Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unternehmen Pegasus

Unternehmen Pegasus

Titel: Unternehmen Pegasus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
schi­en im ers­ten Stock­werk der Vil­la zu lie­gen.
    Un­ten er­kann­te ich ei­ne ge­wal­ti­ge Hal­le.
    San­cho ging wei­ter. Wir ent­fern­ten uns von der Hal­le, doch der Gang wur­de nicht schma­ler. Ich be­ob­ach­te­te Leu­te, dar­un­ter einen Of­fi­zier der la­tein­ame­ri­ka­ni­schen Uni­ons-Ma­ri­ne. Er ver­schwand ei­lig in ei­nem Zim­mer, aber ich hat­te mir sein Ge­sicht und sei­nen Rang ein­ge­prägt. TS-19 muß­te über die­sen Mann in­for­miert wer­den. Es konn­te kaum ein Zwei­fel be­ste­hen, daß er für Ka­stro ar­bei­te­te.
    Han­ni­bal mach­te ein un­be­tei­lig­tes Ge­sicht, aber ich war si­cher, daß er den Ka­pi­tän zur See eben­falls ge­se­hen hat­te. Dem Klei­nen ent­ging so leicht nichts.
    San­cho hielt vor ei­ner großen Schie­be­tür an, auf der ein Fern­se­h­au­ge in­stal­liert war. Er drück­te einen Schal­ter nach un­ten und sprach ei­ni­ge Wor­te in das Mi­kro­phon.
    »Sie sol­len ein­tre­ten«, er­tön­te ei­ne Stim­me aus dem Laut­spre­cher.
    Ich er­kann­te das durch­drin­gen­de Or­gan. Es ge­hör­te dem Uran- und Ener­gie-Kö­nig. Er kon­trol­lier­te den größ­ten Teil der süd­ame­ri­ka­ni­schen Uran-Mi­nen und be­herrsch­te au­ßer­dem vier la­tein­ame­ri­ka­ni­sche Atom­kraft­wer­ke.
    Fast ge­räusch­los glitt die Schie­be­tür auf. Als ich sie in­ten­si­ver mus­ter­te, dräng­te sich mir der Ver­dacht auf, daß un­ter der Ma­ha­go­ni­ver­klei­dung so­li­der Stahl ver­bor­gen war.
    Vor uns lag ein rie­si­ger Raum, der lu­xu­ri­ös als Ar­beits­zim­mer ein­ge­rich­tet war.
    Ich er­blick­te einen über­di­men­sio­na­len Schreib­tisch, ge­müt­li­che Ses­sel­grup­pen, ei­ne Bar und zahl­rei­che tech­ni­sche Ein­rich­tun­gen.
    Die ei­ne Wand be­stand nur aus Glas. Wahr­schein­lich han­del­te es sich aber um einen stahl­fes­ten Kunst­stoff.
    Im Raum be­fan­den sich Ema­nu­el Ka­stro, sein Se­kre­tär Cal­ming und Miß Do­lo­res Al­vez, die vor ei­nem hal­b­en Jahr den Ti­tel »Miß Welt« er­run­gen hat­te.
    Wir tra­ten lang­sam ein. San­cho folg­te uns mit den Be­glei­tern. Sie zo­gen sich so­fort in ei­ne ab­ge­le­ge­ne Ecke zu­rück, oh­ne uns al­ler­dings aus den Au­gen zu las­sen.
    Nur San­cho trat nä­her. Ver­mut­lich war er der Chef der Leib­wa­che.
    Ich nahm mei­nen Hut ab. Do­lo­res Al­vez stieß einen selt­sa­men Laut aus, ehe sie mein­te:
    »Um Him­mels wil­len, ent­fer­nen Sie die scheuß­li­che Mas­ke. Ich mag kei­ne häß­li­chen Men­schen.«
    Ka­stro amü­sier­te sich über ih­re Be­mer­kung. Cal­ming lach­te laut­los.
    »Wenn Sie mei­nen, Miß«, mur­mel­te ich. »Ha­ben Sie et­was da­ge­gen, Mr. Ka­stro, wenn wir die Tar­nung ab­neh­men?«
    »Kei­nes­wegs. Ich be­ste­he so­gar dar­auf. Üb­ri­gens, die Mas­ken sind ganz vor­züg­lich. Her­vor­ra­gen­de Ar­beit. Wo­her ha­ben Sie die Über­zü­ge?«
    »Von ei­nem Mann, der in den La­bo­ra­to­ri­en des FBI ar­bei­tet«, ent­geg­ne­te ich kalt­schnäu­zig. »Ich ge­hö­re nicht zu den Leu­ten, die sich auf den Zu­fall ver­las­sen, des­halb pfle­ge ich recht­zei­tig vor­zu­sor­gen. Wenn ich das nicht ge­tan hät­te, wä­re ich we­der aus Ka­na­da her­aus­ge­kom­men, noch hät­te mich je­mand auf der Ad­mi­ra­li­täts-In­sel ab­ge­holt. In Ca­ra­cas könn­te ich auch nicht sein. Ich ha­be so­gar noch ei­ni­ge mei­ner Kon­ten ab­he­ben kön­nen.«
    Bei den Wor­ten zog ich die hauch­dün­ne Fo­lie vom Kopf.
    Cal­ming mur­mel­te über­rascht:
    »Zum Teu­fel! Er ist es wirk­lich.«
    An die­sem Aus­ruf er­kann­te ich, daß man mir nicht ge­traut hat te. Han­ni­bal konn­te sei­ne Hei­ter­keit nicht un­ter­drücken und warf ein:
    »Ja, was hat­ten Sie denn ge­dacht? Wa­ren Sie et­wa der Mei­nung, Con hät­te Ih­nen et­was vor­ge­macht?«
    »Ich ha­be schließ­lich mit ei­nem mir Un­be­kann­ten über das Bild­ge­rät ge­spro­chen«, ent­geg­ne­te der Se­kre­tär är­ger­lich. »Es füh­ren vie­le We­ge nach Rom! Wer gab uns die Ge­wiß­heit, daß sich un­ter der Mas­ke nicht ein Mann des Uni­ons-Ge­heim­diens­tes ver­barg? Sie hät­ten doch auch ver­haf­tet sein kön­nen.«
    »Cal­ming meint da­mit, daß wir uns

Weitere Kostenlose Bücher