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Unternehmen Vendetta

Unternehmen Vendetta

Titel: Unternehmen Vendetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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dies die Kontakte erschweren kann. Daß wir eine Möglichkeit erhalten sollten, Sie zu jeder Tages und Nachtzeit telefonisch zu erreichen. Ich habe gesehen, daß es hier in der Stadt Antennen für Autotelefone gibt, und ich würde den Weg vorschlagen, mit oder ohne Scrambler, je nachdem, was Sie dem Feind zutrauen. Ferner, daß wir sofort mit Ihnen Kontakt aufnehmen, wenn unser Deal abgeschlossen ist, vorausgesetzt, es passiert nichts Unvorhergesehenes. Am liebsten erst dann.«
    »Das kann einen langen Zeitraum ohne jeden Kontakt bedeuten.«
    »Ja.«
    »Die Nachteile liegen auf der Hand. Welche Vorteile bietet Ihnen diese Reihenfolge nach Ihrer Ansicht?«
    »Wenn Sie entschuldigen, Sir, es ist sehr einfach. Wenn wir den Austausch Geiseln gegen Geld schon vorgenommen haben, bevor wir Sie treffen, haben beide Parteien, also sowohl Sie als auch wir, größere Freiheit. Wenn wir beispielsweise vor einer Situation stehen, in der wir gegen italienisches Recht verstoßen müssen, könnte es schwieriger für Sie werden, zumindest für die polizeiliche Hälfte in Ihnen… Sir.«
    Der Oberst riß die Augen auf und warf Carl einen langen, entzückten Blick zu. Dann stand er eifrig auf und rieb sich die Hände.
    »Meine Herren, ich habe Hunger. Es war wirklich einzigartig taktvoll, was Ihnen vorschwebt, Comandante. Aber ich bin ein praktischer Mann und glaube, wir verstehen uns. Falls Sie mir etwas von Gesetzesübertretungen erzählen wollen, werden Sie es wohl so einrichten müssen, daß ich entweder nichts verstehe oder nichts höre. Wie haben Sie sich den eigentlichen Austausch gedacht?«
    Der Oberst winkte abwehrend, während er auf einen Klingelknopf drückte und dem Kadetten, der sich blitzschnell in der Tür zeigte, einen Befehl zuschnarrte, bei dem es offenbar um das Essen ging. Dann gab er Carl ein Zeichen, er könne fortfahren.
    »Die übliche alte Methode, nichts Besonderes, Sir. Wir haben uns vorgenommen, ein wenig das Gelände zu erkunden und irgendwo ein freies Feld zu suchen. Dann ein Wagen aus jeder Richtung, wir mit dem Geld in dem einen, die Gangsterbande mit den schwedischen Geiseln in dem zweiten Fahrzeug.«
    »Dann sollten Sie bewaffnet sein.«
    »Selbstverständlich. Dann und nur dann, wenn es so weit kommt, sollten wir bewaffnet sein. Im Augenblick sind wir es jedoch nicht.«
    »Klug, sehr klug. Rechnen Sie bei der Waffenbeschaffung auf unsere Hilfe? Meine Herren, hier entlang!«
    Am Ende des Amtszimmers wurden zwei Schiebetüren geöffnet, die den Blick auf einen angrenzenden Raum mit einem gedeckten Tisch freigaben. Der Oberst wäre in seiner Begeisterung fast vorgegangen, ertappte sich jedoch dabei und ließ die Gäste als erste eintreten. Er plazierte die beiden mit ausholenden Gesten auf je einer Seite des Tischs und setzte sich selbst an das Kopfende. Er klemmte sich eifrig eine Serviette unters Kinn. Schon jetzt, als erst die Vorspeisen auf dem Tisch standen, war es eine fürstliche Mahlzeit.
    »Wo waren wir stehengeblieben?« fuhr der Oberst fort, nachdem sich alle mit mariniertem Tintenfisch, eingelegten Artischocken, gegrillten Auberginenscheiben, Palmenmark in Weinessig, Champignons in Tomatensauce, Walnußsalat und weiteren fünf oder sechs ähnlichen Vorspeisen eingedeckt hatten. »Wo waren wir stehengeblieben? Ja! Wir sprachen von einigen praktischen Details in einem vermutlich späteren Stadium unserer gemeinsamen Gesetzesbrechertätigkeit. Also Waffen. Was haben Sie sich vorgestellt?«
    »Nun«, sagte Carl und verlor ein wenig den Faden, weil er einen Olivenkern hatte zu Boden fallen lassen. Ein Kadett sprang hinzu und fegte ihn mit einem langstieligen Handfeger auf eine kleine Schaufel. »Nun, wir haben hier ein Papier, eine Art Genehmigung, die… es tut mir leid, daß ich kein Italienisch kann…«
    Carl überreichte sein zusammengefaltetes Dokument, das er aus der Brieftasche genommen hatte. Der Oberst studierte es ein paar Sekunden lang intensiv und ließ dann ein anscheinend vollkommen aufrichtiges und sehr herzliches Lachen hören.
    »Ah! Il Palazzo! Wie wunderbar ist doch unser liebes Vaterland. Meine Herren, ich nehme an, ich soll das für Sie übersetzen?« Er sah seine Gäste fröhlich und triumphierend an, während er auf ein paar Scheiben marinierter Zucchini in Tomatensauce herummümmelte. Carl und Joar starrten ihn fragend an. Ihr Gastgeber mußte es ihnen angesehen haben, daß sie sowohl ihre Neugier zu bezähmen als auch ihre Höflichkeit zu wahren bemüht waren.
    »Wir

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