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Titel: Unternehmen Pegasus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ti­ta­ni­sche Mau­er um­ga­ben.
    Das Blatt­ge­wirr war so dicht, daß wir kei­nen Me­ter weit hin­durch­se­hen konn­ten.
    Han­ni­bal hat­te sei­ne schwe­re Ma­schi­nen­pis­to­le in den Hän­den. Ich sah, daß er ein Rund­ma­ga­zin mit hoch­bri­san­ten Ex­plo­siv­ge­schos­sen ge­la­den hat­te.
    Ich ging auf ei­ner er­höh­ten Stel­le mit­ten in der Lich­tung nie­der.
    Un­se­re Gam­ma­strah­ler tick­ten ei­ni­ger­ma­ßen er­träg­lich. Das be­wies uns, daß an die­sem Ort die Strah­lung nicht so hart war. Im­mer­hin hät­te sie ge­nügt, einen un­ge­schütz­ten Men­schen völ­lig zu ver­seu­chen.
    Mit zö­gern­dem Griff zog ich die Zün­dung her­aus. Das Ar­beits­ge­räusch der Ga­stur­bi­ne ver­stumm­te. Die Hub­schrau­be lief aus. Es wur­de sehr still.
    Wir sa­ßen in der ver­glas­ten Kan­zel und sa­hen uns schwei­gend an.
    Ich hat­te ein Ge­fühl, das mit Wor­ten nicht zu be­schrei­ben war. Viel­leicht hät­te ein Mensch, der auf ei­nem un­be­kann­ten Him­mels­kör­per ge­lan­det war, ähn­lich emp­fun­den. Wir ka­men uns fremd vor auf un­se­rem Pla­ne­ten Er­de. Das, was wir hier sa­hen, war nicht mehr un­se­re ge­wohn­te Welt. Es war ein Alp­traum – ei­ne wirk­li­che Höl­le.
    Auch ich hielt mei­ne Ma­schi­nen­pis­to­le in der Hand. Die Ex­plo­siv­ge­schos­se der Thomp­son ga­ben mir ein Ge­fühl der Si­cher­heit.
    Un­will­kür­lich tas­te­te ich nach dem Half­ter, in der mei­ne Hen­der­ley steck­te. Das Half­ter war auch aus strah­lungs­si­che­rem Ma­te­ri­al und dicht ge­schlos­sen. Bis­her wa­ren die Waf­fen noch nicht ra­dio­ak­tiv ge­wor­den, im Ge­gen­satz zu den Ma­schi­nen­pis­to­len. Sie wa­ren un­ge­schützt der durch­drin­gen­den Gam­ma­strah­lung preis­ge­ge­ben.
    Auf der Lich­tung herrsch­te Stil­le. Ent­we­der er­wach­te das Le­ben erst nach Ein­bruch der Dun­kel­heit, oder es gab wirk­lich kei­ne Fau­na. Das glaub­te ich aber nicht, denn ich hat­te schließ­lich die­se Kat­ze ge­se­hen.
    »Was nun?« dröhn­te es in dem Laut­spre­cher mei­ner Kap­pe. »Willst du sit­zen blei­ben, bis wir schwarz wer­den, oder willst du et­was un­ter­neh­men?«
    Hin­ter der di­cken Kunst­stoff­schei­be sah ich Han­ni­bals Au­gen. Er schi­en sei­ne Selbst­be­herr­schung zu­rück­ge­won­nen zu ha­ben. Ei­gent­lich ver­füg­te er über ei­ne ro­bus­te Na­tur und pfleg­te sich mit den je­wei­li­gen Um­stän­den schnell ab­zu­fin­den.
    »Was ist mit dem Tem­pel? Er kann nicht weit von hier sein. Viel­leicht ei­ni­ge hun­dert Me­ter.«
    »Siehst du ihn et­wa?« frag­te ich zu­rück. »Ich se­he da nur einen Schim­mer. Aber es ist frag­lich, ob das auch Stei­ne sind.«
    »Ich ha­be dir gleich ge­sagt, du sollst nicht so tief in die Strah­lungs­zo­ne ein­flie­gen«, be­schwer­te sich der Klei­ne, doch sei­ne Au­gen zwin­ker­ten. Wir spiel­ten wei­ter un­se­re Rol­len, da ich nach wie vor über­zeugt war, daß un­ser Ge­spräch mit­ge­hört wur­de.
    »Am Ran­de des Ge­bie­tes wä­ren wir vor ei­ner di­rek­ten Ver­fol­gung auch si­cher ge­we­sen.«
    »Du soll­test den Mund hal­ten«, wies ich ihn zu­recht. »Ich ha­be nicht um­sonst mit Ka­stro ge­spro­chen. Er hat mir die un­ge­fäh­re La­ge des Tem­pels an­ge­ge­ben, und den ha­ben wir schließ­lich auch ge­fun­den.«
    »Ja, aber nach wel­chen Mü­hen! Der Sprit ist fast auf­ge­braucht.«
    »Ich ha­be dich nicht ge­zwun­gen, mit­zu­flie­gen. Ka­stro sag­te wört­lich, ich soll­te den Tem­pel su­chen, dort lan­den und war­ten.«
    Han­ni­bal wink­te ab.
    »Tem­pel su­chen und dort lan­den, ha! Und auf was oder wen sol­len wir hier war­ten? Mit­ten in ei­nem Ge­biet, daß nur knapp fünf­zig Mei­len vom De­to­na­ti­ons­zen­trum ent­fernt ist. Willst du hier Blu­men pflücken?«
    »Nein. Aber es könn­te sein, daß ich dich aus der Ka­bi­ne be­för­de­re, wenn du mir wei­ter auf die Ner­ven gehst. Wir war­ten. Ka­stro ge­hört nicht zu den Leu­ten, die Blöd­sinn re­den. Wenn er sagt, daß wir hier war­ten sol­len, hat das sei­nen Grund. Viel­leicht läßt er uns ab­ho­len.«
    »Wo­mit?«
    »Mit ei­nem Lu­xus­au­to be­stimmt nicht«, gab ich ge­reizt zu­rück.
    Han­ni­bal war als

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