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Unternehmen Hongkong

Unternehmen Hongkong

Titel: Unternehmen Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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das Essen machen .«
    »Gewiß, Chef.« Er grinste
wieder. »Bis Aberdeen schaff’ ich’s in ein paar Minuten .«
    »Paß nur auf, daß du’s lebend
schaffst«, erwiderte ich resigniert.
    »Okay, Chef.« Wieder wirbelte
eine Staubwolke auf, und Charlie war verschwunden.
    Ich betrat das Oriental und fuhr zur Dachetage hinauf. Corvos Stimme erkundigte sich, wer draußen sei, und aus
einem unerfindlichen Grund war ich enttäuscht. Ich meldete mich, und er öffnete
mir die Tür.
    Drinnen schritt ich an ihm
vorüber ins Wohnzimmer. Tess stand am Fenster. Sie trug eine Seidenbluse und
enge weiße Shorts, die sich an ihre Hüften schmiegten.
    »Bin ich froh, daß Sie
vorbeikommen«, begrüßte sie mich. »Wir sind vor Langeweile fast umgekommen .«
    »Es war also alles friedlich ?« fragte ich.
    »Wie auf einem Friedhof«,
erwiderte sie. »Fast hätte ich mir zur Abwechslung ein paar chinesische
Messerstecher gewünscht .«
    Corvo blickte mich
hoffnungsvoll an.
    »Haben Sie inzwischen feste
Pläne ?«
    »Ja«, versetzte ich. »Machen
Sie mir einen Drink, dann erzähle ich Ihnen alles .«
    Er mixte die Drinks, während
ich von meinem Besuch bei Cheng berichtete und erklärte, welche Verabredungen
Natalie und Kahn mit Cheng getroffen hatten.
    »Gute Arbeit, Kane«, meinte
Corvo. »Jetzt, da die beiden aus dem Weg sind, können wir in aller Ruhe an die
Sache herangehen .«
    »Wir brechen heute abend um sechs auf«, sagte ich. »Deshalb bin ich
gekommen .«
    Sekundenlang starrten mich
beide erstaunt an.
    »Das verstehe ich nicht«,
gestand Corvo schließlich. »Warum die Eile, wenn unsere Rivalen ausgeschaltet
sind?«
    »Wollen Sie sich denn nicht
Ihre tausend Dollar morgen früh bei diesem Cheng abholen ?« fragte Tess in ungläubigem Ton.
    »Wir wollen doch einmal den
Tatsachen ins Auge sehen«, schlug ich vor. »Die Polizei hat bestimmt keine
Witze gemacht, als sie auf die >Brüder der Goldenen Lilie< anspielte.
Dafür besitzen wir Beweise. Unterinspektor Cross hat mir einiges über sie
erzählt. Es handelt sich um den mächtigsten Geheimbund in Hongkong. Bei der
Polizei glaubt man, daß sie den Rauschgiftschmuggel aus Rotchina beherrschen und gewissermaßen den Alleinvertrieb in Hongkong und in alle Teile
der Welt besitzen .«
    »Ich sehe den Zusammenhang
zwischen all dem und unserem überstürzten Aufbruch nicht«, erklärte Corvo.
    »Carter wurde ermordet«, fuhr
ich kühl fort. »Hier drangen zwei Chinesen mit Messern ein, um Tess oder
vielleicht auch mich zu erstechen. Es hatte ganz den Anschein, als wollten die
>Brüder< unseren Aufbruch unter allen Umständen verhindern. Stimmt’s ?«
    »Stimmt«, erklärten sie wie aus
einem Munde.
    »Und was ist seitdem geschehen ?« fragte ich. »Hat irgend jemand Sie beide angegriffen? Hat man mich angegriffen? Hat man Natalie Dove und Kahn
angegriffen ?«
    Tess nickte langsam. »Ich
verstehe, was Sie meinen. Aus irgendeinem Grund haben sie die Kampfhandlungen
eingestellt. Vielleicht haben sie sich anders besonnen ?«
    »Meiner Ansicht nach ist Wong
ein Führer der Organisation«, fuhr ich fort. »Ich machte ihm mit allem
Nachdruck klar, daß Carters Angebot mit Rauschgift nichts zu tun hatte, sondern
daß er an einer einmaligen Fahrt nach Rotchina interessiert war. Ich nehme an, Wong hat das geglaubt .«
    »Und deshalb haben es die >Brüder<
nicht mehr auf uns abgesehen ?« meinte Tess. »Geschickt
gemacht, Andy Kane .«
    »Da bin ich nicht so sicher«,
versetzte ich. »Vielleicht habe ich Wong zu gründlich überzeugt. Ich fürchte,
er verhält sich nur ruhig, weil ihn unsere Gründe für die Fahrt interessieren.
Und deshalb habe ich alle diese Vereinbarungen mit Cheng getroffen .«
    Corvo schüttelte hilflos den
Kopf. »Ich komme immer noch nicht mit .«
    »Ich kenne Cheng schon sehr
lange«, erklärte ich geduldig. »Er ist einer der größten Hehler hier. Nun, man
darf doch wohl mit Sicherheit annehmen, daß ein Mann seines Schlags Mitglied
der >Brüder der Goldenen Lilie< ist ?«
    Sie starrten mich beide
verständnislos an.
    »Cheng wird die >Brüder<
über jede Kleinigkeit auf dem laufenden halten«,
führte ich aus. »Sie werden sich diebisch über die Dummheit des Amerikaners
freuen, der ihnen tatsächlich auch noch Geld für das Geschäft zahlt. Aber eines
erwartet Cheng mit Sicherheit: daß ich morgen früh in seinem Laden auftauche,
um mir meine tausend Dollar abzuholen. Wenn wir also schon heute
abend um sechs aufbrechen, dann können wir mit mindestens zwölf

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