Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
Vom Netzwerk:
Schlaf.
      Billy stoppte den Wagen mit der Handbremse — eigentlich gar nicht nötig, da der Motor nicht lief, aber es hatte so was Profihaftes —, und sie stiegen alle aus.
      Lou Garson griff an Kenny vorbei und holte etwas aus dem Handschuhfach. Billy und Henry gingen zum Kofferraum. »Der Bastard macht sich in die Hosen, wenn er zurückkommt und die Bescherung sieht«, sagte Steve vergnügt.
      »Für Freddy«, sagte Henry und nahm den Hammer aus dem Kofferraum.
      Billy sagte gar nichts, aber natürlich war es nicht für Freddy Overlock, dieses Arschloch. Es war für Chris Hargensen, wie dies für Chris war, seit jenem Tag, an dem sie aus ihrem HighSchool-Olymp herabgestiegen war und sich für ihn interessiert hatte. Für sie hätte er sogar einen Mord begangen, wenn nicht noch Schlimmeres.
      Henry schwang den Neun-Pfund-Hammer prüfend in der Hand. Die anderen Jungen versammelten sich um Billy, der den Deckel der Kühltasche öffnete und zwei Blecheimer her
    ausnahm, die leicht beschlagen waren. Kalt fühlten sie sich an.
    »Okay«, sagte er.
      Zu sechst gingen sie rasch zum Schweinestall, sie atmeten schnell vor Erregung. Die beiden Säue waren so zahm wie kleine Kätzchen, und der alte Eber lag schlafend am anderen Ende des Kobens. Henry schwang den Hammer noch einmal durch die Luft, aber diesmal ohne Begeisterung. Er gab ihn Billy.
      »Ich kann nicht«, sagte er. »Du.«
      Billy nahm den Hammer und sah Lou fragend an, der das breite Metzgermesser in der Hand hielt, das er vorher aus dem Handschuhfach genommen hatte.
      »Mach dir keine Sorgen«, sagte er und berührte mit dem Daumenballen die Schneide.
      »Die Kehle«, erinnerte ihn Billy.
      »Ich weiß.«
      Kenny grinste und grunzte, als er einen Rest von Kartoffelchips aus einer zerknitterten Tüte an die Schweine verfütterte. »Braucht keine Angst zu hab’n, gar keine Angst, der große Billy tut euch eins über den Schädel geb’n, und aus is es.« Er kratzte die borstigen Hälse, die Schweine grunzten und mampften zufrieden.
      »Jetzt!« rief Billy, und der Hammer krachte hinab.
      Eine der Säue fiel tot um, mit heraushängender Zunge, offenen Augen, Krümel von Kartoffelchips rund um die Schnauze.
      Kenny kicherte. »Die hatte nicht mal Zeit zu furzen.«
      »Mach schnell, Lou« drängte Billy.
      Kennys Bruder glitt zwischen den Stäben hindurch, hob den Kopf der Sau dem Mond entgegen — die glasigen Augen sahen nichts vom Silberglanz — und schlitzte die Kehle auf.
      Sofort strömte Blut heraus. Ein paar der Jungen wurden bespritzt und sprangen mit kleinen entsetzten Schreien zurück.
      Billy beugte sich hinüber und hielt einen Eimer unter den Blutstrahl. Der Eimer füllte sich sehr schnell, und er stellte ihn beiseite. Der zweite war halbvoll, als der Blutfluß aufhörte.
      »Die andere«, sagte er.
      »Jesus, Billy«, jammerte Jackie. »Is’ das denn nich ge —«
      »Die andere«, wiederholte Billy.
      »So, hierher, komm, komm, komm«, rief Kenny, grinste und raschelte mit der Kartoffelchips-Tüte. Nach einer Weile kam die Sau zurück. Der Hammer krachte nieder. Der zweite Eimer wurde gefüllt, während das übrige Blut auf den Boden floß und dort versickerte. Ein süßlicher, kupfriger Geruch lag in der Luft. Billy bemerkte, daß er die Arme bis zu den Ellbogen mit Blut beschmiert hatte.
      Während er die Eimer zum Kofferraum trug, wurde ihm der symbolische Zusammenhang klar. Schweineblut. Das war gut. Chris hatte recht. Das war wirklich gut. Das machte alles so echt.
      Scheineblut für ein Schwein.
      Er steckte die Eimer ins Eis und klappte den Deckel der Kühltasche zu. »Los«, sagte er.
      Billy setzte sich hinter das Steuerrad und löste die Handbremse. Die fünf Jungen schoben von hinten, der Wagen bewegte sich lautlos den Hügel hinauf.
      Als das Auto von selbst zu rollen begann, quetschten sie sich nacheinander keuchend hinein.
      Schweineblut für ein Schwein. Ja, das war gut, prima. Das war wirklich gut. Billy lächelte, und Lou Garson war überrascht und ängstlich zugleich. Er konnte sich nicht daran erinnern, Billy Nolan jemals lächeln gesehen zu haben. Das hatte noch niemand erlebt.
      »Zu was für ‘nem Begräbnis is der alte Henry eigentlich hin?« fragte Steve.
      »Seine Mutter«, sagte Billy.
      »Seine Mutter?« sagte Jackie Talbot erstaunt. »Jesus Christus, die muß ja älter als Gott sein.«
      Kennys schrilles Gekicher versank in der

Weitere Kostenlose Bücher