Unterwirf dich
mir das Signal zum Losrennen.
Aber ich konnte nicht. Ich stand einfach da, heulte vor stummer Wut hinter meinem Gebiss, bis ihre Peitsche mich davon überzeugte, dass ich tatsächlich in diesem Zustand losrennen musste. Als ich mich dann schließlich in Bewegung setzte, war alles ein bisschen intensiver, ein bisschen schmerzhafter, die Farben ein bisschen leuchtender, die Schatten ein bisschen dunkler als kurz zuvor. Und ich rannte viel schneller – ich wollte unbedingt wieder zum Mund des Stallknechts zurück.
»Sie ist ein Naturtalent als Pony«, sagte Annie an jenem Nachmittag zu Mr. Constant, als er heruntergekommen war, um sich von meinen Fortschritten zu überzeugen. »Wenn ich sie so weit habe, läuft sie das ganze Rennen in diesem Zustand von Entsetzen und Erregung. Die Leute werden ihre Blicke nicht von ihr wenden können. Vor allem nicht, wenn sie rasiert ist.«
Er hatte durch mein Zaumzeug hindurch mein Gesicht gestreichelt. Jetzt legte er mir die Hand ums Kinn und drückte gegen das Knebelgebiss. »Nur so kann sie gewinnen.«
Annie lachte. »Das erste Rennen sollten Sie besser als Probelauf sehen, Boss«, sagte sie. »Sie muss sich erst an den Lärm der Menge gewöhnen.«
Er ließ die Hand auf meinem Kinn und hob es an, damit ich ihn anschauen konnte. »Ich glaube nicht an Probeläufe«, sagte er zu mir.
Aber natürlich hatte Annie Recht. Ich glaube, nichts und niemand hätte mich auf den Lärm der Menge bei einem Ponyrennen vorbereiten können: Zuerst sind die Leute auf den Rängen wie ein riesiges Blumenbeet, luxuriös mit den extravaganten Hüten der Damen und dem Summen des zivilisierten Geplauders. Wenn dann die Ponys an die Startlinie geführt werden, heben alle ihre Ferngläser an die Augen und kreischen vor hysterischem, infantilem Entzücken. Als ich vom Rand der Bahn aus zugeschaut hatte, war mir der Lärm natürlich aufgefallen – man konnte ihn nicht überhören. Aber wirklich hört man ihn erst, wenn er dir gilt. Zuerst ist es eine Art Grollen – gelangweilt, hungrig, quengelnd –, während du angespannt darauf wartest, dass das Rennen beginnt. Und dann, mit dem ersten Peitschenschlag, erhebt er sich wie ein wütendes, wildes Tier. Er klingt unersättlich, löst sich aber in gewaltigem Gelächter auf, wenn das Rennen vorbei ist.
Beim ersten Mal war ich auf diese Geräuschkulisse nicht vorbereitet. Ich taumelte am Start. Meine Beine gehorchten mir nicht mehr, ich kam aus dem Rhythmus und wurde nur sechste von sieben Teilnehmern.
Aber am Ende jenes ersten Rennens hatte ich begriffen, wie es funktionierte. Man musste sich von der Menge tragen lassen. Ihr Johlen musste einen anspornen, und man wurde angetrieben von den Wellen voller Lust, Zorn und verächtlicher Bewunderung. Und ich wusste, dass Annie nicht wirklich enttäuscht von mir war. »Es gibt noch mehr Rennen, Arschloch«, sagte sie, gab mir einen Klaps auf den Hintern und schickte mich zu den Buden hinter den Rängen, wo alle Ponys, die verloren hatten, den ganzen Nachmittag über knien mussten, verfügbar für jeden, der vorbeikam, um sich ein Bier oder eine Limonade zu kaufen oder die Porta-Potties zu benutzen.
Natürlich ließ Mr. Constant mich bestrafen, weil ich verloren hatte. Aber er hätte mich wahrscheinlich so oder so bestraft. Mir war wichtig, dass ich das System hinter den Ponyrennen erkannt hatte. Ich kann es, sagte ich mir ruhig. Das ist genau mein Ding.
Und so war es auch. Ich überraschte alle – außer mir selbst und Annie, glaube ich –, indem ich das nächste Rennen gewann. Ja, gewann – nicht nur eine Platzierung. Ich gewann das blaue Band.
»Interessant«, sagte er. Er stand auf und löste den Gürtel seines Bademantels.
Dann kam er ins Bett, zog sie zwischen seine Beine und stieß seinen Schwanz gegen ihren Mund. Er öffnete ihn gewaltsam, stieß ihr den Schwanz tief in den Hals und kam rasch.
Er band den Gürtel wieder zu und setzte sich wieder auf seinen Stuhl.
»Erzähl weiter«, sagte er.
Es war in New York – ein riesiges Anwesen am Hudson. Mr. Constant hatte an der Wall Street zu tun und hatte Stefan, Tony, Annie und mich in seinem Privatflieger mitgebracht. Der Rennsulky war auch dabei – in seine Einzelteile zerlegt und verpackt im Laderaum des Flugzeugs. Auf dem Anwesen gab es große Ponyställe für solche Ereignisse – Dutzende von Boxen, gefüllt mit Sklaven und ihren Trainern. Die Stimmung war geschäftig, laut und irgendwie fröhlich. Dies hier war ein viel größerer
Weitere Kostenlose Bücher