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Titel: Unternehmen Pegasus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Leib­wa­che.
    Ich ver­such­te es al­so. Der Die­ner stutz­te plötz­lich.
    »Wen wol­len Sie spre­chen?« frag­te er zö­gernd und blick­te mich for­schend an.
    In dem Au­gen­blick wuß­te ich, daß er eben­falls ori­en­tiert war.
    »San­cho will ich spre­chen, zum Teu­fel«, schrie ich er­bost. »Ich sor­ge da­für, daß Sie ent­las­sen wer­den, wenn Sie San­cho nicht so­fort ru­fen. Wie oft soll ich Ih­nen noch sa­gen, daß die Sa­che drin­gend ist.«
    »Ge­dul­den Sie sich, ich will ihn fra­gen.«
    Da­mit hat­te ich schon viel ge­won­nen. Mein Ver­lan­gen hat­te ich auf gut Glück aus­ge­spro­chen, da ich nicht wuß­te, ob die­ser San­cho in der Vil­la war.
    Kurz dar­auf tauch­te das dun­kel­häu­ti­ge Ge­sicht auf. Na­tür­lich sah er mich auf sei­ner Bild­flä­che, aber ver­ständ­li­cher­wei­se er­kann­te er mich nicht.
    »Hal­lo, San­cho!« Ich wink­te in die Op­tik.
    Er ver­hielt sich kühl und miß­trau­isch.
    »Wer sind Sie? Ich ken­ne Sie nicht. Wo­her ken­nen Sie mei­nen Na­men?«
    »Sind wir un­ge­stört? Ich fra­ge nicht um­sonst.«
    »Selbst­ver­ständ­lich. Was wol­len Sie? Re­den Sie end­lich, oder ich schal­te ab.«
    »Nein, das wer­den Sie nicht tun. Sie wer­den mir im Ge­gen­teil Miß Al­vez oder Se­nor Ka­stro ge­ben. Ich möch­te Sie da­bei nur an ei­ne klei­ne Sa­che er­in­nern, die sich auf ei­nem ge­wis­sen Land­sitz ab­spiel­te. Ich kann mich er­in­nern, daß Sie zu­sam­men mit Ih­rem Kol­le­gen hin­aus­ge­schickt wur­den, als ein ziem­lich kor­pu­len­ter Mann ein­trat. Ge­nügt Ih­nen das?«
    Sein Ge­sicht war er­starrt. San­cho hat­te er­staun­lich schnell be­grif­fen. Be­herr­schen konn­te er sich auch.
    »Sie ha­ben sich et­was ver­än­dert.«
    »Das war er­for­der­lich. Es gibt Mas­ken, gu­te Mas­ken. Ge­ben Sie mir jetzt Se­nor Ka­stro? Ich soll­te ihn an­ru­fen.«
    »Er hat heu­te früh ei­ne Be­spre­chung. Ich kann Ih­nen nur Mr. Cal­ming ge­ben.«
    »Wer ist das?« frag­te ich zu­rück.
    »Ein Mann, der nur sehr jung aus­sieht. Er hat ziem­lich viel ge­lacht auf je­nem Land­sitz. Sie ken­nen ihn.«
    Ich er­in­ner­te mich an den Mann. Er hat­te uns die Tür ge­öff­net.
    »Okay, ich weiß. Hat er et­was zu sa­gen?«
    »Er ist der Pri­vat­se­kre­tär. Tei­len Sie ihm Ih­re Wün­sche mit. Er kann es sich er­lau­ben, bei Se­nor Ka­stro zu­rück­zu­fra­gen, falls das not­wen­dig sein soll­te. War­ten Sie.«
    Er ver­schwand von der Bild­flä­che. Im Laut­spre­cher knack­te es.
    Kurz dar­auf mel­de­te sich Cal­ming. San­cho schi­en ihn in­for­miert zu ha­ben.
    »Wie geht es Ih­nen, Mis­ter …?«
    Er dehn­te das Wort fra­gend. Ei­lig sag­te ich:
    »Fin­tal hei­ße ich, Joe Fin­tal. Das steht in mei­nen Pa­pie­ren.«
    Er lach­te ver­hal­ten und schi­en auf­merk­sam mein Fern­bild zu mus­tern.
    »Sie se­hen sehr ver­än­dert aus. Sa­gen Sie mir et­was, was nur Sie wis­sen kön­nen. Einen be­stimm­ten Satz, oder er­wäh­nen Sie ei­ne be­stimm­te Sze­ne.«
    Cal­ming woll­te si­cher­ge­hen. Ich über­leg­te rasch und wie­der­hol­te Han­ni­bals Be­mer­kun­gen über die Schön­heits­kö­ni­gin.
    »Dan­ke, das reicht. Ist er auch hier?«
    Ich be­jah­te und gab un­se­re An­schrift durch.
    Nun faß­te er sich kurz. Es schi­en ihm un­an­ge­nehm zu sein, mit mir über das Bild­te­le­fon zu spre­chen.
    »War­ten Sie einen Au­gen­blick. Ich fra­ge an, was wir tun wol­len.«
    Die Bild­flä­che wur­de mil­chig. Er hat­te al­so um­ge­schal­tet. Es dau­er­te zwei Mi­nu­ten, bis er wie­der auf­tauch­te.
    »Ich ha­be mit dem Chef ge­spro­chen. Sie sind hof­fent­lich in ei­ner Te­le­fon­zel­le?«
    »Hal­ten Sie mich für dumm? Na­tür­lich bin ich das. Kann ich zu Ih­nen kom­men?«
    »Ja, zwi­schen zwölf und drei­zehn Uhr. Neh­men Sie ein Ta­xi. Las­sen Sie sich am Zen­tral­bahn­hof der Ein­schie­nen­bahn ab­set­zen. Sie wer­den dort mit ei­ner an­de­ren Ma­schi­ne ab­ge­holt. Der Pi­lot kennt Sie.«
    »San­cho?«
    »Ja. Ge­hen Sie nun in Ih­re Woh­nung zu­rück, und hal­ten Sie die Au­gen auf. Ha­ben Sie die gest­ri­gen Pres­se­mel­dun­gen ge­le­sen?«
    Ich lach­te hu­mor­los auf und er­wi­der­te:
    »Gut ge­fragt. Des­halb bin ich ja hier.

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