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Unternehmen Pegasus

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Titel: Unternehmen Pegasus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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setz­ten.
    Der Pi­lot klet­ter­te in die Ma­schi­ne und ließ die Tür zuglei­ten. Die Zähl­uhr lief be­reits.
    Er er­kun­dig­te sich:
    »Wo­hin darf ich Sie brin­gen, Se­no­res?«
    Das hat­te ich mir in­zwi­schen reif­lich über­legt. In ei­nem grö­ße­ren Ho­tel ab­zu­stei­gen, lag nicht in un­se­rem In­ter­es­se.
    Ich nann­te ihm des­halb die An­schrift ei­ner Ap­par­te­ment-Ver­mie­tung, de­ren Bü­ro Tag und Nacht ge­öff­net war. Dort konn­te man je nach Be­darf ei­ne mö­blier­te Woh­nung mie­ten, die in ei­nem spe­zi­ell da­für ein­ge­rich­te­ten Hoch­haus lag.
    Der Pi­lot nick­te nur, da er die An­schrift kann­te. Au­gen­bli­cke spä­ter ho­ben wir mit sau­sen­der Hub­schrau­be vom Dach ab und reih­ten uns in den Flug­ver­kehr ein.
    Wie­der über­flo­gen wir die Stadt mit ih­ren mo­nu­men­ta­len Ge­bäu­den, weit­läu­fi­gen Park­an­la­gen und su­per­mo­der­nen Stra­ßen­zü­gen.
    Un­ter uns heul­te der Ein­schie­nen-Ex­preß nach Ecua­dor und Pe­ru vor­bei. Die Bahn ver­band das pa­zi­fi­sche Küs­ten­ge­biet.
    Wir kreuz­ten be­acht­li­che Hö­hen­flü­ge, die noch zum Küs­ten­ge­bir­ge ge­hör­ten. In ei­nem sei­ner Läng­stä­ler war Ca­ra­cas ur­sprüng­lich er­baut wor­den. Na­tür­lich wa­ren die­se Zei­ten lan­ge vor­bei. Die Stadt dehn­te sich nun nach al­len Him­mels­rich­tun­gen aus.
    Nach et­wa zehn Mi­nu­ten hat­ten wir den Vor­ort er­reicht. Der Pi­lot setz­te auf der Dach­lan­de­flä­che ei­nes mo­der­nen, 25-stö­cki­gen Hoch­hau­ses auf. Es war be­zeich­nend für den Luft­ver­kehr, daß das Bü­ro der Ge­sell­schaft auf dem Dach ein­ge­rich­tet wor­den war.
    Wäh­rend die Ma­schi­ne mit sum­men­der Ga­stur­bi­ne war­te­te, ging ich auf die leuch­ten­de Glas­tür zu, die au­to­ma­tisch vor mir auf­glitt. Zwei An­ge­stell­te emp­fin­gen mich freund­lich und zu­vor­kom­mend.
    Ich frag­te nach ei­nem Drei-Zim­mer-Ap­par­te­ment.
    »Wir ha­ben noch et­was frei, Se­nor. Wün­schen Sie zwei Schlaf­zim­mer?«
    »Ja, ich bin mit ei­nem Ge­schäfts­freund hier. Wenn mög­lich, zwei Schlaf­zim­mer und ein Wohn­raum.«
    »Selbst­ver­ständ­lich, Se­nor. Sie sind Aus­län­der, nicht wahr?«
    Ich nick­te läs­sig und griff nach mei­nen Pa­pie­ren. Die Leu­te wa­ren sehr höf­lich. Un­ser Ge­päck wur­de von jun­gen Män­nern aus der Ma­schi­ne ge­holt und so­fort nach un­ten be­för­dert.
    Wir un­ter­zeich­ne­ten den Miet­ver­trag für ei­ne Wo­che und zahl­ten den Be­trag in US-Dol­lars, die man dan­kend ent­ge­gen­nahm.
    Ein An­ge­stell­ter brach­te uns zum Lift. Das Ap­par­te­ment lag im zwölf­ten Stock­werk und war su­per­mo­dern ein­ge­rich­tet. Man er­klär­te uns die Kli­ma­an­la­ge, die au­to­ma­ti­sche Koch­vor­rich­tung in der klei­nen Kü­che und die üb­ri­ge Ein­rich­tung.
    Nach fünf­zehn Mi­nu­ten wa­ren wir al­lein. Nun ge­hör­te uns die­se net­te Woh­nung, von der aus man die fer­ne See er­ken­nen konn­te.
    Seuf­zend ließ sich Han­ni­bal auf ei­ne brei­te Couch aus Schaum­stoff fal­len.
    »Jetzt ein Bad und dann ins Bett«, mur­mel­te er schläf­rig. »Ist es er­laubt, Ge­bie­ter, die Mas­ke ab­zu­neh­men?«
    »Sprich nicht so ge­ziert«, wies ich ihn zu­recht.
    Der Zwerg grins­te nur.
    »So ge­wählt drücke ich mich im­mer aus. Das nur zu dei­ner In­for­ma­ti­on. Wenn ich dei­ner Mei­nung nach nor­mal bin, füh­le ich mich see­lisch be­las­tet.«
    Er leg­te die Fü­ße auf den Rauch­tisch und mein­te, das Mö­bel­stück ge­hö­re ja nicht ihm. Die GWA hät­te das Ap­par­te­ment schließ­lich für ei­ne Wo­che be­zahlt.
    Wäh­rend er al­len mög­li­chen Un­sinn re­de­te, be­merk­te ich, daß er mich scharf be­ob­ach­te­te. Wer Han­ni­bal Othel­lo Xer­xes Utan für einen Nar­ren hielt, der hat­te sich arg ge­täuscht. Der Klei­ne sah nur so harm­los aus.
    »Funk­test«, fuhr ich ihn an. »Auch dein Ge­rät muß über­prüft wer­den. Viel­leicht bist du ei­ne Zehn­tel­se­kun­de ru­hig.«
    »Zwei, Lan­ger, zwei! Du sollst nicht über­trei­ben.«
    Da es mir zu um­ständ­lich war, durch das Fut­ter der Ho­sen­ta­sche hin­durch zu mor­sen, zog ich die Bein­klei­der aus.
    Han­ni­bal

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