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Unternehmen Pegasus

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Titel: Unternehmen Pegasus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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nach vier­stün­di­ger Su­che ent­deckt hat­ten.
    Ich stol­per­te über einen Stein. In die­sem Au­gen­blick ver­nahm ich Han­ni­bals Schrei.
    Ich fuhr ruck­ar­tig her­um und sah, was sei­ne Er­star­rung aus­ge­löst hat­te.
    Zwi­schen den Ge­stein­strüm­mern ei­nes nie­der­ge­bro­che­nen Bau­werks hat­te sich et­was auf­ge­rich­tet. Ich sah einen rie­si­gen Ra­chen, mit na­del­schar­fen, halb­me­ter­lan­gen Zäh­nen be­wehrt. Zu­gleich ver­nahm ich durch mei­ne schall­dämp­fen­de Kopf­hül­le ein ur­welt­li­ches Brül­len.
    Das Un­ge­heu­er schoß aus dem ver­fal­le­nen Tor­bo­gen her­aus, wie von ei­ner Seh­ne ge­schnellt. Ich sah einen schlan­gen­ar­ti­gen Rie­sen­kör­per, selt­sa­mer­wei­se auf vie­len kräf­ti­gen Bei­nen, die aus der Un­ter­sei­te des Kör­pers her­vor­tra­ten. Das Mon­s­trum war der­art schnell, daß man sei­nen Be­we­gun­gen kaum fol­gen konn­te.
    Im­mer wei­ter ras­te es aus dem Tor­bo­gen her­aus. Der Kör­per schi­en über­haupt kein En­de zu neh­men. Ich nahm dies al­les in Bruch­tei­len von Se­kun­den wahr. Mir fiel be­son­ders der rie­si­ge Kopf und der auf­ge­ris­se­ne Ra­chen auf. Grün­lich-blaue Schup­pen, ei­ne Art Horn­pan­zer, glänz­ten in den ver­ein­zel­ten Son­nen­strah­len, die sich müh­sam einen Weg durch die Zwei­ge bahn­ten.
    Han­ni­bal schrie noch­mals. Dann riß er end­lich sei­ne Ma­schi­nen­pis­to­le hoch.
    Ich schoß ei­ne hal­be Se­kun­de frü­her. In ra­sen­dem Stak­ka­to jag­ten die Ge­schos­se aus dem Lauf. Ich traf das Un­ge­heu­er un­ter­halb des Kopf­es. Es hat­te sich dicht vor Han­ni­bal auf­ge­rich­tet. Si­cher­lich woll­te es auf den Klei­nen hin­ab­sto­ßen, doch das än­der­te sich in der Se­kun­de, als ich den Ab­zug be­tä­tig­te.
    Das We­sen bäum­te sich auf. Der lan­ge Kör­per fuhr in die Hö­he, als woll­te er in die Luft sprin­gen, und fiel dann schwer zu Bo­den.
    Plötz­lich war Han­ni­bal ver­schwun­den.
    Ich schrie nach ihm, doch ich hör­te nur das grau­en­haf­te Ge­brüll des Un­ge­heu­ers. Es tob­te auf dem Bo­den her­um, daß schwe­re Ge­stein­strüm­mer durch die Luft flo­gen. Erst jetzt kam ich auf den Ge­dan­ken, daß es sich um ei­ne mu­tier­te Rie­sen­schlan­ge han­deln muß­te.
    Als der zu­cken­de Kör­per wie­der em­por­schoß und der lan­ge, brei­te Kopf sicht­bar wur­de, ver­feu­er­te ich den Rest mei­nes Ma­ga­zins mit­ten in den rie­si­gen Ra­chen. An­schlie­ßend ras­te ich mit wei­ten Sprün­gen da­von, um von dem zu­cken­den Kör­per nicht zer­malmt zu wer­den.
    Nie zu­vor hat­te ich so tücki­sche Au­gen ge­se­hen.
    Als ich ei­ni­ger­ma­ßen in Si­cher­heit war, zerr­te ich ein neu­es Ma­ga­zin aus der Tra­ge­ta­sche und setz­te es mit zit­tern­den Fin­gern in die Hal­te­rung.
    Ich lud so schnell durch, daß bei­na­he mein Schutz­hand­schuh ins Schloß ge­kom­men wä­re. Ich hat­te ein vol­les Ma­ga­zin ge­braucht, um die Bes­tie zu ver­nich­ten.
    »Wo bist du denn, was ist«, schrie ich ver­zwei­felt in das Mi­kro­phon.
    Da hör­te ich Han­ni­bals har­tes Auf­la­chen.
    »Du wirst stau­nen, Lan­ger! Dei­ne Jagd­beu­te liegt dicht vor der Mau­er­ni­sche, in die ich hin­ein­ge­sprun­gen bin. Ich kann mich hier kaum be­we­gen. Wenn das Un­ge­heu­er mit den letz­ten Re­fle­xen noch wei­ter ge­gen die Stei­ne schlägt, stürzt mei­ne De­ckung ein. Das wä­re ei­gent­lich al­les.«
    Vor­sich­tig schritt ich auf den Schlan­gen­schä­del zu. Er war un­ge­fähr zwei Me­ter lang. Die Län­ge des Kör­pers schätz­te ich auf zwan­zig Me­ter. All­mäh­lich lie­ßen die To­des­zu­ckun­gen nach. Das hat­te aber zur Fol­ge, daß sich die Rie­sen­wal­ze zu ei­nem Fleisch­berg zu­sam­menkrümm­te. Der Schwanz peitsch­te im­mer noch. Hart schlug er ge­gen die Mau­er­res­te, in die Han­ni­bal ge­flüch­tet war.
    »Paß auf, Klei­ner. Ich ge­be noch ei­ni­ge Schüs­se ab.«
    »Ist auch an­ge­bracht. Wenn dir die Sä­bel­zäh­ne so na­he wä­ren wie mir, wür­de dir auch der Atem sto­cken«, dröhn­te es aus mei­nem Laut­spre­cher.
    Ich ziel­te sorg­fäl­tig auf den Schä­del und schoß.
    An­schlie­ßend zog ich den Klei­nen aus dem

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