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Unterwirf dich

Unterwirf dich

Titel: Unterwirf dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Molly Weatherfield
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Schweif waren vermutlich ebenfalls grün. Sie zog ihr T-Shirt aus und schlüpfte in eine grüne Satin-Jacke mit meiner Nummer auf dem Rücken. Sie sah darin aus wie ein Jockey, allerdings zog sie den Reißverschluss nicht ganz hoch, so dass ihre festen kleinen Brüste teilweise sichtbar waren. Auf einer war eine rotäugige Eidechse tätowiert, die im nächsten Moment über ihren Oberkörper huschen zu wollen schien. Ich hatte diese Eidechse noch nie gesehen; in meiner Gegenwart hatte sie immer ihre ärmellosen schwarzen T-Shirts getragen. Das helle Grün passte gut zu ihrer blassen Haut und den kurzen weißen Haaren, und die Eidechse schien mir zuzuzwinkern, als sie sich bewegte.
    Trompeten ertönten, ich hörte die Menge jubeln. Sie kündigten unser Rennen an. Ich trabte auf die Bahn hinaus und blieb kurz an den Rängen stehen, um das Geschrei der Menge in Empfang zu nehmen – auch Missbilligung war zu hören: Sie wussten, dass ich bei meinem ersten Rennen gestolpert war. Und dann wartete ich angespannt an der Startlinie, pulsierend, bebend, tänzelnd. Ich war mir der anderen Ponys bewusst, sah sie aber nicht als Konkurrenz an. Ich dachte nur an die bunten Bänder, die ihre Schweife schmückten. Alle Farben des Regenbogens waren vertreten. Grün ist in der Mitte – das ist die schwerste Bahn im Rennen –, die anderen Ponys würden also versuchen, mich von beiden Seiten zu überholen. Das freute mich.
    Und das Rennen selbst? Nach all der komplizierten Vorbereitung war es absurd kurz. Und ich gewann. Manchmal ist das Leben so – keine Komplikationen, keine Rückschritte. Was in all den anderen Rennen passierte, wenn ich den gegnerischen Ponys den Weg abschneiden musste oder sie mir in die Quere kamen, geschah heute nicht. Heute war ich zu schnell für meine Gegner, und ich gewann, wie ich es von vornherein gewusst hatte. Ich durchbrach das Band an der Ziellinie und sank keuchend auf die Knie. Überall berührten mich Hände, nahmen mir grob das Geschirr ab und zogen mich hoch. Ich spürte einen Mund an mir, und als ich herunterschaute, sah ich einen süßen Lockenkopf an meiner Möse. Ich weiß noch nicht einmal, ob es ein Mädchen oder ein Junge war. Ich kam gewaltig, seufzte und heulte hinter meinem Gebiss, ohne auf das spöttische Gelächter von den Rängen zu achten. Ich finde, es ist ein süßer Moment, die letzte Grausamkeit des grausamen Ereignisses, wenn sie am Ende alle zuschauen, wie das Pony seine Leckerei bekommt. Und dann führten sie mich zu Mr. Constant, der mit Stefan im Siegerkreis wartete.
    Er freute sich natürlich sehr, und die Fotografen schossen Bilder von ihm und mir, wie ich unterwürfig zu seinen Füßen kniete, die blaue Schleife an meinen Kragen geheftet. Es war gut, dass ich immer noch aufgezäumt war, sonst hätte ich breit und triumphierend in die Kameras gegrinst, statt meine Augen niederzuschlagen und ein gleichmütiges Gesicht zu machen. Ich fühlte mich einfach so großartig – es kostete mich schon Mühe, meinen Blick zu kontrollieren.
    Aber trotz aller Disziplin trifft man auf unvorhergesehene Situationen. Ein plötzlicher Befehl von deinem Herrn. Oder das überraschende Aufwallen deines eigenen Verlangens.
    Oder etwas viel Einfacheres, wie an jenem Tag in New York. Ein Fuß in weißem Leder, das weicher war als meine Haut, schob meine Beine weiter auseinander und verlangte stumm und gebieterisch, dass ich mehr von meiner nackten – und plötzlich sehr feuchten – Möse zeigen solle.
    Und eine Stimme – zunächst ihr heiseres, melodisches Lachen. »Du machst wirklich einen guten Job mit ihr, Babe. Zu gut – ich habe bei diesem Rennen einen Haufen Geld verloren. Aber nächstes Mal schlagen wir euch.«
    Kate. Und das waren doch Annies schwarze Jeans und ihre abgewetzten Doc Martens, die da so dicht an Kates schneeweißer Hose und den weichen Schuhen standen? Und Annies Stimme: überraschend unterwürfig, fast schüchtern sogar.
    »Du hattest Recht. Es macht Spaß, sie zu fahren.«
    »Und zu bestrafen, könnte ich mir vorstellen.«
    Sie traten ein bisschen näher, und die schwarzen Jeans drückten sich an die weiße Hose. Wie weit konnte ich meine Augenlider heben, ohne die Regeln zu verletzen? Ich ließ meinen Blick langsam an Kates Beinen hinaufwandern bis zum Saum ihres weißen Blazers. Jetzt ein bisschen höher: Ihr Arm lag um Annies Taille. Oder vielleicht steckte ihre Hand auch in der hinteren Tasche von Annies Jeans – das würde Annie bestimmt gefallen. Konnte ich

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