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Unternehmen Hongkong

Unternehmen Hongkong

Titel: Unternehmen Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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seine Stimme senkte sich zu einem
Flüstern, »— die >Brüder< sollen die Parole ausgegeben haben, daß niemand
in östlicher Richtung segeln darf .«
    »Okay«, sagte ich. »Das ist gut .«
    »Wann wollen Sie fahren, Chef ?«
    »Ich weiß noch nicht«, erwiderte
ich. »Ich gebe dir früh genug Bescheid .«
    »Mir gefällt das nicht, Chef«,
sagte er. »Ich finde, Sie sollten die Hände davon lassen .«
    »Wenn du dir weiterhin für mich
den Kopf zerbrichst, Charlie, wirst du mich bald um eine Gehaltserhöhung bitten .«
    »Okay, Chef.« Er grinste. »Ich
höre auf .«
    »Leg meinen Smoking raus«,
befahl ich. »Ich dusche inzwischen und ziehe mich dann um. Heute
abend will ich feiern .«
    »Was, Chef?«
    »Was mir gerade einfällt .«
    Charlie verließ das Zimmer
unter bekümmertem Kopfschütteln. Ich ging zum Telefon und rief Cheng an. Einer
seiner Angestellten holte ihn mir an den Apparat.
    »Ist schon etwas geschehen,
Cheng ?« erkundigte ich mich.
    »Sie wohnen im Repulse Bay Hotel «, berichtete er. »Bis jetzt
habe ich mich noch nicht mit ihnen in Verbindung gesetzt. Ich will das morgen
tun .«
    »Tun Sie’s nicht«, sagte ich.
    »Wollen Sie sagen, daß Sie
sich’s anders überlegt haben ?«
    »Nein«, erwiderte ich. »Aber
wenn die Sache sich so entwickelt, wie ich hoffe, dann werden die beiden sich
morgen bei Ihnen melden .«
    »Wie Sie wünschen, Mr. Kane .«
    Eine Stunde später fuhr ich zum Repulse Bay Hotel. Die Wolken hatten
sich verzogen, und der Himmel über dem Victoria Peak war klar, doch die Luft
noch feucht und stickig. Ich trug meinen Smoking und war geschniegelt und
gestriegelt. Das einzige Zugeständnis ans Geschäft war die .32er Mauser, die
unter meiner Achsel hing.
    Die Repulse -Bucht
liegt auf der anderen Seite der Insel. Wer Erholung und Vergnügen sucht,
vertreibt sich dort die Zeit. Das Hotel ist erstklassig, und an dem schönen
Strand kann man herrlich baden.
    Ich parkte meinen Wagen und
betrat die Bar des Hotels. Während ich rasch einen Whisky hinunterspülte,
blickte ich mich nach den beiden um, und als ich feststellte, daß sie sich
nicht in der Bar aufhielten, ging ich ins Foyer und erkundigte mich nach
Natalie Doves Zimmernummer.
    Ich wartete, bis man mich
angemeldet hatte. »Miss Dove erwartet Ihren Besuch, Mr. Kane«, sagte der
Angestellte lächelnd. »Bitte gehen Sie hinauf in ihr Zimmer. Nummer
dreihundertzwei, Sir.«
    »Danke«, erwiderte ich und
drückte ihm fünf Hongkongdollar in die Hand.
    Ein paar Minuten danach klopfte
ich an der Tür zu Zimmer dreihundertzwei. Natalie öffnete mir. Sie trug einen
enganliegenden Cheongsam mit kleinem Stehkragen und
einem Schlitz an der Seite. Der Cheongsam war
jadegrün, und sie sah darin aus wie ein fleischgewordenes Bild meiner kühnsten
Träume. Die volle Unterlippe bebte ein klein wenig.
    »Andy !« sagte sie. »Ich rechnete nicht damit, Sie wiederzusehen .«
    »Dann ist es eine
Überraschung«, erwiderte ich und trat ein. »Mögen Sie Überraschungen nicht ?«
    »Ich weiß noch nicht, ob diese
hier angenehm wird«, entgegnete sie und schloß behutsam die Tür.
    Ich sah mich mit einem raschen
Blick um. Es war ein großes Zimmer mit Balkon auf den Strand hinaus. Außer mir
und Natalie war niemand im Raum.
    »Wo ist denn Ihr Begleiter heute abend ?« fragte ich.
    »Joe? Er ist in die Stadt
gegangen und wird wohl noch eine ganze Weile ausbleiben .«
    »Ich habe keine Sehnsucht nach
ihm«, bekannte ich ehrlich.
    »Warum sind Sie gekommen, Andy ?«
    Ich bot ihr eine Zigarette an.
Als sie ablehnte, steckte ich mir selbst eine an.
    »Ich bin verrückt nach Ihnen,
mein Schatz«, sagte ich. »Nach Ihrer Art zu sprechen, nach Ihrer Art zu gehen,
zu essen, zu trinken —«
    »Sie sind doch wohl nicht
hierhergekommen, um zu sticheln«, unterbrach sie.
    »Sticheln?« Ich zog eine beleidigtes Gesicht. »Ist Ihnen klar, daß ich
Ihretwegen nachts kein Auge zutun kann ?«
    »Wenn Sie Ihre Talente als
Liebhaber anpreisen wollen, muß ich Sie enttäuschen«, sagte sie kalt. »Ich bin
im Augenblick vergeben .«
    »Wann brechen Sie zur
Kwan-Po-Bucht auf ?« erkundigte ich mich.
    Sie stellte ihr Glas nieder.
»Bald. Sehr bald.«
    »Wie schade!«
    »Wieso?«
    »Nun, das bedeutet, daß mein
Kommen reine Zeitverschwendung war, zumindest was das Geschäftliche angeht .«
    »Hören Sie endlich auf, dumme
Witze zu machen, Andy. Sie wissen wahrscheinlich nur zu gut, daß wir niemanden
gefunden haben, der uns hinbringen will .«
    »Ich hatte so eine

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