Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unterwirf dich

Unterwirf dich

Titel: Unterwirf dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Molly Weatherfield
Vom Netzwerk:
nachdenklich, »ich glaube, das Hündchen hat noch Hunger. Nun, sie ist ja heute Nachmittag auch viel gelaufen. Arthur?«
    Arthur blickte ihn gierig an, warf aber Ariel einen unsicheren Blick zu.
    Sie runzelte die Stirn. Gut. Ich hatte gehofft, sie ein wenig aus dem Konzept zu bringen.
    »Ja, sicher, Arthur«, sagte sie. »Spritz ab.«
    Und das tat er, auch wenn Kate bei ihm ein bisschen mehr arbeiten musste als bei Tom. Trotzdem lächelte er hinterher beglückt, als er mir die Leine reichte.
    Okay.
    »Ariel?«, sagte ich höflich.
    Sie nickte und ergriff die Leine, wobei sie mir einen kleinen, wütenden Blick zuwarf.
    Sie zog Kate zu sich, zwischen ihre schlanken Beine in den Wildlederstiefeln. Und im Zimmer wurde es totenstill, als wir ihr alle zusahen. Ich war froh, dass sie sich in den Lehnsessel gesetzt hatte, so dass Sylvie und Stephanie ihr beide zuschauen konnten.
    Es würde langsam gehen, das wusste ich. Viele Empfindungen auf einmal konnte sie nicht vertragen. Und ich wusste, dass Kate das auch wusste. Sie würde alles so langsam tun, wie Ariels Sinne es brauchten. Wir beobachteten, wie Ariels blaue Augen den Fokus verloren, ihr Gesicht sich entspannte, ihr Mund sich öffnete. Dann der erste Seufzer – ich glaube, ich seufzte mit ihr, und ich hörte Kristall klirren, als der Tisch leise zu beben anfing.
    Sie begann zu stöhnen. »Oh, oh, Scheiße«, sagte sie einmal, und ihre Hüften zuckten. Sie ballte die Fäuste, öffnete sie wieder und ließ die Leine fallen. Sie wirkte verschwitzt. Sie stöhnte und schrie. Und trat um sich. Arthur blickte sie zuerst verstört und verwirrt an – ich befürchtete schon, ihm sein Spiel verdorben zu haben –, aber wie Liz und ihr Freund an jenem Morgen riss er sich zusammen und sah dann irgendwie … nun … geehrt aus.
    Ihre Bewegungen wurden krampfartig. Sie schrie noch einmal – nein, es war kein Schrei, sondern eher ein heiseres Brüllen, das tief aus ihrem Bauch kam, dann brach sie im Sessel zusammen, die Haare verklebt von Schweiß.
    Einen Moment lang schloss sie die Augen. Und als sie sie wieder öffnete, war sie auf einmal wirklich nur noch neunzehn Jahre alt. Vielleicht auch zehn oder fünf. Sie sah aus wie ein Flüchtlingskind, das gerade die erste Eiswaffel seines Lebens genossen hatte.
    Sie stöhnte ein wenig, lächelte verlegen und blickte herunter auf Kate, die ruhig mit dem Schwanz wedelte. »Oh, Scheiße«, sagte sie noch einmal leise. Dann ergriff sie ihr Glas.
    »Oh, noch einen Brandy, Randy«, rief sie. Als sie merkte, wie albern das klang, kicherte sie. Wir alle lachten, und Tom prostete ihr zu.
    Tom ist ein begabter Kerl. Er erfasst alles sofort und bringt es auf den richtigen Weg. Er begann sich mit Ariel zu unterhalten. Redete einfach über alles Mögliche mit ihr und gab ihr Zeit, ihr Gleichgewicht wiederzufinden.
    Ich wandte mich an Arthur und nahm das Gespräch wieder auf, das wir früher geführt hatten. Die großartige Pazzi-Kapelle in Florenz, die von Brunelleschi entworfen wurde. Oder vielleicht gar nicht von Brunelleschi, erklärte Arthur. Es gäbe da neue Erkenntnisse … Lächerlich, erwiderte ich und zog nachdrücklich an Kates Leine. Aber wir waren uns einig, dass es ein wundervolles Bauwerk ist, und überlegten schon, ob wir nicht an irgendeinem Wochenende, außerhalb der Saison, dorthin fahren sollten.
    Ich strich Kate grob über das Haar, kniff ihr in die Brüste, drückte sie zwischen meine Knie, und sie legte den Kopf in meinen Schoß, während ich mich mit Arthur unterhielt. Ihr Gesicht war leer und erschöpft, aber ihr Blick gelassen und heiter. »Wasser«, rief ich Randy zu, und er goss etwas auf einen schwarzen Unterteller, den er vor meine Füße stellte, damit sie es aufschlabbern konnte. Der Abend neigte sich dem Ende zu, die Gespräche wurden schleppend, und das Feuer brannte herunter.
    Ich nickte Randy zu, und er begann das Kaffeegeschirr abzuräumen. Tom verstand den Hinweis. Er gähnte ostentativ, und auch Arthur erhob sich mühsam von seinen Knien auf seine Füße.
    »Ich bin ebenso müde wie Tom«, sagte er. »Und das will in meinem Alter schon etwas heißen. Ich glaube, wir gehen besser, Ariel.« Sein Tonfall war milde, ließ aber keinen Raum für Widerspruch.
    Und auch sie hatte sich so weit wieder erholt, dass sie sich mit ein paar gemurmelten Worten erhob.
    Ich war ihnen allen dankbar.
    »Nimm die Mädchen, Tom«, sagte ich. Randy hob die gläserne Tischplatte hoch, und sie knieten sich vor Tom, um sich zu

Weitere Kostenlose Bücher