Unternehmen Pegasus
nachzuprüfen.«
Ich nickte.
»Okay. Ich habe alles auf Mikrofilm festgehalten. Der Film liegt in meinem Tresor, der nur mit meiner Erlaubnis geöffnet werden kann. Wenn Ihre Leute eintreffen, informieren Sie mich. Der Tresor befindet sich irgendwo in Mexiko.«
Seine Lippen verzogen sich unmerklich. Ich jedoch fühlte, daß ich bei dem mächtigen Mann Eindruck gemacht hatte. Notfalls konnte ich ihm Unterlagen besorgen, die allerdings von den GWA-Wissenschaftlern präpariert waren.
»Sie sind vorsichtig. Bleiben Sie noch zwei bis drei Tage in Ihrem jetzigen Quartier. Sie sind dort relativ sicher. Sind Ihre Papiere einwandfrei?«
»Die besten Fälschungen, die ich jemals gesehen habe. Zwei bis drei Tage werden wir es riskieren können. Danach wäre es jedoch angebracht, wenn Sie uns an einen anderen Ort bringen könnten.«
»Ich werde dafür sorgen.«
Er unterbrach sich, da ein mir ebenfalls unbekannter Mann eingetreten war. Ohne uns einen Blick zu gönnen, ging er auf Kastro zu und flüsterte ihm etwas ins Ohr, was ich nicht verstehen konnte.
Hannibal wirkte plötzlich verkrampft.
Auch meine Hand erstarrte unwillkürlich. Ich war bereit, mit einem zehntausendfach geübten Griff die Waffe zu ziehen und rücksichtslos zu schießen.
Kastros Augen verengten sich, als sich der Mann einige Meter zurückzog.
»Interessant, Mr. Vilmar! Dieser Herr kommt gerade aus Ihrer Wohnung. Was halten Sie davon?«
Meine Haltung lockerte sich, da ich blitzartig erkannte, was der Kurier berichtet hatte. Natürlich hatten Sie unser Gepäck durchsucht, in dem jedoch kein verdächtiger Gegenstand aufbewahrt war, wenn man von den beiden Strahlschutzanzügen absah. Wenn Kastro sonst nichts gefunden hatte!
Ich gab mich gelassen. Hannibal rief »empört« :
»Pfui, so etwas tut man aber nicht. Ich schätze, Langer, dieser Gentlemen hat sich über unsere Spezialkleidung gewundert.«
»Allerdings«, warf Kastro ein. »Was soll das bedeuten? Es handelt sich um die modernsten Modelle der Air-Force.«
»Meinen Sie etwa, ich hätte mein Geld für überholte Modelle ausgegeben?« Meine Antwort klang überheblich.
Er stutzte erneut.
»Ich besitze auch eine gute Maske – und ich kann denken, was ich nochmals betonen möchte. Mr. Kastro, ich bin ein Mann, der von der GWA verfolgt wird! Ich sah diese Ereignisse bereits vor einem halben Jahr auf mich zukommen, als Professor Kilian mit seinen Experimenten begann. Immerhin war ich so vorsichtig, mir rechtzeitig einige Hintertüren zu öffnen. Eine davon war das Depot auf der Insel; die andere Tür existiert in der Form von zwei hervorragenden Strahlschutzanzügen.«
»Ich verstehe nicht ganz.«
Er war das Mißtrauen in Person. Ich erkannte, daß wir beim schwierigsten Punkt angekommen waren. Unverfänglich erklärte ich:
»Am Amazonas gibt es ein Gebiet, das man eine Hölle nennt. Dort ist man im alleräußersten Notfall so sicher wie in Abrahams Schoß. Oder meinen Sie etwa, ein vernünftiger Mensch würde sich in das verseuchte Land wagen? Das riskiert nur ein Verfolgter, dem lebenslange Zwangsarbeit droht! Deshalb habe ich die Schutzanzüge rechtzeitig besorgt. Wenn Sie wollen, gebe ich Ihnen die Anschrift eines Versorgungsoffiziers der Luftwaffe, der Ihnen gegen Dollars solche Anzüge beschafft!«
Kastro sagte etwas, was ich nicht verstehen konnte. Calming und Dolores Alvez musterten mich aufmerksam.
»Sie scheinen an alles zu denken«, warf sie ein. »Sie wollen demnach am Amazonas verschwinden, wie?«
»Nur dann, wenn mir keine andere Wahl bleibt. Ich ziehe den schmerzlosen Atomtod der Qual in den Mondbergwerken vor.«
»Ich auch, zum Teufel«, stellte Hannibal
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