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Unternehmen Pegasus

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Titel: Unternehmen Pegasus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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auf; dann müs­sen wir un­ten sein.«
    Bei un­se­rer ho­hen Ge­schwin­dig­keit, die wir kei­ne Se­kun­de lang ge­dros­selt hat­ten, er­reich­ten wir die Luftraum­gren­ze von Ca­ra­cas in we­ni­gen Mi­nu­ten. Von da an muß­te das Ato-Trieb­werk ab­ge­schal­tet wer­den.
    Ich be­ob­ach­te­te mei­nen me­xi­ka­ni­schen Kol­le­gen, der sich kei­ne Blö­ße gab. Die Luft­stra­ßen-Ver­kehrs­ge­set­ze wa­ren noch stren­ger als vor drei­ßig Jah­ren die Stra­ßen-Ver­kehrs­ord­nung.
    Er stieß im Sturz­flug aus un­se­rer Ver­kehrs­hö­he her­ab. Tau­send Me­ter über dem Bo­den wur­den die bei­den Ro­to­ren aus­ge­fah­ren. Das Haupt­trieb­werk ver­stumm­te. Gleich­zei­tig be­gann die ein­ge­bau­te Ab­sor­ber­du­sche zu ar­bei­ten, die da­für sorg­te, daß die ra­dio­ak­tiv ver­seuch­te Dü­se ge­rei­nigt wur­de. Au­ßer­dem schob sich noch ein strah­lungs­si­che­res Schott aus Po­tro­nin-Plast da­vor, so daß das Trieb­werk völ­lig ab­ge­schirmt war. Die Ma­schi­ne durf­te auf Grund die­ser Vor­keh­run­gen in der Stadt lan­den.
    Wenn ein Pi­lot die Maß­nah­men ver­gaß, wur­den Zucht­haus­stra­fen nicht un­ter fünf­zehn Jah­ren ver­hängt. Der Ein­flug mit ei­nem un­ge­säu­ber­ten und un­ge­si­cher­ten Ato-Trieb­werk wur­de von al­len west­li­chen Ge­rich­ten wie Tot­schlag ge­ahn­det.
    Un­ter uns lag die Me­tro­po­le des nörd­li­chen La­tein­ame­ri­ka. Was Rio für den Sü­den war, be­deu­te­te Ca­ra­cas für den Nor­den.
    Wir be­nutz­ten die Ein­flug-Luft­stra­ße für die aus nörd­li­cher Rich­tung an­kom­men­den Fracht­flug­zeu­ge, die ei­ne an­de­re Hö­he ein­hal­ten muß­ten als die vie­len pri­va­ten Pas­sa­gier­ma­schi­nen und zahl­rei­chen Luft­ta­xis.
    Seit et­wa zwan­zig Jah­ren war man auch im süd­ame­ri­ka­ni­schen Uni­ons­staat Ve­ne­zue­la auf den Luft­ver­kehr ein­ge­stellt. Das hat­te zur Fol­ge, daß das al­te Stra­ßen­netz wie­der voll­kom­men aus­reich­te. Für Ent­fer­nun­gen über zwan­zig Ki­lo­me­ter be­nutz­te kein auf­ge­schlos­se­ner Mensch mehr einen Wa­gen. Flie­gen war be­que­mer und bil­li­ger.
    Vor uns dehn­te sich das Lich­ter­meer der Drei-Mil­lio­nen-Stadt. Ca­ra­cas war groß­ar­tig. Ich kann­te es ei­ni­ger­ma­ßen, da ich schon hier ge­we­sen war – und nicht nur dienst­lich.
    »Ich lan­de auf dem Fracht­flug­platz ›Stadt­mit­te 12‹, Sir,« mein­te un­ser me­xi­ka­ni­scher Kol­le­ge, der sich sehr ver­läß­lich ge­zeigt hat­te. Auch Mo­na­ros hat­te ei­ne zwölf­jäh­ri­ge Spe­zi­al­schu­lung hin­ter sich. Es war im­mer wie­der ei­ne Be­ru­hi­gung, sol­che Kol­le­gen an sei­ner Sei­te zu wis­sen.
    »Okay, ich ken­ne den Platz. Er liegt auf ei­nem Hoch­haus, nicht wahr?«
    »Ja­wohl, Sir. Auf dem Dach ei­nes rie­si­gen Frachtspei­chers. Dort ist im­mer Hoch­be­trieb. Vor vier Wo­chen er­wei­tert, kön­nen auf dem Dach­platz jetzt so­gar schwe­re Über­see­trans­por­ter mit ei­ner Nutz­last von über hun­dert Ton­nen lan­den. Dort be­kom­men Sie un­auf­fäl­lig ein Luft­ta­xi. Sind Ih­re Pa­pie­re in Ord­nung?«
    »So ein­wand­frei, als wä­ren wir ord­nungs­ge­mäß durch den Zoll ge­gan­gen. Ein­rei­se­vi­sum, elek­tro­ni­scher Ab­fer­ti­gungs­stem­pel und sons­ti­ge Un­ter­la­gen. Ich lo­be mir die Ar­beit der GWA.«
    Mo­na­ros lach­te. Han­ni­bal er­wähn­te an­züg­lich:
    »Hast du Tö­ne! Du willst un­se­re Leu­te doch nicht als Fäl­scher hin­stel­len.«
    »Im In­ter­es­se der Sa­che ist das er­laubt«, ent­geg­ne­te ich. »Pas­sen Sie auf, Mo­na­ros, daß Sie kei­ner Luft­ver­kehrs­strei­fe auf­fal­len. Ich bin nicht dar­an in­ter­es­siert, daß man un­se­re Ge­sich­ter zu deut­lich sieht.«
    »Kann ich mir vor­stel­len, Sir.«
    Von da an schwie­gen wir, da wir in den Luft­ver­kehrs­s­trom un­ter­ge­taucht wa­ren. Es be­geg­ne­ten uns Ma­schi­nen al­ler Fa­bri­ka­te. Vor­dring­lich wa­ren es in die­ser Hö­he aber Mit­tel­stre­cken-Trans­por­ter, die Wa­ren brach­ten und ab­hol­ten.
    Es dau­er­te et­wa zehn Mi­nu­ten, bis vor uns der Rie­sen­spei­cher mit dem hel­ler­leuch­te­ten Be­ton­dach auf­tauch­te. Es

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