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Unternehmen Pegasus

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Titel: Unternehmen Pegasus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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kei­ne Feh­ler er­lau­ben kön­nen«, misch­te sich Ka­stro ein. Über sein Ge­sicht husch­te ein Lä­cheln.
    »Ich ha­be be­reits in Ka­na­da be­merkt, daß Sie sehr vor­sich­tig sind, Mr. Ka­stro.«
    »So ist es. Wir schei­nen die glei­chen Cha­rak­tere zu be­sit­zen. Neh­men Sie Platz, Vil­mar. San­cho, mei­ne Gäs­te möch­ten ei­ne Er­fri­schung.«
    Ich fing einen ver­schlei­er­ten Blick von Do­lo­res Al­vez auf, ehe ich mich in den Schaum­stoff­ses­sel sin­ken ließ.
    San­cho bot ei­ne Aus­wahl vor­züg­li­cher und schar­fer Ge­trän­ke an.
    Die bei­den Wach­pos­ten ver­lie­ßen auf ein Hand­zei­chen von Ka­stro das Zim­mer. Da­nach setz­te er sich in einen Ses­sel und lehn­te sich ent­spannt zu­rück.
    »Ich schät­ze, die Leu­te sind jetzt über­flüs­sig. Ich hat­te tat­säch­lich nicht ge­glaubt, daß Sie es sind. Er­klä­ren Sie mir aber bit­te, wie Ih­nen die Flucht ge­glückt ist. Ich muß Ih­nen ge­ste­hen, daß ich sehr über­rascht bin. In Ka­na­da hät­te ich Ih­nen nicht die ge­rings­te Chan­ce ge­ge­ben. Ih­re Er­klä­rung, Sie hät­ten ei­ne be­grün­de­te Aus­sicht über die Gren­zen des Lan­des zu kom­men, er­schi­en mir sehr op­ti­mis­tisch und va­ge.«
    Ich schlürf­te ge­nie­ße­risch mei­nen Drink. Lang­sam be­gann ich mich woh­ler zu füh­len. Der Lö­we hat­te noch nicht ge­merkt, daß er sich einen ge­fähr­li­chen Geg­ner in die Höh­le ein­ge­la­den hat­te.
    Ich be­gann zu er­zäh­len. Un­we­sent­lich er­schei­nen­de De­tails run­de­ten die Ge­schich­te ab. Ge­ra­de die Ne­ben­säch­lich­kei­ten durf­ten bei ei­nem sol­chen Be­richt nicht ver­nach­läs­sigt wer­den. Sie lie­ßen ei­ne Ge­schich­te be­son­ders echt er­schei­nen.
    Ka­stro hör­te schwei­gend zu. Dann stell­te er Fra­gen über mei­nen an­geb­li­chen Stütz­punkt auf der Ad­mi­ra­li­täts-In­sel.
    Ich konn­te ihm bes­tens Aus­kunft ge­ben und ent­hüll­te so­gar die tat­säch­li­che La­ge des klei­nen De­pots.
    »Ich hat­te es schon vor ei­nem gu­ten Jahr ein­ge­rich­tet, da ich oft in Nord­ka­na­da und Alas­ka zu tun hat­te. Ein sol­ches De­pot ist im­mer vor­teil­haft, auch wenn die Ein­rich­tung Zeit, Geld und Mü­he er­for­dert. Nun muß­te ich es na­tür­lich end­gül­tig auf­ge­ben.«
    »Ist es von der Po­li­zei schon ge­fun­den wor­den?« er­kun­dig­te er sich.
    »An­schei­nend nicht. Ich ha­be je­den­falls nichts dar­über ge­hört oder ge­le­sen.«
    Er wech­sel­te einen ra­schen Blick mit Cal­ming. Der Pri­vat­se­kre­tär stand plötz­lich auf. Er führ­te ein Bild­ge­spräch mit ei­nem mir un­be­kann­ten Teil­neh­mer. Da er sehr lei­se sprach, konn­te ich kein Wort ver­ste­hen. Trotz­dem glaub­te ich zu wis­sen, was er in Ka­stros Auf­trag an­ord­ne­te.
    Ich ging ein klei­nes Ri­si­ko ein.
    Iro­nisch frag­te ich:
    »In­ter­essant. Ge­he ich fehl, wenn ich an­neh­me, daß Ihr Se­kre­tär ge­ra­de An­wei­sun­gen hin­sicht­lich mei­nes Stütz­punk­tes er­teilt? Wol­len Sie fest­stel­len las­sen, ob ich die Wahr­heit ge­sagt ha­be?«
    »Viel­leicht«, mein­te er zu­rück­hal­tend. »Ich se­he, daß Sie den­ken kön­nen, Vil­mar!«
    »Schi­cken Sie ru­hig je­mand hin«, for­der­te Han­ni­bal ag­gres­siv. »Dort liegt noch mei­ne Ka­me­ra, die ich ver­ges­sen ha­be, viel­leicht kann sie Ihr Mann mit brin­gen.«
    Ab­len­kend mein­te Ka­stro:
    »Sie wa­ren an­schlie­ßend in Me­xi­ko? Wo dort? Wie heißt der Mann, der Sie nach Ca­ra­cas brach­te?«
    Ich setz­te mei­nen Be­richt fort. Auf­merk­sam hör­te er zu. Cal­ming no­tier­te sich den Na­men un­se­res me­xi­ka­ni­schen Kol­le­gen und führ­te er­neut ein Ge­spräch.
    »Sa­gen Sie, Mr. Ka­stro, für wen hal­ten Sie mich ei­gent­lich? Den­ken Sie et­wa, ich er­zäh­le Ih­nen ei­ne Lü­gen­ge­schich­te?«
    »Nein«, ent­geg­ne­te er zö­gernd, »das den­ke ich nicht mehr. Da­zu sind Sie zu si­cher. Au­ßer­dem ha­be ich mich über­zeugt, daß Ihr ka­na­di­scher Ver­bin­dungs­mann, die­ser Luft­strei­fen-Ser­geant, wirk­lich ver­haf­tet wor­den ist.«
    »Ich ha­be ihn be­zahlt – und er ist das Ri­si­ko ein­ge­gan­gen. Wenn er nicht so un­vor­sich­tig ge­we­sen

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