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Titel: Unternehmen Pegasus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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sämt­li­che Fäl­le weg­ge­schwom­men, nicht wahr! Ging Ih­nen die Sa­che so sehr auf die Ner­ven?«
    »Ich hät­te den Kerl nie­der­schla­gen kön­nen«, sag­te ich hef­tig. Dies­mal glaub­te er mir.
    Ge­ne­ral Re­ling konn­te nicht ver­leug­nen, daß er GWA-Chef war. Schon woll­te er nä­he­re Ein­zel­hei­ten wis­sen.
    »Wer war der Mann? Ge­hör­te er zu ei­ner harm­lo­sen Jagd­ge­sell­schaft, oder han­delt er im Auf­trag von Leu­ten, die even­tu­ell er­fah­ren ha­ben, daß hier ein Cap­tain der Ab­wehr sei­nen Ur­laub ver­bringt?«
    »Nie zu­vor ge­se­hen, Sir. Die Schüs­se ka­men auch für mich völ­lig über­ra­schend. Die Be­glei­ter be­wun­der­ten die Treff­si­cher­heit des Schüt­zen und gra­tu­lier­ten ihm über­schweng­lich zu sei­nem Glück.«
    »Ih­re Fol­ge­rung, Kon­nat?«
    »Es muß ei­ne be­deu­ten­de Per­sön­lich­keit sein mit viel Geld und Ein­fluß. Man be­müh­te sich um sei­ne Gunst. Des­halb bin ich si­cher, daß er nicht mei­net­we­gen hier ist. Ein mäch­ti­ger Mann spielt nicht selbst den Spit­zel. Er bleibt im Hin­ter­grund und schickt sei­ne Stroh­män­ner vor. Es dürf­te ein Zu­fall ge­we­sen sein, daß er aus­ge­rech­net mei­nen Freund er­schoß.«
    Er sah mich lan­ge an.
    »Ih­ren Freund – so, so! Es ist gut, daß wir uns in der ka­na­di­schen Ein­sam­keit be­fin­den, denn im Haupt­quar­tier der GWA müß­ten Sie mit sol­chen Re­den vor­sich­tig sein.«
    »Ja­wohl, Sir«, be­stä­tig­te ich.
    In sei­nen Au­gen lag ein Aus­druck, der mich nach­denk­lich stimm­te. Fast schi­en es mir, als wä­re die­ser har­te Mann in sei­nem In­nern be­wegt, ob­wohl ich ihn sehr gut kann­te, ließ sich nicht er­grün­den, ob mei­ne Ver­mu­tung rich­tig war. Ge­ne­ral Re­ling konn­te sei­ne Ge­füh­le meis­ter­haft be­herr­schen.
    Das flüch­ti­ge Auf­blit­zen in sei­nen Au­gen ver­schwand. Er wur­de sach­lich. Das war für mich ei­ne ver­trau­te Ton­art.
    »Kon­nat, ich möch­te über ver­schie­de­ne Din­ge hin­weg­se­hen. Der Auf­ent­halt im win­ter­li­chen Ka­na­da hat Ih­nen die Ent­span­nung ge­bracht, die Sie un­be­dingt ge­braucht ha­ben. Es wun­dert mich, daß Sie kei­ne Fra­gen stel­len.«
    Ich nick­te und warf ei­ni­ge Holz­schei­te in das Feu­er.
    »Es wird bald wie­der schnei­en, Sir.«
    Er lach­te kurz und be­ob­ach­te­te mich aus zu­sam­men­ge­knif­fe­nen Au­gen. Im nächs­ten Au­gen­blick hat­te ich mei­ne Waf­fe, die auf dem klei­nen Tisch ne­ben dem Ka­min ge­le­gen hat­te, an mich ge­ris­sen.
    Der Mann, der so­eben laut­los in der Tür auf­tauch­te, sah di­rekt in mei­ne Mün­dung. Sei­ne Hän­de zuck­ten nach oben. Re­ling mur­mel­te et­was, was ich nicht ver­ste­hen konn­te.
    »Gut, das woll­te ich se­hen! Nur gut, daß Sie so schnell rea­giert ha­ben. Das ist Leut­nant Mil­ler, den Sie un­ter der Tarn­be­zeich­nung TS-19 ken­nen.«
    Ich hat­te den jun­gen Mann längst er­kannt. Lä­chelnd stand er vor mir.
    Auf sei­ner Brust hing ein schwe­rer Ma­schi­nen­ka­ra­bi­ner.
    »Hal­lo, Cap­tain, wie geht es Ih­nen«, frag­te er und streck­te mir die Rech­te hin.
    Ich freu­te mich ehr­lich über den Be­such und be­grüß­te TS-19 herz­lich. Au­ßer ihm gab es in der GWA nur drei Men­schen, die mich oh­ne mei­ne hauch­dün­ne Bio­synth-Mas­ke ge­se­hen hat­ten. Al­ler­dings kann­te er mei­nen rich­ti­gen Na­men nicht. Na­tür­lich hieß er auch nicht Mil­ler, aber an die­se Ge­heim­nis­krä­me­rei wa­ren wir al­le ge­wöhnt.
    Es ge­hör­te zu den Si­cher­heits­prin­zi­pi­en der GWA-Agen­ten, weit­ge­hend an­onym zu blei­ben.
    Wir hat­ten zu­letzt auf dem Mond zu­sam­men­ge­ar­bei­tet, wo er mir als Ver­bin­dungs­mann zu­ge­teilt ge­we­sen war.
    »Ist die Luft rein, Mil­ler?« frag­te der Al­te.
    Mein Kol­le­ge nick­te.
    »Ja­wohl, Sir, kein Mensch zu se­hen. Wir sind hier so un­ge­stört wie im Haupt­quar­tier.«
    Sei­ne Wor­te mach­ten mich hell­hö­rig. Be­sorgt dach­te ich über mei­nen Ur­laub nach, der erst drei Wo­chen ge­dau­ert hat­te. Die Sa­che sah mir nach Son­der­ein­satz aus. Das muß­te mit an­de­ren Wor­ten be­deu­ten, daß mei­ne vier­te Ur­laubs­wo­che schon ge­stri­chen war.
    Der

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