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Unternehmen Pegasus

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Titel: Unternehmen Pegasus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Soll­te das mu­tier­te, in­tel­li­gen­te Le­ben tat­säch­lich fä­hig sein, oh­ne je­de Schutz­vor­rich­tung in der har­ten Strah­lung zu exis­tie­ren?
    Die­se Mög­lich­keit er­schi­en mir un­ge­heu­er­lich! Sie sprach ge­gen al­le Theo­ri­en, die auch von den Bio­lo­gen der GWA auf­ge­stellt wor­den wa­ren.
    Über den Pflan­zen­wuchs hat­ten wir schon ge­staunt. Die Tier­welt, die auch kei­ne Schutz­vor­rich­tun­gen be­saß, war noch ei­ni­ger­ma­ßen zu be­grei­fen.
    Nun aber sah ich einen Nach­kom­men nor­ma­ler Men­schen über Fel­sen ge­hen, die sehr hart strahl­ten. Mein Gam­ma­zäh­ler tick­te un­un­ter­bro­chen. Ich re­gis­trier­te über sie­ben­tau­send Durch­gän­ge.
    In mei­ner Aus­bil­dung hat­te ich ge­lernt, daß ein Mensch bei ei­ner der­ar­ti­gen Strah­lung in kür­zes­ter Zeit die Höchst­do­sis von sechs­hun­dert Rönt­gen­ein­hei­ten auf­nimmt. Der Mu­tant be­kam in je­der Mi­nu­te ei­ne Strah­len­men­ge ab, die für nor­ma­le Men­schen töd­lich war.
    Wie war das mög­lich! Wel­che Wun­der hat­te die all­mäch­ti­ge Na­tur voll­bracht? Hat­te sie das Le­ben um­ge­stellt? Hat­ten sich die bio­lo­gi­schen Funk­tio­nen des Kör­pers ver­än­dert? Fühl­ten sich die mu­tier­ten Zel­len so­gar wohl in der har­ten Strah­lung?
    Wenn das zu­traf, dann muß­te das glei­che für die Fau­na und Flo­ra gel­ten. Ich mach­te mir klar, daß wir hier ei­ne große Auf­ga­be ge­fun­den hat­ten. Es muß­te schnells­tens fest­ge­stellt wer­den, was ei­gent­lich pas­siert war. Ei­ne in­ter­essan­te For­schungs­ar­beit für un­se­re Ra­dio­bio­lo­gen.
    Frü­her hat­te ich an­ge­nom­men, ein stark ver­seuch­tes Ge­län­de müß­te düs­ter und tot sein – vol­ler ab­ge­stor­be­ner Pflan­zen. Nun er­leb­te ich das Ge­gen­teil! Mein Ver­stand wei­ger­te sich, die Tat­sa­che an­zu­er­ken­nen.
    Vor uns schau­kel­te der Ko­loß über den Weg, der lang­sam en­ger und stei­ler wur­de. Als wir uns den sta­bi­len Grund­mau­ern der Py­ra­mi­de nä­her­ten, be­merk­te ich et­was Alar­mie­ren­des.
    Wir stan­den plötz­lich vor ei­ner ziem­lich brei­ten und aus­ge­zeich­net be­to­nier­ten Stra­ße, auf der kein Pflänz­chen wuchs. Die Stra­ße war von den Zwei­gen der Baum­rie­sen aber so ver­deckt, daß sich prak­tisch ein Tun­nel bil­de­te. Das war die vor­züg­lichs­te Tar­nung ge­gen Luft­sicht, die ich je­mals ge­se­hen hat­te. Die Durch­fahrt war erst zu er­ken­nen, wenn man un­mit­tel­bar da­vor­stand.
    Das Be­ton­band en­de­te vor den wuch­ti­gen Stein­qua­dern der Py­ra­mi­de, doch ich hat­te kei­nen Zwei­fel, daß es dort wei­ter­ging.
    Der Tem­pel lag rechts von uns. Wei­ter links mach­te die Stra­ße einen Bo­gen, aber ich konn­te noch ei­ne freie Flä­che er­ken­nen, die man eben­falls be­to­niert hat­te. Sie war rund und durch­aus zur Lan­dung von schwe­ren Trans­por­tern ge­eig­net. Mo­der­ne Ma­schi­nen konn­ten mit ih­ren mäch­ti­gen Ro­to­ren auf aller­kleins­ten Flä­chen nie­der­ge­hen.
    Als ich ge­nau­er hin­sah, stell­te ich fest, daß das Flug­feld künst­lich ge­tarnt wor­den war. Wahr­schein­lich han­del­te es sich um ein weit­ma­schi­ges Kunst­stoff­netz, das von na­tür­li­chen Pflan­zen über­wu­chert war.
    Auch wenn das Netz vom Or­tungs­strahl ei­nes Radar­tas­ters er­faßt wur­de, gab es kei­ne me­tal­li­schen Re­fle­xe.
    Das Ver­steck war her­vor­ra­gend; das muß­te ich zu­ge­ben. Ei­ne Ent­de­ckung war so gut wie un­mög­lich, da sich nie­mand oh­ne zwin­gen­den Grund in die Atom­höl­le wag­te.
    Der Mu­tant be­ob­ach­te­te uns. Ich senk­te un­will­kür­lich den Blick.
    Han­ni­bal warf mir einen Blick zu. Auch der Klei­ne hat­te er­faßt, daß wir un­mit­tel­bar vor dem Atom­werk ste­hen muß­ten, das schon vor ein­und­zwan­zig Jah­ren ei­ne Quel­le in­ter­na­tio­na­ler Sor­ge ge­we­sen war.
    Viel­leicht muß ich an die­ser Stel­le be­mer­ken, daß der Be­trieb ei­nes pri­va­ten und nicht li­zen­sier­ten Atom­werks in den meis­ten Staa­ten ver­bo­ten war. Es exis­tier­te das in­ter­na­tio­na­le Atom-Si­che­rungs­ge­setz, das auch von den Macht­ha­bern des

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