Unternehmen Pegasus
fest. »Außerdem habe ich gehört, daß da schon mehr Leute so lange untergetaucht sind, bis man die Suche eingestellt hat. Man kann es doch vermeiden, in die intensivste Strahlung zu laufen. Sicherlich gibt es auch Plätze, wo es sich aushalten läßt. Sagen Sie nur nicht, wir wären da auf eine unmögliche Idee gekommen. Auf der Welt gibt es meiner Meinung nach keinen besseren Platz.«
»Da haben Sie sogar recht«, bestätigte Calming.
Sein Chef bedachte ihn mit einem wütenden Blick. Nach dem Einwurf wußte ich, daß wir in das Wespennest gestochen hatten.
Kastro schickte seinen Informanten wieder hinaus. Mit keinem Wort kam er auf die Strahlschutzanzüge zurück. Unsere Erklärung schien er akzeptiert zu haben.
Nach zehn Minuten erhob er sich abrupt und verabschiedete uns. Er hätte keine Zeit mehr.
Als wir bereits in der Tür standen, fiel mir noch etwas Wichtiges ein. Ich mußte rechtzeitig für eine Maschine sorgen, da ich wußte, was in der kommenden Nacht geschehen sollte.
Ich bat ihn, mir durch einen Mittelsmann den schnellsten Flugschrauber zu mieten, der in einem der vielen Verleih-Unternehmen aufzutreiben wäre.
Er fragte nach dem Grund. Ich gab ihm daraufhin die plausible Erklärung, daß ich im Falle eines Falles gerne beweglich sein wollte.
Schließlich stimmte er zu. Wahrscheinlich sagte er sich, daß es auch für ihn vorteilhafter wäre, wenn wir bei einer Entdeckung aus eigenem Antrieb verschwinden konnten.
Mit dem Einverständnis hatte er wieder einen Fehler begangen, den er allerdings noch nicht erkannte. Wir würden feststellen können, durch wen er die Maschine mieten ließ. Es war auch zu ermitteln, daß der Flugschrauber an uns weitergegeben wurde.
Damit konnte ihm schon direkt bewiesen werden, daß er zwei offiziell gesuchte Verbrecher unterstützte.
Zehn Minuten später saßen wir wieder in der Maschine und wurden von Sancho in die Stadt zurückgeflogen. Dort setzte er uns ab.
Ich nahm sofort ein Flugtaxi, das uns in kurzer Zeit in den stillen Vorort brachte.
Eine halbe Stunde später war TS-19 über Sup-Ultrakurz-Welle über die Neuigkeiten informiert. Die Lawine begann zu rollen.
Gegen achtzehn Uhr meldete sich der Angestellte eines Flugschrauber-Verleihs. Er war der Einfachheit halber gleich mit der Maschine gekommen und wollte nur noch meine Fluglizenz sehen. Nachdem ich ihm die Hinterlegungssumme von eintausend Dollar ausgehändigt hatte, verabschiedete er sich zufrieden.
Die Maschine war ein schnelles, viersitziges Modell mit Laderaum. Sie besaß zwar keinen Atomantrieb, verfügte aber über ein modernes Staustrahltriebwerk, mit dem man sechsfache Schallgeschwindigkeit erreichen konnte.
Im Privathandel gab es keine Flugschrauber mit Ato-Meilern. Die waren nur lizensierten Transportunternehmen vorbehalten.
Ich kontrollierte die Maschine sehr gründlich, ließ die Hilfsgasturbine für die Hubrotoren anlaufen und riskierte einen Rundflug um das Hochhaus. Als ich wieder auf dem Dach landete und die Kabine abschloß, war ich beruhigt. Auch die Zusatztanks waren voll. Damit hatten wir einen Aktionsradius von fünftausend Kilometer.
Ich setzte nochmals eine Funknachricht an TS-19 ab, während Hannibal das Essen kommen ließ.
Als wir die Platten aus dem Speiselift nahmen, orakelte der Kleine:
»Ich habe das Gefühl, Langer, als stände uns eine schwere Nacht bevor. Hoffentlich klappt’s. Wir sollten noch einmal die Anzüge kontrollieren. Ich möchte nicht mit einem defekten Luftfilter in der verseuchten Zone landen. Höllenkram, das hätte mir noch gefehlt.«
»Du kannst noch aussteigen«, entgegnete ich unbewegt.
Er warf mir einen Blick zu,
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