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Titel: Unternehmen Pegasus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Me­xi­ko war nicht mehr schön.«
    »Me­xi­ko?« wie­der­hol­te er an­schei­nend über­rascht. »Ich muß ge­ste­hen, daß ich mei­ne Mei­nung über Sie re­vi­die­ren muß. Sie ha­ben sehr viel ge­schafft. Ich hät­te nicht ge­glaubt, daß Sie – aber nein, las­sen wir das. Kom­men Sie pünkt­lich. En­de.«
    Er schal­te­te ab­rupt ab. Ich at­me­te be­freit auf. Die Sa­che war nicht ein­fach ge­we­sen. Da nie­mand vor der Zel­le war­te­te, rief ich noch TS-19 an und in­for­mier­te ihn.
    An­schlie­ßend ging ich rasch, aber nicht zu schnell über die Stra­ße. Den Pfört­ner be­grüß­te ich flüch­tig, im­mer dar­auf be­dacht, mein Ge­sicht im Schat­ten zu hal­ten.
    »Schi­cken Sie mir ein Früh­stück für zwei Per­so­nen auf G-152.«
    »Sie brau­chen nur am Au­to­ma­ten zu wäh­len, Se­nor. Der Spei­se­lift bringt Ih­nen al­les nach oben.«
    »Ah ja, na­tür­lich. Gar nicht mehr dar­an ge­dacht«, ent­schul­dig­te ich mich, wäh­rend ich schon die Auf­zugs­tür öff­ne­te und auf den Knopf drück­te.
    Der Por­tier sah mir la­chend nach und ver­tief­te sich wie­der in sei­ne Zei­tung. Er hat­te nichts be­merkt.
    Von Han­ni­bal wur­de ich mit ei­ner durch­ge­la­de­nen Au­to­ma­tik emp­fan­gen.
    »Sei ge­grüßt, Part­ner. Wie war’s?« er­kun­dig­te er sich.
    »Leg die Waf­fe weg, oder ich pus­te dich in den Lauf.«
    »An­ga­be ist ein Cha­rak­te­ris­ti­kum von man­chen rei­chen Leu­ten oder Mus­kel­hel­den«, mein­te er be­sänf­ti­gend. »Du ge­hörst zu kei­ner der bei­den Grup­pen.«
    »Sprich nicht wei­ter, Klei­ner. Es könn­te sonst pas­sie­ren, daß ich dich in die Ab­fall­rut­sche glei­ten las­se.«
    »Ich sag­te ja, daß An­ga­be ein …«
    Er schwieg, da ich ihm die Hand auf den Mund preß­te. Wäh­rend ich am Wäh­ler die ver­schie­de­nen Tas­ten nie­der­drück­te, gab ich ihm kur­ze, ge­naue In­for­ma­tio­nen.
    We­nig spä­ter kam un­ser Früh­stück, das uns vor­züg­lich schmeck­te.
     
    Das Um­stei­ge­ma­nö­ver am Zen­tral­bahn­hof der Ein­schie­nen­bahn war nicht sehr schwie­rig. Wir stie­gen mit­ten im Men­schen­ge­wühl aus. Nie­mand ach­te­te auf uns.
    San­cho war­te be­reits. Er war ner­vös. Be­zeich­nend blick­te er auf un­se­re Ja­cken, die an den lin­ken Brust­sei­ten et­was aus­ge­beult wa­ren. Ei­ne schwe­re Hen­der­ley 7,23 läßt sich nicht so un­auf­fäl­lig tra­gen wie ein klei­ner Brow­ning.
    Vor dem Start sah ich noch un­se­ren Ver­bin­dungs­mann. TS-19 ging dicht an dem Hub­schrau­ber vor­bei. Kei­nen Blick warf er uns zu; doch wir wuß­ten, daß je­mand in der Nä­he war, auf den man sich ver­las­sen konn­te.
    Da­mit war das bis­her pas­si­ve Spiel in ein ak­ti­ves Sta­di­um ge­tre­ten.
    San­cho sag­te über­haupt nichts. Er schi­en der Sa­che nicht recht zu trau­en und nur wi­der­wil­lig sei­ne Be­feh­le aus­zu­füh­ren. Wenn er nur ge­wußt hät­te, wie rich­tig sein Ge­fühl war!
    Han­ni­bal ver­such­te ihn mit Blö­de­lei­en aus der Re­ser­ve zu lo­cken. San­cho ging aber nicht dar­auf ein. Er äu­ßer­te nur ei­ni­ge düs­te­re Ver­wün­schun­gen, schi­en sich an­sons­ten aber ge­nau an sei­ne An­wei­sun­gen zu hal­ten. Er durf­te of­fen­bar nicht mit uns spre­chen.
    Al­so schwie­gen wir. Un­ter uns ver­schwan­den die Hoch­bau­ten der Stadt. Wir folg­ten ei­nem wei­ten Ge­birg­stal, das auch die Ei­sen­bahn­li­nie nach Te­gues auf­nahm.
    Die ers­ten Lu­xus­vil­len tauch­ten auf. Dann sich­te­ten wir einen strah­len­den Pa­last aus Mar­mor und viel Glas.
    Das Ge­bäu­de lag auf ei­ner wei­ten Fels­ter­ras­se, von der aus man einen herr­li­chen Rund­blick hat­te. Ein großer Park ge­hör­te da­zu, und das ei­ge­ne Flug­feld war selbst­ver­ständ­lich.
    Han­ni­bal seufz­te sehn­süch­tig. Wi­der Er­war­ten ver­zog San­cho die Lip­pen zu ei­nem brei­ten Grin­sen.
    »Fei­ner Bau, was?« be­quem­te er sich zu sa­gen. »Aber nicht für Leu­te von un­se­rer Art.«
    »Wenn ich rich­tig ver­stan­den ha­be, mein­ten Sie da­mit, daß man sich nicht er­wi­schen las­sen soll­te, nicht wahr?« lach­te ich zy­nisch.
    Rö­te über­zog sein Ge­sicht.
    »So ha­be ich das nicht ge­meint«, wi­der­sprach er hef­tig. An

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