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Unternehmen Pegasus

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Titel: Unternehmen Pegasus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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war ei­ne ge­wag­te Kon­struk­ti­on; ty­pisch für den Geist der jun­gen, auf­stre­ben­den Na­ti­on.
    Lang­sam schwenk­ten wir auf die Ein­flug­stra­ße ein. Die auf­zu­cken­den Kon­trol­lich­ter der Bo­den­sen­der wie­sen uns den Weg. Vor­ge­schrie­be­ne Höchst­fahrt wa­ren hier 60 Mei­len p. h.
    Der Rie­sen­bau glitt auf uns zu. Mo­na­ros mel­de­te sich ord­nungs­ge­mäß zur Fracht­lan­dung an und be­kam ei­ne win­zi­ge Pis­te zu­ge­wie­sen.
    Wäh­rend wir an un­se­ren Hub­ro­to­ren senk­recht nach un­ten pen­del­ten, streif­ten Han­ni­bal und ich un­se­re Spe­zial­mas­ken über.
    Sie wa­ren aus dem glei­chen Ma­te­ri­al her­ge­stellt wie un­se­re Dienst­mas­ken, nur ga­ben sie uns ein ab­so­lut na­tür­lich wir­ken­des frem­des Ge­sicht.
    Die He­xen­meis­ter der GWA hat­ten mit die­sen un­glaub­lich dün­nen Kopf­über­zü­gen wah­re Wun­der­wer­ke ge­schaf­fen. Die Hautat­mung wur­de da­durch nicht be­hin­dert. Die na­tür­li­chen Haa­re wur­den fest an den Kopf ge­preßt.
    Ich hat­te mich in einen kahl­köp­fi­gen Mann mit ei­nem po­cken­nar­bi­gen Ge­sicht ver­wan­delt. Han­ni­bal hat­te ein wei­bi­sches Pup­pen­ge­sicht er­hal­ten, das gut zu sei­ner schmäch­ti­gen Fi­gur paß­te.
    Wir zo­gen die Rän­der der Kopf­hül­le in die rich­ti­ge Po­si­ti­on und schlos­sen wie­der die Hemd­kra­gen. Ob­wohl die Fo­lie je­de Mus­kel­be­we­gung mit­mach­te, war ein ge­wis­ser mas­ken­haf­ter Aus­druck nicht zu ver­mei­den. Das sah je­doch nur ein ge­schul­ter Mann.
    »Fer­tig, Sir?«
    »Ja. Ru­fen Sie über Ihr Sprech­ge­rät einen Ta­xi-Hub­schrau­ber an. Sa­gen Sie ru­hig, Sie hät­ten zwei Pas­sa­gie­re mit grö­ße­rem Ge­päck. Die Zen­tra­le soll ei­ne Ma­schi­ne mit La­de­raum schi­cken.«
    Nach­dem Mo­na­ros die Zen­tra­le an­ge­ru­fen hat­te, klet­ter­ten wir aus der Ka­bi­ne und ver­tra­ten uns die Bei­ne. Die Ma­schi­ne muß­te bald kom­men.
    Hier oben herrsch­te ein re­ger Be­trieb. Es grenz­te bei­na­he an ein Wun­der, daß die vie­len Ma­schi­nen von den teil­wei­se ro­bot­ge­steu­er­ten Elek­tro­kar­ren nicht be­schä­digt wur­den.
    Dar­über hin­aus wim­mel­te es von Be­am­ten, Händ­lern, Mak­lern und Pi­lo­ten, die al­le be­müht wa­ren, ih­re Ge­schäf­te mög­lichst schnell ab­zu­wi­ckeln.
    »Viel Glück, Sir«, flüs­ter­te uns Mo­na­ros zu. »Mei­ne Auf­ga­be ist er­le­digt. Mor­gen um die­se Zeit wer­de ich wohl ver­haf­tet.«
    Wir lach­ten lei­se und schüt­tel­ten dem Kol­le­gen die Hand. Er wuß­te be­stimmt nicht, wes­halb er uns nach Ca­ra­cas ge­bracht hat­te. Für ihn war es aber selbst­ver­ständ­lich, kei­ne Fra­gen zu stel­len, die wir doch nicht hät­ten be­ant­wor­ten dür­fen.
    Au­gen­bli­cke spä­ter lan­de­te der Hub­schrau­ber so dicht ne­ben dem Trans­por­ter, daß Han­ni­bal sich be­mü­ßigt fühl­te, mit recht deut­li­chen Wor­ten auf die geis­tes­kran­ken Vor­fah­ren des Pi­lo­ten ein­zu­ge­hen.
    Der Pi­lot be­grüß­te uns und ließ die Ka­bi­nen­tür auf­glei­ten.
    »Darf ich Ih­nen hel­fen, Se­no­res? Man sag­te mir, Sie hät­ten Ge­päck.«
    »Ich möch­te dich am liebs­ten ins Ro­tor­ge­trie­be bla­sen«, schimpf­te Han­ni­bal. Sein Spa­nisch klang recht ko­misch.
    Der jun­ge Mann ging aber auf die Be­mer­kung nicht ein, son­dern er­griff mei­nen großen Kof­fer, in dem mein Strahl­schutz­an­zug samt Luft­fil­ter-An­la­ge und Bat­te­ri­en un­ter­ge­bracht war. Der Ma­gnet­stem­pel der Zoll­ab­fer­ti­gung auf dem Kof­fer nicht zu über­se­hen.
    Der Pi­lot warf nur einen Blick dar­auf und ver­lor kein Wort über das be­acht­li­che Ge­wicht. Wenn der Stem­pel ge­fehlt hät­te, wä­re das an­ders ge­we­sen. Auf Luft­schmugg­ler hat­ten die Ta­xi-Pi­lo­ten ein schar­fes Au­ge. Ich war froh, daß der Al­te auch an sol­che Klei­nig­kei­ten ge­dacht hat­te.
    Mo­na­ros half dem jun­gen Mann beim Ver­la­den des Ge­päcks. Un­se­re großen Kof­fer ver­schwan­den im La­de­raum des Ta­xis. Die klei­nen Kof­fer mit den per­sön­li­chen Uten­si­li­en nah­men wir mit in die Voll­sicht­kan­zel, in der wir uns auf die hin­te­re Sitz­bank

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