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Unternehmen Delphin

Unternehmen Delphin

Titel: Unternehmen Delphin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Delphine. Völlig genervt hat mich Admiral Bouwie. Als ob er eine Fuhre unschuldiger Töchter unterwegs habe … Ich muß ihm sofort mitteilen, daß ich Sie wohlbehalten in Empfang genommen habe.«
    Während der Konvoi der riesigen Bassinwagen weiterzog, stieg Rawlings in den Jeep von Admiral Linkerton um und ließ sich erklären, was nun folgen sollte.
    Die Delphinstation auf der langgestreckten, schmalen, als U.S. Naval Reservation hermetisch abgesperrten Halbinsel von Cabrillo war termingerecht genau auf den Punkt fertig geworden – eine Meisterarbeit von Technikern, Ingenieuren und Baufirmen. Das Gebiet der Forschungsstation, etwa in der Mitte der Halbinsel zum Pazifik hin, war nur über einen schmalen, abgesperrten Weg vom Cabrillo Memorial Drive aus zu erreichen, lag völlig unauffällig hinter Palmen und hohen Blütensträuchern und war außerdem noch durch einen drei Meter hohen Elektrozaun mit Alarmgebern gesichert. Wenn es wirklich jemandem gelang, auf die Halbinsel vorzudringen – am Zaun war das Ende. Jede Verletzung des Drahtgitters löste sofort die Warnsignale aus. Nachts wurde der Zaun mit Starkstrom beschickt; das hatte bisher das Leben von neunzehn Kaninchen, zwei Schlangen, drei Wüstenfüchsen und zwei Seeadlern gekostet.
    »Es kann also gar nichts passieren«, sagte Linkerton mit Stolz. »Hier sind Sie und Ihre Delphine so sicher wie in Fort Knox das Gold.«
    Am Abend dieses Tages wurde Ischlinski noch einmal der Delphine wegen belästigt. Tulajew rief in Washington an, aus San Diego, wie er mitteilte. »Die Delphine sind hier in der Marinebasis eingetroffen, Jurij Valentinowitsch«, sagte er. »Unter größten Sicherheitsvorkehrungen.«
    »Hatte ich nicht recht?« rief Ischlinski und freute sich über seinen späten Triumph. »Es war ein militärischer Transport. Mich aber hielt man für urlaubsreif. Nun sehen Sie zu, Tulajew, wie Sie weiterkommen.«
    »Das werde ich, Genosse! Ein Wolf verliert nie eine frische Fährte.«
    Wieviel Wahrheiten enthalten doch die russischen Sprichwörter …

10
    Am anderen Tag, morgens um sieben, traf auch Clark mit seinem Wagen in San Diego ein und wurde ebenfalls bei El Cajon von einer Abordnung Admiral Linkertons empfangen. Der Hubschrauber, der ihn begleitet hatte, drehte ab und flog zurück zur U.S. Naval Air Station auf der Halbinsel Coronado, die die San Diego Bay bildete.
    Clark hatte Helen den Rat gegeben, nicht mehr in ihrem Rabbit zu fahren, sondern im Transporter bei den Delphinen abzuwarten, bis man Rawlings schonend beigebracht hatte, daß sie mitgekommen war.
    »Auf keinen Fall darf es Finley zuerst wissen«, sagte Clark und lächelte breit. »Der Junge könnte sofort durchdrehen. Warte hier im Wagen, bis ich dich heraushole.«
    »Jetzt habe ich Angst«, sagte Helen kleinlaut. »Die ganze Zeit über fühlte ich mich stark. Aber jetzt … mir ist direkt übel!«
    Finley hatte inzwischen ahnungslos im Forschungszentrum in Biscayne Bay angerufen, um Helen mitzuteilen, daß alle Delphine gut angekommen seien. Dort hatte sich mittlerweile eine neue Belegschaft eingerichtet: sieben Zoologen und Meeresbiologen unter der Leitung von Professor Dr. Hubert Frederic. Sie hatten die verlassenen Bungalows bezogen. In der Telefonzentrale saß um diese Zeit der Techniker Curtiss und freute sich, Finleys Stimme zu hören.
    »Helen?« sagte er gedehnt. »Nein, die ist nicht hier. Die ist weg, James.«
    »Was heißt weg, Curtiss?« schrie Finley. »Wohin denn?«
    »Keine Ahnung. Ihr Bungalow war leer, die Schränke offen, einige Zettel hatte sie verteilt und die Bar dem Nachfolger zur Verfügung gestellt. Sieht ganz danach aus, als ob sie weit weg ist … und nicht wiederkommt.«
    »Aber sie kann doch nicht einfach verschwunden sein!« brüllte Finley entsetzt.
    »Du siehst – sie kann!«
    »Ohne eine Adresse zu hinterlassen?«
    »Nicht einen Buchstaben! Bude leer und weg …«
    »Und keiner hat eine Ahnung?«
    »Wenn wir eine hätten, könnte ich dir mehr sagen, James.«
    Wie ein gereizter Stier rannte Finley zu Dr. Rawlings. Die Delphine waren schon in das neue riesige Bassin gelassen worden. Nach der langen Fahrt in den engen Plastikwannen der Transporter schwammen sie jetzt wie verrückt herum, oder sie lagen ganz still im Wasser, ließen sich treiben und hatten sichtlich Mühe, sich an die neue, fremde Umgebung zu gewöhnen. Vor allem der Delphin John war wieder sehr unruhig, zog mit Helens goldenem Badeanzug im Maul nervös von einer Wand zur anderen, piepste

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