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Unternehmen Pegasus

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Titel: Unternehmen Pegasus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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fleisch­fres­sen­den Sau­ri­er. Mehr hät­te ich da­zu nicht zu sa­gen.«
    »Das ge­nügt auch«, lä­chel­te Re­ling zwei­deu­tig. »Ih­re Ant­wort ist be­zeich­nend. Auch an­de­re Leu­te, die ei­ne zwölf­jäh­ri­ge GWA-Spe­zi­al­schu­lung ab­sol­viert ha­ben, sind der glei­chen Mei­nung. Was wür­den Sie sa­gen, wenn ich Ih­nen er­klär­te, daß die­se Bes­tie von ei­nem Haus­kätz­chen ge­bo­ren wur­de?«
    Ich sah ihn starr an. »Soll das hei­ßen, daß es sich um ei­ne Mu­ta­ti­on han­delt?« flüs­ter­te ich er­regt.
    Re­ling nick­te.
    »Ja, das Tier ist ei­ne Mu­ta­ti­on. Wann ha­ben Sie Ih­ren letz­ten ra­dio-bio­lo­gi­schen Un­ter­richt er­hal­ten?«
    »Un­mit­tel­bar nach den kern­phy­si­ka­li­schen Fort­bil­dungs- und Wie­der­ho­lungs­stu­di­en, al­so vor et­wa sechs Wo­chen. An­schlie­ßend kam das Mond-Un­ter­neh­men.«
    »Schön, dann wis­sen Sie al­so ge­nau, was Sie un­ter ei­ner Mu­ta­ti­on zu ver­ste­hen ha­ben. Sie dür­fen fra­gen, Cap­tain! Es in­ter­es­siert mich, was Sie jetzt so den­ken!«
    Ich be­gann laut zu la­chen und be­merk­te, daß mein Kol­le­ge zu­sam­men­zuck­te. An­schei­nend war er doch nicht so aus­ge­gli­chen, wie er tat.
    Das Ge­schöpf fauch­te und zerr­te er­neut an dem Stahl­seil. Ich leg­te mei­ne Waf­fe nicht aus der Hand. Das Un­ge­heu­er er­schi­en mir weitaus ge­fähr­li­cher als ein ben­ga­li­scher Kö­nigs­ti­ger. Es hat­te nichts Schö­nes und Ele­gan­tes. Es wirk­te nur furcht­ein­flö­ßend.
    »Wenn ich schon fra­gen soll, so möch­te ich na­tür­lich wis­sen, wo Sie die­se Schup­pen­kat­ze ent­deckt ha­ben. Wo­her kommt sie?«
    Re­ling schwieg ei­ni­ge Au­gen­bli­cke und brei­te­te dann ei­ne Land­kar­te auf dem Tisch aus. Sie war in großem Maß­stab ge­zeich­net, so daß ich im ers­ten Mo­ment nicht er­kann­te, um wel­chen Teil der Er­de es sich han­del­te.
    Als ich nä­her trat, be­merk­te ich die grü­nen Flä­chen und das Blau un­zäh­li­ger Fluß­läu­fe. Die Kar­te wur­de fast voll­stän­dig von ei­nem kreis­för­mi­gen, rot­mar­kier­ten Feld be­deckt.
    Ich brauch­te ei­ni­ge Se­kun­den, bis mir die Zu­sam­men­hän­ge klar wur­den. Zu der Zeit, als die Ge­schich­te pas­siert war, hat­te ich mich noch in der Aus­bil­dung be­fun­den.
    »Nun?« frag­te der Al­te. Na­tür­lich er­war­te­te er, daß ich als GWA-Agent die Sach­la­ge so­fort er­faß­te.
    »Ama­zo­nas-Ge­biet, nicht wahr?« ent­geg­ne­te ich zö­gernd.
    »Ge­nau«, be­stä­tig­te er. »Ich hät­te nicht ge­glaubt, daß wir heu­te, nach ge­nau ein­und­zwan­zig Jah­ren, noch­mals da­mit zu tun be­kämen. Wis­sen Sie, was da­mals, im Jah­re 1981, in die­ser Ge­gend ge­sche­hen ist?«
    Ich nick­te und dach­te an­ge­strengt nach. Hat­te dort nicht ei­ne ka­ta­stro­pha­le Ato­m­ex­plo­si­on statt­ge­fun­den?
    »Ich ha­be es er­lebt, mein Lie­ber. Da­mals war ich ge­ra­de da­mit be­schäf­tigt, die Ge­hei­me-Wis­sen­schaft­li­che-Ab­wehr aus­zu­bau­en. Wir hat­ten fi­nan­zi­el­le Schwie­rig­kei­ten.
    Im Jah­re 1980 tauch­te in Süd­ame­ri­ka ein ge­nia­ler Mann auf, der ganz La­tein­ame­ri­ka un­ter sei­ne dik­ta­to­ri­sche Ge­walt be­kom­men woll­te. Er hat­te über­se­hen, daß die Zeit für Dik­ta­to­ren vor­bei war. Das merk­te er je­doch erst zum Schluß. Je­den­falls ge­lang es ihm in­ner­halb ei­ner er­staun­lich kur­z­en Frist, ei­ne ge­wal­ti­ge Un­ter­grund­be­we­gung zu grün­den, und zwar mit fi­nan­zi­el­ler Hil­fe des Großasia­ti­schen-Staa­ten­bun­des. Man woll­te Süd­ame­ri­ka un­ter­wan­dern und die USA an­grei­fen.
    In dem Ge­biet, das Sie hier auf der Kar­te se­hen, ent­stand ein ge­hei­mes Atom­werk, in dem ge­fähr­li­che Din­ge her­ge­stellt wer­den soll­ten. Es war ge­nau die Zeit, als wir mit den Test­ex­plo­sio­nen der Koh­len­stoff­bom­be be­gan­nen.«
    Als er die C-Bom­be er­wähn­te, wuß­te ich Be­scheid. Er­regt be­trach­te­te ich das ro­te Feld, das ein Land­ge­biet von zu­min­dest zwan­zig­tau­send Qua­drat­ki­lo­me­ter be­deck­te.
    »Sie ge­hör­ten sei­ner­zeit noch nicht zur GWA, aber ich war beim US-Ge­heim­dienst. Es war mei­ne

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