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Unternehmen Pegasus

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Titel: Unternehmen Pegasus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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sei­ner Re­ak­ti­on er­kann­te ich, daß er großen Re­spekt vor sei­nem Ge­bie­ter hat­te.
    Als wir mit lang­sam ro­tie­ren­der Hub­schrau­be nä­her ka­men, be­merk­te ich den schlan­ken Funk­mast, der oben auf dem Ber­ge stand. Se­nor Ka­stro hat­te al­so auch sei­ne ei­ge­ne Funk­sta­ti­on.
    Han­ni­bal sah mich be­deu­tungs­voll an, doch ich zuck­te mit kei­ner Mie­ne. So, wie ich die Ar­beit der GWA kann­te, wa­ren Ka­stros Ta­ge jetzt schon ge­zählt. Die­ser gi­gan­ti­schen Ma­schi­ne­rie konn­te er nicht ent­ge­hen, zu­mal sich auch die US-Bun­des­kri­mi­nal­po­li­zei und der la­tein­ame­ri­ka­ni­sche Uni­ons-Ge­heim­dienst ein­ge­schal­tet hat­ten. Wir brauch­ten Ka­stro nur einen klei­nen Feh­ler nach­zu­wei­sen.
    Vor­läu­fig wa­ren wir noch nicht so weit, ein An­fang war je­doch ge­macht.
    Die Ma­schi­ne lan­de­te auf der be­to­nier­ten Flä­che. Sie lag hin­ter dem weit­läu­fi­gen Bau und konn­te von der Tal­stra­ße her nicht ein­ge­se­hen wer­den.
    »Sit­zen blei­ben«, for­der­te San­cho, des­sen Fa­mi­li­enna­me ich noch nicht er­fah­ren hat­te.
    »Warum? Was ist los?« frag­te der Klei­ne miß­trau­isch. Sei­ne Rech­te be­weg­te sich lang­sam un­ter die Ja­cke.
    »Mach kei­nen Blöd­sinn, Zwerg«, warn­te San­cho. »Hier gibt es bes­se­re Sprit­zen als dei­ne. Wenn wir ge­wollt hät­ten, wärt ihr nie­mals aus Ka­na­da her­aus­ge­kom­men. Ihr könnt erst im Han­gar aus­stei­gen. Eu­re Mas­ken sind gut, aber wir le­gen kei­nen Wert dar­auf, daß man drau­ßen merkt, wer bei Se­nor Ka­stro auf­kreuzt.«
    Han­ni­bal zog die Hand zu­rück. Un­auf­fäl­lig über­zeug­te ich mich vom Sitz mei­ner Waf­fe. Ich trug sie wie üb­lich in ei­nem Schul­ter­half­ter. In dem Dop­pel­ma­ga­zin ruh­ten auf der lin­ken Sei­te Ge­schos­se, die äu­ßer­lich wie nor­ma­le Pa­tro­nen aus­sa­hen, nur die La­dung war nicht han­dels­üb­lich.
    Ther­mo­ni­tal war ein Stoff, der in den che­mi­schen Ab­tei­lun­gen der GWA von fä­hi­gen Wis­sen­schaft­lern ent­wi­ckelt wor­den war. Es brann­te ab wie das alt­be­kann­te Ther­mit, ent­wi­ckel­te je­doch bei dem mo­le­ku­la­ren Ver­bren­nungs­pro­zeß zwölf­tau­send Hit­ze­gra­de.
    Wir hat­ten Spe­zi­al­pa­tro­nen er­hal­ten, de­ren Pro­jek­ti­le Ther­mo­ni­tal-La­dun­gen auf­wie­sen. Es war da­mit nicht not­wen­dig, einen Geg­ner ge­nau zu tref­fen. Es ge­nüg­te, wenn ein sol­ches Ge­schoß einen Me­ter ent­fernt vom Ziel ex­plo­dier­te.
    Han­ni­bal, der mei­ne Ge­dan­ken zu er­ra­ten schi­en, pfiff lei­se vor sich hin.
    Wäh­rend wir in den ge­räu­mi­gen Han­gar hin­ein­roll­ten, in dem meh­re­re Hub- und Flug­schrau­ber stan­den, griff ich in die rech­te Ho­sen­ta­sche. Mit den Fin­ger­spit­zen tas­te­te ich durch das Fut­ter hin­durch nach der win­zi­gen Er­he­bung in mei­nem Fleisch und schick­te einen SUW-Spruch aus der An­ten­ne.
    TS-19 wur­de von mir kurz in­for­miert, daß wir an­ge­kom­men wa­ren. Ich funk­te nur kurz. Als die Ga­stur­bi­ne aus­lief, war die Sen­dung be­en­det. Ich folg­te Han­ni­bal, der be­reits aus der Ka­bi­ne ge­sprun­gen war.
    In ei­nem wei­ten Tor tauch­ten zwei Män­ner auf, die ich nie­mals zu­vor ge­se­hen hat­te. Sie tru­gen zwar kei­ne Ma­schi­nen­waf­fen in den Hän­den, aber ih­re aus­ge­beul­ten Ja­cken be­wie­sen, daß sie nicht un­be­waff­net ge­kom­men wa­ren. Man schi­en hier über­aus vor­sich­tig zu sein.
    Mit ei­nem Blick auf die Uhr stell­te ich fest, daß es ge­ra­de ein Uhr ge­we­sen war.
    San­cho er­teil­te ei­ni­ge An­wei­sun­gen in spa­ni­scher Spra­che. Ich ver­stand je­des Wort, da ich Spa­nisch flie­ßend be­herrsch­te. Auch das hat­te zum Aus­bil­dungs­pro­gramm der GWA ge­hört. Ein Spe­zi­al­agent ZBV oh­ne her­vor­ra­gen­de Sprach­kennt­nis­se war nicht denk­bar.
    »Kom­men Sie, und ver­hal­ten Sie sich ru­hig«, mein­te San­cho. »Fol­gen Sie mir.«
    Er schritt vor­an. Die bei­den dun­kel­häu­ti­gen Män­ner folg­ten uns.
    Wir er­reich­ten einen Kel­ler­raum, in dem ein Lift mün­de­te, der uns nach oben brach­te. Als wir ihn ver­lie­ßen, stan­den wir auf ei­nem brei­ten Gang. Er

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