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Unterwirf dich

Unterwirf dich

Titel: Unterwirf dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Molly Weatherfield
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aber eine Umleitung in der Stadt kostete mich zwanzig Minuten. Brewer wirkte nicht besonders beeindruckt von der Entschuldigung, als die Empfangsdame mich in sein Büro führte. »Mein Ischias plagt mich«, sagte er. »Ich wäre heute eigentlich zu Hause geblieben, aber wir müssen Sie ja wieder in Linie bringen.«
    »Danke, Marilyn«, sagte er zu der Empfangsdame. »Mr. Keller und ich werden uns etwa eine Stunde im Konferenzraum H aufhalten. Sie können Nachrichten auf dem Telefon hinterlassen, aber ansonsten stören Sie uns bitte auf keinen Fall.«
    Sie nickte und warf mir einen verletzten Blick zu – ich hatte heute früh nicht die Energie gehabt, mit ihr zu flirten. Üblicherweise tat ich das wahrscheinlich – sie ist immer sehr nett und hilfsbereit gewesen –, aber ich hatte nie darüber nachgedacht. Und dann führte Brewer mich den Gang entlang.
    Ich war noch nie im Konferenzraum gewesen. Seltsamerweise waren die Wände völlig kahl – nirgendwo hing ein Bild, wie es sonst in Firmen der Fall ist. Und es gab nur ein kleines Fenster, das eigentlich zu klein war für einen so großen Raum. Am ovalen Tisch stand ein Stuhl, an der Wand befand sich eine Ledercouch.
    Da ich dachte, wir würden beide auf der Couch sitzen, eilte ich darauf zu.
    »Hey, wo wollen Sie hin, Junge?«, sagte er.
    Ich schluckte und drehte mich langsam zu ihm um. Er saß auf dem Stuhl am ovalen Konferenztisch. Vor ihm lag eine braune Aktenmappe. Er öffnete eine Schublade unter dem Tisch und zog einen Rohrstock heraus, den er auf die Aktenmappe legte.
    »Sie möchten Ihre Mitgliedschaft in der Gesellschaft behalten?«, fragte er.
    »Ja, Sir«, sagte ich.
    »Lassen Sie Ihre Hose herunter«, sagte er. »Auch die Boxershorts. So ist es recht. Einfach um die Knöchel fallen lassen. Kommen Sie hierher.«
    Gott, ich hasse das, mit der Hose um die Knöchel durch den Raum zu hoppeln. Dann stand ich in meinem Blazer mit den Goldknöpfen vor ihm, und meine Erektion bahnte sich bereits einen Weg durch das Hemd. Selbst als ich furchtsam den Rohrstock anstarrte. Vor allem, als ich ihn anstarrte.
    »Hübsche Krawatte«, sagte er, und ich dankte ihm. »Sie können das Jackett ablegen, wenn Sie möchten«, fügte er hinzu.
    »Okay«, sagte er schließlich. »Zwanzig Hiebe, und Sie zählen laut mit, nicht wahr, mein Junge?«
    »Ja, Sir«, sagte ich.
    »Sie können schreien, so viel Sie wollen. Der Raum ist schalldicht«, fuhr er fort. »Wir wollen schließlich unseren Sekretärinnen keine Angst einjagen. Oder Marilyn nervös machen. Sie scheinen sie heute früh bereits genug geärgert zu haben.«
    Ich entschuldigte mich, und er nickte. Dann zuckte er zusammen und hielt sich ganz steif – sein Ischiasnerv machte ihm wohl tatsächlich große Beschwerden. Schuldgefühl stieg in mir auf. Du lieber Himmel, er hatte solche Schmerzen und nahm die Mühe auf sich, mich zu bestrafen, und alles nur, um mich zu maßregeln. Das würde anders werden als die Strafen, die ich von Zeit zu Zeit erhalten hatte, gewöhnlich von Kate oder sonst einer reizvollen Person. Das hier würde … schwierig werden …
    Er wies mich an, auf den Tisch zu klettern. »Ja, genau so. Kopf nach unten, Hintern hoch, die Knie auseinander. Und Ihre Eier sollten Sie besser mit den Händen schützen, nicht wahr, mein Junge?«
    Und – Ischias hin oder her – er brachte mich zum Schreien. Und ich weinte auch, was viel peinlicher war.
    Danach durfte ich mich ein paar Minuten erholen. Ich kniete immer noch auf dem Tisch, die Hose immer noch um die Knöchel.
    »Und jetzt kommen wir zum schriftlichen Teil«, sagte er. »Was meinen Sie?«
    Es war ein herabwürdigender, demütigender Entschuldigungsbrief, in dem ich erklärte, warum ich die Mitgliedschaft in der Gesellschaft eigentlich nicht verdient hatte und wie dankbar ich der Gesellschaft war, dass sie mir in ihrer unergründlichen Weisheit zu bleiben gestattete. Ich unterschrieb alles, immer noch auf Knien.
    »Sie sind ein netter Kerl«, sagte er dann. »Das habe ich immer schon gefunden. Ich mochte auch ihren Onkel. Nun ja, diese Dinge passieren manchmal. Es kommt schon alles in Ordnung. Aber wir können es nicht zulassen, dass Sie sich noch einmal derart respektlos der Gesellschaft gegenüber aufführen.«
    »Nein, Sir«, sagte ich. »Danke, Sir«, sagte ich. »Ich tue es nie wieder, Sir«, sagte ich. »Das mit Ihrem Ischias tut mir leid, Sir«, sagte ich.
    »Oh, es wird Ihnen noch viel mehr leidtun, wenn Sie die Rechnung bekommen«, erwiderte

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