Unternehmen Pegasus
natürlich ein Funkgerät, mit dem Sie einen Mexikaner angerufen haben. Es handelt sich um einen gewissen Jose Monaros. Merken Sie sich den Namen.
Monaros ist seit Jahren ein Freund von Ihnen. Sie haben zusammen mit ihm zwielichtige Transportgeschäfte abgewickelt. Er besitzt in Mexiko-City ebenfalls ein Lufttransport-Unternehmen. Zu Ihrer Beruhigung kann ich Ihnen erklären, daß der Mann tatsächlich existiert und seine Firma auch. Er ist einer unserer ständigen Agenten in Mexiko. Sein ›Geschäft‹ bietet ihm die Möglichkeit, sich rasch zu entfernten Orten zu begeben, falls sein Eingreifen dort erforderlich ist. Bis jetzt alles klar?«
»Vollkommen, Sir. Wie geht es weiter?«
»Monaros hat Sie also nach Mexiko gebracht. Sie blieben zwei Tage in dieser Hütte. Durch die Pressemeldungen unruhig geworden, fühlen Sie sich so nahe an den USA nicht mehr sicher. Deshalb zwingen Sie Monaros, Sie und Cyner nach Venezuela zu bringen. Sie erinnern sich an Emanuel Kastro. Der Mexikaner muß Sie fliegen, ob er will oder nicht. Sie drohen ihm. Er bringt Ihnen etwa hundertzwanzigtausend Dollar mit, die er in Ihrem Auftrag von verschiedenen Konten abgehoben hat. Sie hatten einige auf andere Namen errichtet. Das Geld ist hier.«
Miller griff in die Tasche und legte die Notenbündel auf den Tisch.
Ich nickte beeindruckt. Hannibal pfiff erneut.
»Unterlassen Sie die schrillen Geräusche«, fuhr ihn der Alte an.
Der Kleine runzelte beleidigt die Stirn.
»Sie sind gut gekleidet und haben Geld. Also können Sie drüben starten. Es kann keinen Verdacht erregen. TS-19 fliegt jetzt sofort ab. Er wird in Caracas Ihr Verbindungsmann sein. Über Ihren Mikrosender können Sie ihn jederzeit erreichen. Wir haben Ihnen die neuesten Ausführungen der Geräte mitgebracht. Für Sie speziell in Würfelform angefertigt, damit er in Ihr Bein paßt.«
Ich vernahm das alles mit gemischten Gefühlen. Es war verständlicherweise nicht angenehm, einen harten Gegenstand in der Muskulatur des Oberschenkels zu tragen. Es dauerte immer einige Zeit, bis man sich an den Druck gewöhnt hatte.
»Die Geräte reichen bis an die Horizontlinie. Sie werden sich mit Kastro in Verbindung setzen und versuchen, einwandfreie Beweise für seine Untergrundbewegung zu finden. Uns genügt es, wenn Sie ihm ein Verbrechen gegen die internationalen Atom-Sicherheitsgesetze nachweisen können. Wir wissen seit zwei Tagen effektiv, daß er der große Mann ist, aber wir können ihn nicht fassen. Es ist Ihre Aufgabe, die Beweise zu erbringen.«
Ich lachte humorlos. Hannibal murmelte einige Bemerkungen, die ich nicht verstehen konnte.
Der Alte wußte natürlich, wie schwierig diese Aufgabe war.
»Natürlich wird Kastro nicht einfach so aus der Schule plaudern. Er ist immer sehr vorsichtig. Wir müssen deshalb dafür sorgen, daß er aus seiner Reserve herausgeht.«
»Wie?« wollte ich wissen.
»Jetzt wird es ernst, Konnat! Wenn Sie in Caracas bleiben, werden Sie kaum etwas erreichen. Kastro dürfte zwar bereit sein, Sie zu verbergen, aber das nützt uns nichts. Kalt gestellte Agenten kann ich nicht gebrauchen. Wir werden deshalb planmäßig vorgehen.«
Ich blickte Miller an. Sein Gesichtsausdruck verriet mir, daß uns allerhand bevorstand.
Reling fuhr fort:
»Wenn Sie vierundzwanzig Stunden in Caracas sind, werden wir Ihren mexikanischen Freund verhaften. Jose Monaros wird gestehen, wo er Sie abgesetzt hat. Er verschwindet danach von der Bildfläche und wird später woanders eingesetzt.
Von ihm wissen wir also, wo wir Sie suchen können. Caracas ist für Sie plötzlich ein unsicherer Aufenthaltsort geworden. Morgen um diese Zeit
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