Unternehmen Pegasus
setzten.
Der Pilot kletterte in die Maschine und ließ die Tür zugleiten. Die Zähluhr lief bereits.
Er erkundigte sich:
»Wohin darf ich Sie bringen, Senores?«
Das hatte ich mir inzwischen reiflich überlegt. In einem größeren Hotel abzusteigen, lag nicht in unserem Interesse.
Ich nannte ihm deshalb die Anschrift einer Appartement-Vermietung, deren Büro Tag und Nacht geöffnet war. Dort konnte man je nach Bedarf eine möblierte Wohnung mieten, die in einem speziell dafür eingerichteten Hochhaus lag.
Der Pilot nickte nur, da er die Anschrift kannte. Augenblicke später hoben wir mit sausender Hubschraube vom Dach ab und reihten uns in den Flugverkehr ein.
Wieder überflogen wir die Stadt mit ihren monumentalen Gebäuden, weitläufigen Parkanlagen und supermodernen Straßenzügen.
Unter uns heulte der Einschienen-Expreß nach Ecuador und Peru vorbei. Die Bahn verband das pazifische Küstengebiet.
Wir kreuzten beachtliche Höhenflüge, die noch zum Küstengebirge gehörten. In einem seiner Längstäler war Caracas ursprünglich erbaut worden. Natürlich waren diese Zeiten lange vorbei. Die Stadt dehnte sich nun nach allen Himmelsrichtungen aus.
Nach etwa zehn Minuten hatten wir den Vorort erreicht. Der Pilot setzte auf der Dachlandefläche eines modernen, 25-stöckigen Hochhauses auf. Es war bezeichnend für den Luftverkehr, daß das Büro der Gesellschaft auf dem Dach eingerichtet worden war.
Während die Maschine mit summender Gasturbine wartete, ging ich auf die leuchtende Glastür zu, die automatisch vor mir aufglitt. Zwei Angestellte empfingen mich freundlich und zuvorkommend.
Ich fragte nach einem Drei-Zimmer-Appartement.
»Wir haben noch etwas frei, Senor. Wünschen Sie zwei Schlafzimmer?«
»Ja, ich bin mit einem Geschäftsfreund hier. Wenn möglich, zwei Schlafzimmer und ein Wohnraum.«
»Selbstverständlich, Senor. Sie sind Ausländer, nicht wahr?«
Ich nickte lässig und griff nach meinen Papieren. Die Leute waren sehr höflich. Unser Gepäck wurde von jungen Männern aus der Maschine geholt und sofort nach unten befördert.
Wir unterzeichneten den Mietvertrag für eine Woche und zahlten den Betrag in US-Dollars, die man dankend entgegennahm.
Ein Angestellter brachte uns zum Lift. Das Appartement lag im zwölften Stockwerk und war supermodern eingerichtet. Man erklärte uns die Klimaanlage, die automatische Kochvorrichtung in der kleinen Küche und die übrige Einrichtung.
Nach fünfzehn Minuten waren wir allein. Nun gehörte uns diese nette Wohnung, von der aus man die ferne See erkennen konnte.
Seufzend ließ sich Hannibal auf eine breite Couch aus Schaumstoff fallen.
»Jetzt ein Bad und dann ins Bett«, murmelte er schläfrig. »Ist es erlaubt, Gebieter, die Maske abzunehmen?«
»Sprich nicht so geziert«, wies ich ihn zurecht.
Der Zwerg grinste nur.
»So gewählt drücke ich mich immer aus. Das nur zu deiner Information. Wenn ich deiner Meinung nach normal bin, fühle ich mich seelisch belastet.«
Er legte die Füße auf den Rauchtisch und meinte, das Möbelstück gehöre ja nicht ihm. Die GWA hätte das Appartement schließlich für eine Woche bezahlt.
Während er allen möglichen Unsinn redete, bemerkte ich, daß er mich scharf beobachtete. Wer Hannibal Othello Xerxes Utan für einen Narren hielt, der hatte sich arg getäuscht. Der Kleine sah nur so harmlos aus.
»Funktest«, fuhr ich ihn an. »Auch dein Gerät muß überprüft werden. Vielleicht bist du eine Zehntelsekunde ruhig.«
»Zwei, Langer, zwei! Du sollst nicht übertreiben.«
Da es mir zu umständlich war, durch das Futter der Hosentasche hindurch zu morsen, zog ich die Beinkleider aus.
Hannibal
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