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Unternehmen Delphin

Unternehmen Delphin

Titel: Unternehmen Delphin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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trat an ihn heran, starrte auf den Stahlpfeil in seinem Nacken und salutierte dann mit zusammengekniffenem Gesicht.
    »Er hat doch ein Herz«, flüsterte Rawlings; er stand neben Dr. Clark. »Wer hätte das gedacht! Es geht ihm wirklich nahe …«
    Am nächsten Morgen wurde Harry vom Zerstörer P 67 wieder hinausgebracht in den Pazifik. Wie es einem alten Sea-Lord gebührt, war er in ein Segeltuch eingenäht und mit Gewichten beschwert worden. Genau an der Grenze des Sperrbezirkes stoppte der Zerstörer die Maschinen und lag still in der See.
    An Deck standen die Matrosen wie zur Parade. Eine Ehrenformation machte sich bereit, den letzten Salut zu schießen. Admiral Crown trat an die kippbare Holztruhe heran und hatte alle Orden aus vierzig Jahren Navy-Dienst angelegt.
    »Dies ist eine einmalige historische Stunde unserer Marine«, sagte er mit fester Stimme. »Wir nehmen Abschied von einem tapferen Kameraden, der sein Leben gab für unsere Sicherheit. Er sieht nicht aus wie wir, und viele werden sagen: Er war ein Tier. Wir wissen, daß er mehr war. Daß er so etwas wie ein Bruder war. Unser Bruder im Meer. Ein Teil unserer Welt. Unser Freund bis zur Selbstaufopferung. Wir nehmen Abschied von dir, Harry, und übergeben dich dem Element, das deine Heimat ist und das du so geliebt hast. Leb wohl, Sergeant Harry! Und da du ja auch ein Geschöpf Gottes bist, rufen wir dir nach: Gott mit dir, und hab Dank für deine Tat!«
    Admiral Crown zog das Kinn an und trat einen Schritt zurück.
    Die Ehrenformation hob die Gewehre und schoß Salut. Die Bordkapelle spielte den alten Marinemarsch. Und unter den Klängen der Musik und dem Knattern der Gewehre rutschte Harry, dekoriert mit der Verdienstmedaille der Navy, durch die Reling in den Pazifik und versank schnell in der Tiefe. Die Hand grüßend an der Admiralsmütze, blieb Crown stehen, bis er das Segeltuchpaket nicht mehr sah. Dann machte er eine stramme Kehrtwendung und ging. Er wollte unter Deck. Als er an Dr. Rawlings vorbeikam, blieb er kurz stehen.
    »Jetzt halten Sie mich für verrückt, was, Steve?« fragte er.
    »Nein, Sir, ich möchte Sie umarmen.«
    »Tun Sie das nicht, ich beiße!« knurrte Crown und ging weiter.
    Noch von Bord des Zerstörers aus ließ sich Crown mit Admiral Bouwie verbinden.
    »Was gibt es, William?« rief der alte Eisenkopf. »Wie steht dir die Spezialuniform?«
    »Ich habe eine offizielle Meldung zu machen, Josuah«, sagte Crown heiser. Bouwie wartete gespannt. Wenn Crown auf solche Sticheleien nicht sofort einging, mußte etwas Besonderes vorliegen. »Ich habe zum erstenmal in der Geschichte der US-Navy einen Delphin zum Sergeanten befördert und ihm die Verdienstmedaille verliehen. Antrag und Begründung werden nachgereicht zur Genehmigung und Unterschrift. – So, und nun denk, was du willst!«
    »Wer ist es?« fragte Bouwie.
    »Harry!«
    »Ein Prachtbursche.« Bouwie kannte ja jeden der Delphine. »Was hat er geleistet?«
    »Er ist für uns im Kampf gefallen. Ein sowjetischer Kampfschwimmer, der in Wake an Land wollte, hat ihn harpuniert. Harry hatte sowohl das Mini-U-Boot, das ihn absetzte, als auch ihn selbst entdeckt und verfolgt.«
    Bouwie schwieg einen Augenblick. Dann sagte er leiser: »William, ich stehe voll zu dir. Harry wird als Sergeant und Ordensträger in die Liste der Navy-Gefallenen eingetragen, das verspreche ich dir. Habt ihr ihn würdevoll begraben?«
    »Der See übergeben, wie sich's gehört. Mit allen militärischen Ehren …«
    »Wie hat es Helen aufgenommen?«
    »Erstaunlich gut. Das Mädchen ist ein harter Brocken. Dagegen ist Finley völlig am Boden zerstört. Ich habe noch nie einen Mann so weinen sehen.«
    »Und was macht der Russe?« fragte Bouwie.
    »Als Colonel Hall ihn gefangennahm, schluckte er Zyankali. Wir wissen nicht, wer er ist, woher er kommt, was sein Auftrag war. Außerdem sind die sowjetischen U-Boote so schnell gewesen, daß sie im internationalen Gebiet waren, ehe wir sie fassen konnten. Dieser erste Angriff der Sowjets hat uns aber eines gelehrt: Auf die Delphine ist Verlaß. Ihr Warnsystem ist aller Elektronik überlegen. Ihr Spürsinn ist einmalig. Ein voller Erfolg für Dr. Rawlings, Josuah.«
    »Das wird man in Washington mit gemischten Gefühlen hören.« Admiral Bouwie lachte meckernd. »Man wird sich dort nur ungern daran gewöhnen, daß es außer dem Menschen noch ein anderes intelligentes Wesen auf Erden gibt. Ich hab' mich ja selbst schwer damit getan, und erst recht hast du …«
    »Man

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