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Unternehmen Pegasus

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Titel: Unternehmen Pegasus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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An­ge­stell­ten, der neu­gie­rig sei­nen Kopf aus der Tür ei­nes Bü­ros streck­te.
    »Sor­gen Sie da­für, daß un­se­re Woh­nung ge­rei­nigt wird«, rief ich ihm zu. »Wir sind ge­gen fünf­zehn Uhr zu­rück.«
    »Selbst­ver­ständ­lich, Se­nor Fin­tal«, er­wi­der­te der Mann dienst­be­flis­sen.
    Da­nach schwang ich mich in den Pi­lo­ten­sitz.
    »Dei­ne Mas­ke sitzt schlecht«, stell­te Han­ni­bal miß­bil­li­gend fest. »Wenn es nicht dun­kel wä­re, hät­te er be­stimmt et­was be­merkt.«
    Ich hör­te nicht wei­ter zu, son­dern ent­fern­te die hin­der­li­che Tar­nungs­fo­lie vom Ge­sicht. Jetzt kam es nicht mehr dar­auf an. In spä­tes­tens ei­ner Vier­tel­stun­de muß­te hier die Po­li­zei ein­tref­fen. Wir hat­ten die uns ver­blei­ben­de Zeit schon um zwei Mi­nu­ten über­schrit­ten.
    Un­ter uns heul­te die Ga­stur­bi­ne des Ro­tors auf. Ich kup­pel­te ein und hob so ruck­ar­tig ab, daß wir hart in die Sit­ze ge­preßt wur­den.
    »Nicht so schnell. Es hät­te uns noch ge­fehlt, ei­ner Luft­strei­fe in die Ar­me zu flie­gen.«
    An­schlie­ßend rich­te­te ich mich ge­nau nach der vor­ge­schrie­be­nen Höchst­ge­schwin­dig­keit, die in dem äu­ße­ren Stadt­be­zirk hun­dert Mei­len be­trug. Wir um­flo­gen die Stadt in wei­tem Bo­gen und hiel­ten die Flug­hö­he von acht­hun­dert Me­ter ein.
    Un­ter­des­sen funk­te Han­ni­bal mit sei­nem Klein­sen­der un­se­ren Ver­bin­dungs­mann an. Er muß­te in­for­miert wer­den, daß Ka­stro be­stimm­te An­wei­sun­gen über den Lan­de­platz ge­ge­ben hat­te. Ich war si­cher, daß TS-19 die Nach­richt um­ge­hend an den GWA-Chef wei­ter­lei­te­te.
    Wir hat­ten noch knapp fünf Mi­nu­ten Zeit, bis wir end­lich die Stadt­gren­ze er­reich­ten.
    Hin­ter uns lag Ca­ra­cas und da­mit die un­mit­tel­ba­re Ge­fahr. Das Land un­ter uns war zwar noch ziem­lich dicht be­sie­delt, aber ein en­ges Ra­dar­netz gab es hier nicht mehr.
    Ich brach­te die Ga­stur­bi­ne auf Höchst­leis­tung. Die Hub­ro­to­ren wir­bel­ten hef­ti­ger. Wir konn­ten das Staustrahl­trieb­werk nicht eher an­sprin­gen las­sen, bis wir ei­ne Fahrt von 320 km/h er­reicht hat­ten. Der da­durch ent­ste­hen­de Luft­stau vor den bei­den Ein­laß­öff­nun­gen des mo­der­nen Trieb­werks ge­nüg­te durch­aus, um es an­sprin­gen zu las­sen.
    Ich drück­te den An­laß­schal­ter. Als wir mit Hil­fe der Ro­tor­krän­ze die Stau­ge­schwin­dig­keit er­reicht hat­ten, be­gann das Ro­bot­ge­rät zu schal­ten.
    Der star­ke Luft­strom fuhr in das Trieb­werk, in dem gleich­zei­tig die Brenn­stoffe­in­sprit­zung und Zün­dung er­folg­te. Mit der ers­ten Ver­bren­nung hat­ten wir ge­won­nen; die Fahrt er­höh­te sich schlag­ar­tig un­ter der enor­men Schub­leis­tung.
    Auf ei­ner flam­men­den Gas­säu­le jag­ten wir im fast senk­rech­ten Steig­flug in den nacht­schwar­zen Him­mel. Die Hub­krän­ze wur­den ein­ge­fah­ren. Die Trag­flä­chen be­gan­nen ih­ren Dienst zu er­fül­len. Aus dem Hub­schrau­ber war ein mo­der­nes Flug­zeug ge­wor­den.
    In acht Ki­lo­me­ter Hö­he durch­s­tie­ßen wir die Schall­mau­er. In fünf­und­drei­ßig Ki­lo­me­ter Hö­he fing ich die Ma­schi­ne ab, brach­te sie in die Ho­ri­zon­ta­le und drück­te gleich­zei­tig den Schub­he­bel nach vorn.
    Wir hör­ten nicht mehr das Heu­len des plötz­lich mit vol­ler Schub­leis­tung lau­fen­den Ag­gre­gats, aber wir fühl­ten den har­ten Be­schleu­ni­gungs­druck.
    Der Fahrt­mes­ser ruck­te wei­ter nach oben, bis er auf sechs­fa­cher Schall­ge­schwin­dig­keit ste­hen­blieb.
    Ich schal­te­te zu­rück auf Rei­se­flug. Die Ge­schwin­dig­keit sank et­was. Han­ni­bal be­ob­ach­te­te auf­merk­sam die Zel­len­tem­pe­ra­tur-Fern­ther­mo­me­ter. So­gar in den obe­ren Schich­ten der Stra­to­sphä­re macht sich die Luftrei­bungs­wär­me noch be­merk­bar.
    Der Ori­no­co lag längst hin­ter uns. Laut Ra­dar­pei­lung und voll­au­to­ma­ti­scher Stand­ort­be­rech­nung wa­ren wir et­wa über dem fünf­ten Brei­ten­grad Nord, als end­lich die Rund­funk­mel­dung durch­kam. Die Po­li­zei von Ca­ra­cas hat­te das Nest leer ge­fun­den.
    Wie­der ein­mal be­gann die

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