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Unternehmen Delphin

Unternehmen Delphin

Titel: Unternehmen Delphin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Die zehn Delphine gehorchten jedem Befehl, wurden zu ihren Becken gefahren und bewegten sich dann ruhig und gelassen in dem beengten Raum.
    Dr. Clark wischte sich den Schweiß von der Stirn. Sein schwarzes Gesicht glänzte wie poliertes Ebenholz. »Geschafft!« sagte er. »Und um eine neue Erkenntnis bin ich reicher: Delphine sind absolut menschlich! Habt ihr gesehen, wie John mit dem Badeanzug umging? Welche Zärtlichkeit er da zeigte? Er hat einen Teil von Helen bei sich, das macht ihn glücklich. Wenn ich das in einem Artikel veröffentliche, hält man mich für einen Spinner! Das nimmt keine seriöse Zeitschrift an. Aber wir haben es ja mit eigenen Augen gesehen: Delphine können Fetischisten sein. – James, das war eine epochale Leistung von dir.«
    »Von Helen!« verbesserte Finley mit müder Stimme. »Sie hatte die Idee. Ich sage euch eins: Es ist eine hundsgemeine Schande, auf Helen zu verzichten.«
    »Beleidige nicht die Hunde!« Clark wischte sich wieder den Schweiß aus dem Gesicht. »Es ist eine menschengemeine Schande.«
    Rawlings, dem diese Worte galten, schwieg und wandte sich ab. Finley und Clark sahen ihm nach. Er ging etwas nach vorn gebückt, als schleppe er etwas Schweres auf seinen Schultern.
    »Er kann ja auch nichts dafür«, sagte Finley stockend. »Er hat Anweisungen von der Admiralität – und außerdem die volle Verantwortung für das ›Unternehmen Delphin‹. Er kann nicht immer, wie er will …«
    Eine Stunde später fuhr die Kolonne der dreißig Monsterwagen durch das große Tor von Biscayne Bay. Der Transportleiter, der ehemalige Captain, hatte anhand einer großen Autokarte noch einmal Rawlings die Fahrtroute erklärt: »Von hier geht es über die Nummer 41 bis Tampa. Dort setzen wir uns auf den Free Limited-Access Highway Nummer 75 und fahren bis Lake City. Nördlich davon erreichen wir den Highway Nummer 10, der uns dann durch die Staaten Alabama, Mississippi, Louisiana, Texas und New Mexico führt, bis wir in Arizona bei Eloy auf den Highway Nummer 8 stoßen, auf dem wir durch Kalifornien, immer an der mexikanischen Grenze entlang, bis San Diego fahren.«
    »Wenn man die Strecke auf der Karte betrachtet, können einem die Haare zu Berge stehen!« sagte Rawlings. »Mit Sechsundsechzig Delphinen eine solche Affentour …«
    »Es war Ihr Vorschlag, Sir.« Der ehemalige Captain faltete die große Karte wieder säuberlich zusammen. »Mir ist das sowieso rätselhaft. Können Sie mir erklären, warum man wegen ein paar Delphinen einen solchen Aufwand macht?«
    »Nein!« antwortete Rawlings knapp.
    »Anscheinend hat man irgendwo zuviel Geld, das anderswo dringend fehlt!«
    »So wird's sein.«
    »Immer dasselbe!« Der Transportleiter winkte geringschätzig ab. »In den Slums suchen sie die Mülltonnen nach etwas Eßbarem durch, und hier gehen die Millionen buchstäblich ins Wasser. Ob bei dieser Regierung oder einer anderen – es ist immer dasselbe. Wen soll man eigentlich noch wählen?«
    »Die Vernunft, mein Lieber.«
    »Gern – aber wo ist sie? Wer hat sie? Die hat man doch versteckt, damit keiner sie kennenlernt.«
    Dr. Rawlings verließ seine Forschungsstation als letzter. Fast sieben Jahre hatte er hier verbracht, anfangs mit einem kleinen Becken und zwei Häusern, die zuletzt zu dieser perfekten, geheimen kleinen Stadt geworden waren. Noch einmal ging er herum, stand sinnend an dem nun leeren Bassin – die neuen Delphine und ein neues Team trafen erst morgen ein – und wandte sich dann Helens Bungalow zu. Aus dem Inneren dröhnte Wagner. Der Walkürenritt. Rawlings klopfte. Sein altes Erkennungszeichen: dreimal lang, zweimal kurz, zweimal lang. Der Walkürenritt wurde leiser.
    »Was willst du?« fragte Helen durch die Tür.
    »Ich fahre jetzt. Die anderen sind alle weg … Ich möchte mich verabschieden, Helen.«
    »Gute Fahrt, Steve.«
    »Ist das alles?«
    »Was erwartest du mehr?«
    »Ich soll dich von James, David Abraham und all den anderen grüßen. Sie werden dir alle schreiben.«
    »Die Post wird zurückgehen. Ich bin dann nicht mehr hier.«
    »Helen! Mach keinen Blödsinn! Wo willst du hin? Was willst du tun?«
    »Das ist meine Sache, Steve.«
    »Bitte, mach die Tür auf!«
    »Nein.«
    »Verdammt, ich trete sie ein!«
    »Das gäbe Komplikationen. Ich schieße, Steve. Ich schwöre dir, ich schieße sofort – und es wird Notwehr sein! Nimm das ernst, Steve! Hau endlich ab und kümmere dich nicht mehr um mich.«
    »Ich rufe dich jeden Tag an, Helen, und erzähle dir, was

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