Unternehmen Pegasus
nach vierstündiger Suche entdeckt hatten.
Ich stolperte über einen Stein. In diesem Augenblick vernahm ich Hannibals Schrei.
Ich fuhr ruckartig herum und sah, was seine Erstarrung ausgelöst hatte.
Zwischen den Gesteinstrümmern eines niedergebrochenen Bauwerks hatte sich etwas aufgerichtet. Ich sah einen riesigen Rachen, mit nadelscharfen, halbmeterlangen Zähnen bewehrt. Zugleich vernahm ich durch meine schalldämpfende Kopfhülle ein urweltliches Brüllen.
Das Ungeheuer schoß aus dem verfallenen Torbogen heraus, wie von einer Sehne geschnellt. Ich sah einen schlangenartigen Riesenkörper, seltsamerweise auf vielen kräftigen Beinen, die aus der Unterseite des Körpers hervortraten. Das Monstrum war derart schnell, daß man seinen Bewegungen kaum folgen konnte.
Immer weiter raste es aus dem Torbogen heraus. Der Körper schien überhaupt kein Ende zu nehmen. Ich nahm dies alles in Bruchteilen von Sekunden wahr. Mir fiel besonders der riesige Kopf und der aufgerissene Rachen auf. Grünlich-blaue Schuppen, eine Art Hornpanzer, glänzten in den vereinzelten Sonnenstrahlen, die sich mühsam einen Weg durch die Zweige bahnten.
Hannibal schrie nochmals. Dann riß er endlich seine Maschinenpistole hoch.
Ich schoß eine halbe Sekunde früher. In rasendem Stakkato jagten die Geschosse aus dem Lauf. Ich traf das Ungeheuer unterhalb des Kopfes. Es hatte sich dicht vor Hannibal aufgerichtet. Sicherlich wollte es auf den Kleinen hinabstoßen, doch das änderte sich in der Sekunde, als ich den Abzug betätigte.
Das Wesen bäumte sich auf. Der lange Körper fuhr in die Höhe, als wollte er in die Luft springen, und fiel dann schwer zu Boden.
Plötzlich war Hannibal verschwunden.
Ich schrie nach ihm, doch ich hörte nur das grauenhafte Gebrüll des Ungeheuers. Es tobte auf dem Boden herum, daß schwere Gesteinstrümmer durch die Luft flogen. Erst jetzt kam ich auf den Gedanken, daß es sich um eine mutierte Riesenschlange handeln mußte.
Als der zuckende Körper wieder emporschoß und der lange, breite Kopf sichtbar wurde, verfeuerte ich den Rest meines Magazins mitten in den riesigen Rachen. Anschließend raste ich mit weiten Sprüngen davon, um von dem zuckenden Körper nicht zermalmt zu werden.
Nie zuvor hatte ich so tückische Augen gesehen.
Als ich einigermaßen in Sicherheit war, zerrte ich ein neues Magazin aus der Tragetasche und setzte es mit zitternden Fingern in die Halterung.
Ich lud so schnell durch, daß beinahe mein Schutzhandschuh ins Schloß gekommen wäre. Ich hatte ein volles Magazin gebraucht, um die Bestie zu vernichten.
»Wo bist du denn, was ist«, schrie ich verzweifelt in das Mikrophon.
Da hörte ich Hannibals hartes Auflachen.
»Du wirst staunen, Langer! Deine Jagdbeute liegt dicht vor der Mauernische, in die ich hineingesprungen bin. Ich kann mich hier kaum bewegen. Wenn das Ungeheuer mit den letzten Reflexen noch weiter gegen die Steine schlägt, stürzt meine Deckung ein. Das wäre eigentlich alles.«
Vorsichtig schritt ich auf den Schlangenschädel zu. Er war ungefähr zwei Meter lang. Die Länge des Körpers schätzte ich auf zwanzig Meter. Allmählich ließen die Todeszuckungen nach. Das hatte aber zur Folge, daß sich die Riesenwalze zu einem Fleischberg zusammenkrümmte. Der Schwanz peitschte immer noch. Hart schlug er gegen die Mauerreste, in die Hannibal geflüchtet war.
»Paß auf, Kleiner. Ich gebe noch einige Schüsse ab.«
»Ist auch angebracht. Wenn dir die Säbelzähne so nahe wären wie mir, würde dir auch der Atem stocken«, dröhnte es aus meinem Lautsprecher.
Ich zielte sorgfältig auf den Schädel und schoß.
Anschließend zog ich den Kleinen aus dem
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