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Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nanu
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lassung am Occidental nicht nötig.
    Audrey und ich räumten den Abfall fort und spülten das G e schirr. Ich fühlte mit ihr, als sie mir die neuesten Grau ­ samkeiten aufzählte, die Carl Coopersmiths hinterhältige Anwälte ihr angetan hatten. Schließlich erklärte ich ihr, nicht ohne Gewissensbisse, dass ich jeden Augenblick einen Gast zu Hause erwartete. Widerstrebend half Heather uns, die Kisten und Kästen im Liefe r wagen zu verstauen. Betont beiläufig fragte Audrey: »Was wollte denn der Polizist heute Abend im Laden?«
    »Ich habe dir doch gesagt, dass ich ihm diese Disketten geben wollte.«
    »Es ist, als würde er uns nicht trauen«, meinte sie finster.
    »Also, kannst du ihm das übel nehmen?« ertönte Heat ­ hers scharfe Stimme vom Rücksitz.
    »Wenn ich deine Meinung hören will, frage ich dich da ­ nach«, fuhr Audrey sie an.
    »Ach, Mama.«
    Auf der ganzen Fahrt zurück nach Aspen Meadow herrschte b e tretenes Schweigen.
     
    Rauchwölkchen wehten aus dem Auspuff von Schulz’ Wa ­ gen, als ich in die Parkbucht vor meinem Haus einbog.
    »Alle können dich sehen, wenn du hier parkst«, sagte ich, als er sein Seitenfenster heruntergekurbelt hatte.
    »Ach ja? Ich war mir nicht bewusst, dass ich etwas Illega ­ les tue.« Er hob eine Plastiktüte heraus. Sie trug den Auf ­ druck brunswick bowling balls.
    »Was war auf den Disketten?«
    »Darüber unterhalten wir uns drinnen.«
    Ich drückte auf die Tasten der Alarmanlage und öffnete die Tür. Aus der Bowlingkugeltüte kam eine Flasche VSOP-Cognac zum Vorschein. In einem Schrank fand ich ein paar Cognacschwenker, die John Richard nicht in einem Tob ­ suchtsanfall zertrümmert hatte. Als wir in der Küche saßen und Cognac tranken, sagte Schulz, er wolle zuerst hören, wie mein Abend verlaufen sei. Ich berichtete ihm von der Kabbelei in der Buchhandlung, in die Macguire Perkins mitten hineingeraten war. Ich erzählte ihm auch von mei ­ nem Verdacht, dass Macguire Steroide nahm.
    »Handelte Keiths Zeitungsartikel davon?« fragte ich.
    »Nein«, meinte er nachdenklich, »davon nicht.«
    Ich spielte mit meinem Glas. Entspann’ dich, befahl ich mir. Doch Archs Schulprobleme und Julians beunruhi ­ gende Besorgnis schienen in der Luft zu liegen, obwohl die Jungen beide nicht zu Hause waren. Und trotz des Zwi ­ schenspiels mit Schulz am Tag des Spinnenbisses war ich es nicht gewohnt, mit ihm allein in meinem Haus zu sein. Nachts.
    Schulz schenkte mir nach. »Was ist mit Julian? War er auch in den Streit in der Buchhandlung verwickelt?«
    »Ach nein.« Meine Stimmung besserte sich. »In der Hin ­ sieht gibt es sogar gute Neuigkeiten.« Ich erzählte ihm von Julians Stipendium.
    »Im Ernst?« Schulz wirkte gleichermaßen erfreut und ge ­ spannt. »Das ist interessant. Wer hat ihm das Geld gege ­ ben?«
    »Das weiß niemand. Ich frage mich, ob da Bestechung hinter steckt.«
    Er nippte an seinem Cognac. »Bestechung. Weswegen? Hast du ihn gefragt?« Ich sagte ihm, dass ich das nicht ge ­ tan hatte. Er dachte ein Weilchen nach und sagte dann: »Jetzt erzähle mir, wie du an diese Disketten gekommen bist.«
    »Kann ich nicht, tut mir leid, man hat sie mir vertraulich übe r geben. Enthalten sie Beweismaterial? Ich meine, steht etwas drauf, das du brauchen kannst?«
    »Ich wüsste nicht, wie.« Doch er griff in die Brunswick- Tüte und reichte mir einige zusammengefaltete Blätter Pa ­ pier. »Ich habe einen Ausdruck von Keiths Artikel. Der Rest waren Notizen für einen Aufsatz über Dostojewski. Auf der anderen Diskette war eine Liste mit den Ausgaben für seine Besuche an zehn Colleges. Der Artikel ist eine Zusammen ­ fassung dieser Reisen.« Auf meinen ve r ständnislosen Ge ­ sichtsausdruck erklärte Schulz: »Das wollte Keith veröf ­ fentlichen, Goldy. Seine persönliche Meinung zum Colle ­ gestudium, wie er es bis dahin erlebt hatte. Ich möchte, dass du es dir ansiehst, aber es sind allem Anschein nach nur seine persö n lichen Eindrücke.«
    Wenn das alles war, sagte ich ihm, würde ich es am näch ­ sten Morgen lesen. Ich war zu müde, heute Abend noch das Wort Hal b jahreszeugnisse zu lesen. »Wenn es nur Keiths An ­ sichten über die Hochschulbildung im allgemeinen sind, warum dann all die Au f regung?«
    »Ich weiß es nicht. Aber soweit ich feststellen kann, hat niemand auch nur die leiseste Ahnung, was er für seinen Artikel recherchiert hat. Manchmal haben die Leute mehr Angst vor Dingen, von denen sie glauben, dass man sie ent

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