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Unternehmen Wahnsinn

Unternehmen Wahnsinn

Titel: Unternehmen Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresia Volk
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Leiden – auch bei denen, die mit ihm zu tun haben.
    Das reife Selbstvertrauen ist dagegen »ein Vertrauen in das, was zu sein wir nicht umhin können«. Es bildet die grundlegende Basis für den Einsatz unserer praktischen Vernunft. Ohne diese Kenntnis und das Vertrauen in unser eigenes Wollen wären wir in der Tat völlig orientierungslos und außerstande, etwas zu schaffen. Und unfähig zur Verantwortung. »Tatsächlich« so Frankfurt, »hat es keinen Sinn, ohne dieses Vertrauen überhaupt zu versuchen, Vertrauen in irgendetwas anderes zu entwickeln.«

    97 Heinz von Foerster: Wissen und Gewissen. Versuch einer Brücke . Suhrkamp 1997.
    98 Emeritierter Professor der Princeton University, der sich insbesondere mit Themen der Willens- und Handlungsfreiheit befasst sowie mit den Wünschen zweiter Ordnung; den höherwertigen Wünschen, die er als konstitutiv für das Personsein betrachtet.
    99 Harry G. Frankfurt: Sich selbst ernst nehmen . Hg. von Debra Satz. Suhrkamp Verlag Frankfurt 2007, darin sind zwei Vorlesungen Frankfurts,
die er 2004 vor Studenten der Stanford University hielt: Taking our-
selves Seriously und Getting it Right . Daraus stammen alle folgenden Zitate.
    100 Martin Seel: Theorien . S. Fischer Verlag 2009, S. 20.

Therapie 7: Paradoxer werden
    Es wird u.a. empfohlen: Dogmen nicht dogmatisch zu nehmen; Einschränkungen als Kreativitätstreiber zu betrachten; zu akzeptieren, dass es manchmal keine wahrhaftige Lösung geben kann.
    Die Situation ist koanesk,
aber nicht hoffnungslos
    Bestimmte Abläufe und Anforderungen im heutigen Arbeitskontext sind nicht einfach nur extrem schwierig zu bewältigen oder stellen ein Dilemma alter Schule dar. Sie sind so unverständlich wie unlösbar, zumindest mit den bewährten Mitteln professioneller Logik und Werkzeuge. Sie sind am treffendsten mit dem Begriff »paradox« oder »koanesk« zu beschreiben.
    Koans entstammen dem ZEN-Buddhismus (ab dem 10. Jahrhundert). Ein Koan ist eine in sich paradoxe Frage, die unbeantwortbar, weil auf eine gewisse Weise unsinnig ist. Der Meister weiß das, sein Schüler weiß das. Dennoch besteht der Meister auf einer Antwort. Hier ist ein Koan: Eines Tages begegnete der Meister Hotei einem Zen-Mönch. Dieser fragt ihn: »Was ist die Bedeutung des Zen?« Hotei ließ sofort als stumme Antwort seinen Sack auf den Boden fallen. »Sag mir bitte, worin besteht die Verwirklichung des Zen?«, fragte der Mönch erneut. Sofort ergriff der lachende Buddha seinen Sack, warf ihn sich über die Schulter und ging seines Weges, ohne sich noch einmal umzuschauen.
    Bei der Auseinandersetzung mit einem Koan-Rätsel geht es darum, gedankliche Begrenzungen zu überschreiten, um die Wahrheit hinter der Wahrheit zu erkennen. Der Schüler wird zunächst versuchen, die Antwort mit dem Verstand zu finden. Irgendwann ist sein Denken aber erschöpft, dann zieht er andere Lösungsmöglichkeiten in Betracht. Er gibt seine subjektiven Bewertungsmaßstäbe und sein kluges Reden auf, macht den Geist leer und erfährt nach und nach etwas Neues. Diese innere Erfahrung ist nicht zu vergleichen und vor allem nicht zu verwechseln mit der verstandesmäßigen Erfassung eines Problems. Koans wollen neue, existentielle Suchbewegungen anstoßen. Nach langem, manchmal jahrelangem Ringen wird der Schüler dem Meister vielleicht eine Lösung mitteilen, die dieser akzeptiert, weil sie ihm zeigt, dass der Schüler inzwischen auf einer neuen Reifestufe angelangt ist. Natürlich ist die Lösung logisch immer genauso unsinnig wie der Koan selbst. Aber alle, die sich dieser Schulung stellen, berichten, dass sie durch das Ringen um die Lösung des Koans verändert wurden. Das Nachdenken über den Koan ist sinnvoll gewesen.
    Lars von Trier:
Däne, Regisseur, Wahrheitssucher
    Lars von Trier ist Däne, einer der bedeutendsten und innovativsten Regisseure im Europa der Gegenwart – und ein obsessiver Wahrheitssucher. Seine Filme gleichen Versuchsanordnungen, die die Wahrnehmungsschleusen für Neues und Überraschendes öffnen. Sie irritieren und enttäuschen regelmäßig die Erwartungshaltung des Publikums – aber nicht als Selbstzweck. Sie sind immer Teil einer Suchbewegung nach der besseren, der guten Form.
    Von Trier ist die zentrale Gestalt hinter »Dogma 95«. Am 13. März 1995 unterzeichneten er und sein Regie-Kollege Thomas Vinterberg in Kopenhagen ein Manifest mit zehn provokanten cineastischen Geboten. Eine Woche später veröffentlichen sie es in Paris – Anlass war der

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