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Unterwirf dich

Unterwirf dich

Titel: Unterwirf dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Molly Weatherfield
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mich noch ein bisschen höher wagen? Noch ein bisschen – bis zu ihrem Jackettknopf, der rosafarbenen Weste … Mehr war mir nicht erlaubt. Ich würde nie erfahren, welchen Hut sie trug – merkwürdig, wie neugierig ich darauf war. Und ihre leidenschaftslosen, kühlen grünen Augen musste ich mir einfach vorstellen. Es überraschte mich, wie präzise ich mich an ihre Augen erinnerte. Ich meine, ich war vorher ja nur zweimal auf sie getroffen, und das auch nur kurz, als sie meine Form korrigiert und meine Fortschritte begutachtet hatte. Mehr konnte ich ja auch nicht von ihr erwarten.
    Sie fuhr mit der Hand über mein Zaumzeug, zog hier und dort, um zu prüfen, wie fest die Riemen saßen, und lachte leise, als sie bemerkte, wie ich die Augen niederschlug und versuchte, meine Atmung unter Kontrolle zu bekommen.
    »Und du hast ihr Manieren beigebracht, wie ich sehe.«
    Unverwandt starrte ich auf ihre weißen Schuhe und den staubigen Boden und kämpfte gegen die wütenden, frustrierten Tränen an, die hinter meinen Augenlidern aufstiegen. In diesem Moment hasste ich Annie, weil Kate ihr die Hand auf den Hintern gelegt hatte. Ich hasste alle Leute, die um uns herum waren und Mr. Constant gratulierten. Ich hasste Stefan, aber das tat ich ja damals ohnehin. Und ich hasste vor allem die Fotografen, die Kate so oft anschauen konnten, wie sie wollten, und sie wie verrückt fotografierten. Sie redete jetzt mit Mr. Constant, gratulierte ihm und erklärte ihm, welch wundervollen Job Annie bei mir gemacht hätte. Sie war charmant und plauderte kenntnisreich über das Rennen, fast als wäre sie selbst einmal ein Fahrer – oder ein Pony – gewesen.
    »Wir haben wunderbare Aufnahmen von ihr an der Ziellinie«, sagte sie. »Sie lag so weit vorne, dass man von Sylvie nur das Knie und eine Stiefelspitze sieht. Wir möchten gern einen Online-Film daraus machen – vielleicht noch mit der Szene, wie sie am Schluss kommt. Für die Rennzeitung.«
    Logisch, dachte ich. Mein durchtrainierter, verschnürter, vom Orgasmus überwältigter Körper würde bald einigen tausend ausgewählten Computerbildschirmen verfügbar sein. Ich konnte Mr. Constants Antwort zwar nicht verstehen, aber ich konnte sein exhibitionistisches Entzücken spüren. Seine Hand umfasste meine Schulter fester. Natürlich hatte ich auf Partys und Ausstellungen das faszinierte Geschnatter über das neue private Online-System gehört, das die Gesellschaft installieren wollte. Wer war schließlich nicht von Online-Pornos fasziniert?
    Und dann – hörte ich richtig?
    »Leihen Sie sie mir, Edouard. Nur für die nächsten beiden Tage. Ich muss eine Szene fertigdrehen und brauche noch ein Mädchen.«
    Annie schnaubte. »Und da willst du unbedingt mein Siegerpony? Unglaublich, Kate.« Nun, ich hatte wohl tatsächlich richtig gehört – oder träumte ich?
    Kate lachte wieder. »Sehen Sie«, sie wandte sich wieder an Mr. Constant, »wir können einen Handel abschließen. Nehmen Sie Randy. Annie kann ihn und Tony im Doppelgespann der Männer fahren. Das ist erst übermorgen. Sie haben also Zeit genug, um die beiden zu melden, und Annie kann sie morgen den ganzen Tag trainieren. Sie werden großartig zusammen aussehen. Na, kommen Sie schon.«
    Er streichelte mir nachdenklich über den Kopf.
    »Doppelgespann der Männer«, überlegte er. »Das ist ein nettes Rennen. Und morgen bin ich sowieso den ganzen Tag über mit Stefan in Manhattan.« Ich spürte, wie auch Stefans Hand mich streichelte – überraschend sanft.
    Annie stieß einen leisen Pfiff aus. »Unglaublich«, wiederholte sie. Ein Mann in einer Khakihose trat auf uns zu.
    »Kate«, sagte er, »entschuldige, dass ich dich störe, aber ich glaube, Sylvie weint sich die Augen aus dem Kopf.«
    Sie machte einen Schritt auf ihn zu. »Und, Edouard?«, sagte sie zu Mr. Constant.
    »Warum nicht?« Mr. Constant lachte, und Kate stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihn auf die Wange zu küssen. Sie wandte sich zum Gehen, wobei sie Annie zumurmelte: »Bis heute Abend, Babe.« Ich hielt die Augen gesenkt, während die Fotografen noch ein paar Bilder von mir und Mr. Constant schossen, auf denen Stefan weniger wütend als sonst wirkte und Annie einen so seligen Gesichtsausdruck hatte, dass sie aussah wie sechzehn in ihrer schicken grünen Jockeyjacke und mit der glücklichen Eidechse, die in die Kamera zwinkerte. All das sah ich allerdings erst später, als sie die gerahmten Fotos im Trophäenraum auf der Insel aufgehängt

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