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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nanu
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nichts sagen. Da müssen Sie ihn schon selbst fragen.«
    »Sie sind so dermaßen zickig«, sagte Gina, und die Schwester sperrte den Mund auf vor Empörung. »Warum müssen Sie eigentlich immer irgendwelche Dinge andeut …«
    Debra wurde lauter, fiel ihr ins Wort. »Das muss ich mir nicht gefallen lassen …«
    »Und ich muss mir nicht eine Sekunde länger Ihre en g stirnigen Verdächtigungen gefallen lassen«, schoss Gina zurück. »Sie glauben einfach: Junge Frau und alter Mann und dass ich seine glückliche Familie zerstört habe, oder etwa nicht? Soll ich Ihnen mal was verraten? Max war nie im Leben verheiratet, Sie sind völlig auf dem Holzweg. Außer mir will ihn gar keine haben! Ich bin die Einzige, die so ve r rückt ist und immer noch auf eine dauerhafte Beziehung mit ihm hofft. Und eines kann ich Ihnen auch gleich sagen: Es kotzt mich jetzt schon an!«
    Autsch.
    Gina war noch nicht fertig. »Bloß, weil Ihr Mann Sie wegen einer Jüngeren verlassen hat …«
    »Woher wissen Sie … Mein Privatleben hat hier nichts …«, stotterte Debra.
    Aber Gina überrollte sie. »Deb. Es tut mir leid, dass Ihr Ex ein Idiot ist, dass er Sie so verletzt hat, aber Max ist nicht wie er. Er wohnt seit Jahren ganz alleine in einem Loch von Apartment. Er ist mit seinem Job verheiratet und wenn mich das zu seiner Geliebten macht, dann von mir aus. Dazu bin ich bereit. He, bleiben Sie ja hier! Ich habe Ihre stummen a n klagenden Blicke schon viel zu lange ertragen! Wenn Sie mir etwas zu sagen haben, dann raus damit!«
    »Sie sind nicht die einzige Frau, die ihn besucht«, sagte Debra verkniffen. »Es ist nicht meine Aufgabe, Ihnen zu ve r raten, wer da reingeht und die Tür zumacht, aber wenn Sie nur ein bisschen Grips im Kopf hätten, dann wäre Ihnen klar, dass jeder Besucher sich vorne an der Rezeption eintragen muss.«
    » Peggy Ryan, Deb Erlanger, seine Sekretärin Laronda«, zählte Gina auf. »Frannie Stuart … Alle diese Frauen arbeiten für ihn, Punkt, aus, Ende, und das wissen Sie genau. Wissen Sie was? Vergessen Sie’s, Debra, okay? Sie können mich auch weiterhin ignorieren. Ich habe keine Lust, mit jemandem Freundlichkeiten auszutauschen, der so unglaublich giftig ist wie Sie!«
    Max klappte die Augen zu, als er Gina hereinkommen und die Tür hinter sich zumachen hörte. »Scheiße«, sagte sie. » Scheiße. Wieso ist es mir nicht einfach egal?«
    Dann blieb sie einen Augenblick lang stumm stehen und betrachtete ihn, während er langsam und gleichmäßig weite r atmete.
    Als ob er schliefe.
    Sie hatte gesagt, sie wollte etwas zum Mittagessen mi t bringen, und schließlich hörte er, wie sie mindestens zwei Papiertüten auf seinem Schreibtisch abstellte.
    Sie setzte sich, nicht auf das Bett, sondern auf den Stuhl, der daneben stand. Und sie seufzte. »Ich weiß, dass du nicht schläfst. Ich weiß, dass du jedes Wort mitgehört hast.«
    Max schlug die Augen auf und schaute sie an. Die Jalousien waren zugezogen, sodass sie ein Lichtmuster an die Decke zeichneten. Dadurch erhielt ihr Gesicht einen sanften Schimmer, der ihre Traurigkeit zum Leuchten zu bringen schien. Er wünschte, er hätte ihre Kamera zur Hand gehabt.
    »Als ich gesagt habe, es kotzt mich an«, versuchte sie eine Erklärung, »da habe ich gemeint …« Sie sackte in sich z u sammen.
    »Dass es dich ankotzt?«, beendete er den Satz für sie.
    Sie lachte, aber trotzdem waren ihre Augen noch voller Kummer. Es brach ihm das Herz. Er wollte nicht, dass sie unglücklich war.
    Sie musste verrückt sein, dass sie ihn überhaupt wollte. Es war gut, dass sie das wusste. Denn der nächste Schritt war, dass sie merkte, dass sie doch nicht verrückt genug war.
    Aber wenn es darum ging, was er wollte …
    »Ich habe nur …«, setzte Gina an. »Ich habe gedacht … ich weiß überhaupt nicht mehr, was ich eigentlich denke, Max. Ich … ich liebe dich einfach, aber … mein Gott.«
    Sie blickte ihn an, und zum ersten Mal wusste er nicht, was in ihr vorging. Normalerweise sprühte sie vor Hoffnung und Optimismus. Vor Selbstvertrauen. Aber jetzt strahlte sie nichts als Traurigkeit aus.
    Vielleicht war das das Ende. Vielleicht würde sie gleich aufstehen und sein Zimmer verlassen.
    Sein Leben verlassen.
    Und dann tat er es und sah sich selbst dabei zu. Ihm war klar, dass er das nicht durfte, dass er eigentlich nur still d a sitzen und es geschehen lassen sollte.
    Doch stattdessen streckte er ihr die Hand entgegen. Die Botschaft war eindeutig: Komm her.
    Noch nie zuvor

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