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Unternehmen Delphin

Unternehmen Delphin

Titel: Unternehmen Delphin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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nicht einsehen wollte, daß alle U-Boote mit lautlosem Plastikgeschirr ausgerüstet werden mußten. Auch die Offiziersmesse!
    Admiral Crown war wie elektrisiert. »Die greifen wir uns, Jungs!« rief er und schlug die Fäuste gegeneinander. »Sie sind zwar im internationalen Gewässer, aber wir zeigen ihnen mal, daß wir keine blinden Arschlöcher sind. Wir lassen sie etwas schaukeln …«
    »Warten Sie ab, Sir, bis sie vor der Insel sind!« sagte Clark laut, und alle starrten ihn an. »Sie liegen nicht da draußen, um zu schlafen. Sie werden kommen. Sie ahnen ja nicht, daß wir sie haben. Und sobald sie dann hier sind, ist das Recht, sie zu vernichten, auf unserer Seite.« Er sah Crown groß an. »Sir, es wäre falsch, ihnen jetzt schon zu zeigen, daß wir sie kennen! Machen wir es einmal den Russen nach: Zeit haben. Warten können. Und dann plötzlich zur Stelle sein.«
    Man beschloß, so zu handeln und am Montag die neuen Delphinkompanien zur genauen Positionsbestimmung der U-Boote hinauszuschicken. Helen, Dr. Finley und Rawlings begleiteten als Wissenschaftler den Einsatz.
    Am Sonntag flog Dr. Clark mit 81 anderen Urlaubern in einem Jumbo hinüber nach Oahu. Nach Pearl Harbour, Honolulu und Waikiki.
    Im Surfrider-Hotel, direkt am Strand, hatte Nuki-na-mu ihr Zimmer 376 schon bezogen. Tulajew saß wieder als harmloser Tourist in der Hotelhalle, mit breit gestreifter Hose und buntem Hemd ganz Amerikaner, und las in den ›Honolulu News‹.
    Als Clark das Hotel betrat und dem Portier den Schlüssel seines Leihwagens zuwarf, erhob sich Tulajew lässig und ging zu einer Telefonkabine.
    »Er ist da!« sagte er zu Nuki-na-mu. »Lang wie ein Basketball-Spieler. Er bewegt sich wie du – wie ein Tier!«
    Ehe Nuki-na-mu eine Antwort darauf fand, hängte Tulajew ein.
    In seinem Zimmer warf Clark die Reisetasche aufs Bett und ging sofort zum Telefon. Er wählte eine lange Nummer, zog während des Wartens sein Hemd über den Kopf und massierte sich den glänzenden schwarzen Körper. Endlich meldete sich der Teilnehmer.
    »Hat aber lange gedauert«, sagte Clark tadelnd. »Hier ist Urväterchen.«
    »Hast du mal auf die Uhr geguckt, du Stammeshäuptling?« sagte die andere Stimme. »Bei uns ist jetzt …«
    »Deck die Uhr ab! Bei mir ist etwas ganz anderes. Hier im Hotel sitzt, ganz Amerikaner, Kaugummi zwischen den Zähnen, der liebe Leonid Fedorowitsch Tulajew.«
    »Nein!«
    »Jetzt guck wieder auf die Uhr: Würde ich dich sonst um diese Zeit anrufen?«
    »Tulajew in Waikiki! Moskau muß gut bezahlen, wenn er sich solchen Urlaub leisten kann. Was willst du tun, Urväterchen?«
    »Ich werde eine Woche lang richtig fröhlich sein!« sagte David Abraham und legte auf.

14
    Es geschah alles wie geplant: Auf ihrem Surfbrett kippte Nuki-na-mu um, als Clark gerade in zügiger Fahrt vor dem Wind an ihr vorbeisegelte. Sie stieß einen spitzen Schrei aus, klatschte ins Wasser und schlug um sich. Clark hechtete sofort von seinem Brett aus zu Hilfe, und als er Nuki-na-mu gepackt hatte, verlor sie ihren Bikini-BH, und Clark griff notgedrungen in die Vollen.
    Es dauerte eine Zeit, bis sie ihr Brett wieder aufgerichtet hatten und Nuki-na-mu sicher am Mast stand. Das Bikini-Oberteil trieb irgendwo in den Wellen, aber Clark bedauerte das angesichts der geradezu künstlerischen Schönheit dieses Körpers keineswegs. Er brachte sein Brett wieder in Fahrt, manövrierte es geschickt an die Seite der bewundernswerten Frau und rief zu ihr hinüber:
    »Heute abend um neun Uhr an der Bar! Ich verzichte nicht auf meinen Lebensretter-Lohn!«
    Nuki-na-mu lachte hell, winkte zurück und ließ sich wegtreiben. Clark wußte nicht, ob das Ja oder Nein bedeuten sollte – er war sich nur darüber klar, daß er selten eine so faszinierende Frau gesehen hatte. Die Mischung aus Polynesien und China hatte ein Zaubergewächs hervorgebracht. In seinen Handflächen spürte Clark noch die festen Wölbungen ihrer Brust.
    Um neun Uhr abends kam sie wirklich an die Bar. In einem atemberaubenden engen Seidenkleid, das wie ein Blütenregen über sie fiel. Wenn das Finley sähe, dachte Clark für einen kurzen Augenblick, würde auch er nicht mehr von seinen Delphinen sprechen.
    Er küßte Nuki-na-mu die Hand, bestellte zur Begrüßung Champagner und war vor allem selig, daß sie keine Vorurteile wegen seiner schwarzen Haut hatte. Auch sie war ja eine ›Farbige‹, um mit dem Hochmut der Weißen zu sprechen.
    Bis dahin lief alles, wie Tulajew es sich ausgedacht hatte. Doch

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