Sie, Leutnant Loginow.« Jakowlew blickte von der Karte hoch. »Sie müssen über das breite Riff.«
    »Es wird möglich sein, Genosse Kommandant«, sagte Loginow ohne Zögern.
    »Sie fühlen sich sehr sicher auf ihrer Insel, die Amerikaner.« Jakowlew deutete ein spöttisches Lächeln an. »Da alles, was auf Wake landet, mit dem Schiff oder dem Flugzeug kommt, also genau geprüft wird, entfallen innerhalb der Insel die Kontrollen. Wer also einmal auf Wake ist, wird als okay betrachtet. Deshalb, Konstantin Petrowitsch, werden Sie es leicht haben, unterzutauchen. Jeder kann dort nicht jeden kennen. Da ist die Navy, die Air Force, da sind die ›Ledernacken‹ und die Techniker, die Ingenieure und Wissenschaftler – unter all diesen Menschen fallen Sie nicht auf.« Jakowlew blickte auf seine dicke Armbanduhr. »In vier Stunden laufen wir auf Wake zu. Auf die Posten, Genossen!«
    Mit dem Anbruch des Morgens tauchten die drei sowjetischen U-Boote wieder weg und gingen auf Tiefe. Dort trennten sie sich. Jakowlew mit seiner riesigen Delta II blieb in der Mitte, während Leutnant Loginow und neun andere junge Offiziere ihre ›Hechte‹ im Leib von ›Charlie‹ klarmachten. Nicht weit daneben schlich sich, nur zum Schutz eingesetzt, ›Victor‹ durch die Tiefe, die Torpedorohre gefechtsklar und geladen mit den sich selbst lenkenden neuen, dem Westen noch unbekannten Torpedos.
    Nach zwei Stunden Schleichfahrt erreichten sie die Sperrgrenze um Wake. Die Sonare in den Stahlröhren registrierten die amerikanischen Wachschiffe: Zwei Zerstörer, zwei Fregatten und drei Schnellboote kreuzten an dieser Stelle im Pazifik.
    Aber auch Captain Yenkins war da, und mit ihm Dr. Finley, Ted Farrow und zwei andere Zoologen. Im Meer schwammen drei Delphinkompanien, weit auseinandergezogen, unter dem Kommando von Harry, Ronny und Bobby. Das ›Mutterschiff‹ dümpelte mit abgeschalteten Motoren auf der Stelle, etwas gebremst durch einen schweren Treibanker.
    Im Computerraum wurden die elektronischen Zeichen der Delphine aufgenommen und entschlüsselt. Sie meldeten Ruhe im Meer. Die elektronischen Impulskurven waren gleichförmig wie ein gesunder Herzschlag.
    Das änderte sich gegen Morgen. Delphine aus der Kompanie von Harry erkannten einen großen Gegenstand. Dann war es Harry selbst, der genaue Daten durchgab. Wie er es gelernt hatte, umschwamm er, eng an dem Stahl vorbeischwimmend, den Gegenstand und maß ihn damit aus. Im Computer erschien flimmernd der gedrungene Grundriß eines U-Bootes.
    »Verdammt! Ein ›Charlie‹!« sagte der Elektronikoffizier und starrte auf das Bild. »Wenn wir den an die Luft bekämen, erhalten wir alle den höchsten Orden!«
    Zu den Wachbooten und zu Admiral Crown, der um diese Zeit noch im Bett lag, ging der Ruf: »Sie kommen!«
    Im Computerraum versammelte sich alles, was abkömmlich war. Es war eine Freude zu sehen, wie exakt die Delphine arbeiteten. In über 200 Meter Tiefe umschwammen sie das ahnungslose U-Boot, das sich fast lautlos anschlich. Fast lautlos, denn jedes Vibrieren des Stahlkörpers, das Rauschen an den offenen Flutöffnungen unter der getrennten Decksverkleidung, das Summen des Motors – all das war für einen Delphin wie ein Donnern. Auch die hochsensiblen Geräte um ihren Hals nahmen

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