Unternehmen Pegasus
Partner einzigartig. Er brachte es fertig, unser »Hörspiel« echt zu gestalten.
»Wahrscheinlich schickt er uns eine Maschine, mit der wir entkommen können«, fügte ich hinzu.
Von da an schwiegen wir und verständigten uns nur noch mit Zeichen, da wir wirklich nicht ahnten, wie es weitergehen sollte.
Nachdem wir eine halbe Stunde gewartet hatten und immer noch nichts geschehen war, verlor ich allmählich die Geduld. Ich fühlte, daß meine Erregung ein Ventil brauchte. Aber in der Maschine konnte ich mich nicht abreagieren.
Plötzlich sagte ich in die Stille:
»Mach das Schott auf. Wir steigen aus und gehen zu dem Tempel hinüber. Die Maschine wird uns wohl keiner stehlen.«
»Der erste vernünftige Gedanke seit deiner Geburt«, war Hannibals Kommentar. »Mir geht die Untätigkeit auch auf die Nerven. Hast du etwas bei dir, womit wir die Lianen und das andere Pflanzenzeug durchschlagen können? Ein Haumesser oder so etwas?«
Hinter der Plastikscheibe sah ich ein grinsendes Gesicht.
»Nein, habe ich nicht. Wir kommen auch so durch. Der Tempel kann nur knapp zweihundert Meter entfernt sein, auch wenn er nicht zu sehen ist. ’raus, jetzt reicht es.«
Ich hörte sein leises Fluchen, als er schwerfällig aus der Kanzel kletterte. Ich folgte ihm und schloß die Kabine sorgfältig ab. Es war ein kompliziertes Schloß. Die durchsichtige Kunststoff-Verglasung der Kabine war auch mit einem schweren Beil nicht zu zertrümmern.
Dann standen wir in dem dichten Moos, das teilweise sogar über den nackten Felsboden gewachsen war. Die Natur schien hier eine unheimliche Vitalität entwickelt zu haben.
Ich hatte immer angenommen, in einem dichten, tropischen Urwald müßten überall Tierstimmen zu hören sein. Hier war es absolut still.
Es wehte nicht der zarteste Lufthauch, was den unheimlichen Eindruck noch verstärkte.
Wir waren von einer Pflanzenmauer umgeben. Wo wir auch hinsahen, wuchsen unwirklich geformte Bäume in den Himmel. Es war eine undurchdringliche Wand, hinter der sich tausend Gefahren verbergen konnten. Nun verstand ich erst richtig die Worte des Alten. Als er uns das Entsetzen unserer Kollegen geschildert hatte, war mir alles noch ziemlich übertrieben vorgekommen. Nun sah ich aber mit eigenen Augen, was diese Männer erlebt hatten.
Hannibal stand dicht neben mir. In seinen von dem Schutzanzug umschlossenen Händen hielt er die schwere Thompson. Er hatte ein 130schüssiges Trommelmagazin aufgesetzt. Außerdem schleppte er noch zwei Reservemagazine in einem Beutel mit.
Auch ich hatte zwei Ersatzmagazine mitgenommen. Wir verfügten infolgedessen über eine nicht zu unterschätzende Feuerkraft, die uns aber wenig nützen konnte, wenn wir eine Gefahr nicht rechtzeitig erkannten.
Ich blickte zu dem knapp vierzig Meter entfernten Waldvorsprung hinüber, hinter dem der alte Tempel liegen mußte. Ich hatte mir das Luftbild sehr genau eingeprägt.
»Gehen wir«, sagte ich nervös.
Diesmal brauchte ich meine Erregung nicht vorzutäuschen.
»Du folgst dicht hinter mir«, teilte ich Hannibal mit. »Halte mir den Rücken frei, wenn wirklich ein Tier auftauchen sollte. Wenn du etwas siehst, warte nicht zu lange.«
Er lachte gekünstelt. Es klang schmerzhaft in meinen Ohren.
»So schnell, wie ich den Finger krümme, kann nicht einmal ein Wiesel springen. Darauf kannst du dich verlassen.«
Flüchtig mußte ich an die Mutanten denken, die laut GWA-Bericht in dieser Gegend leben sollten. Wie, um Himmels willen, sollte ich die verunstalteten Nachkommen strahlungsgeschädigter Menschen von einem Tier unterscheiden? Würde uns überhaupt genügend Zeit bleiben, so ein Wesen genau anzuschauen? Ich war so nervös, daß ich
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