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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nanu
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Jones alias wahrscheinlich ein Dutzend anderer Namen zu tun.
    So musste es sein.
    Grady Morant war gefährlich – ein des Landes verwiesener US-Amerikaner und ehemaliger Unteroffizier, der in den USA wegen einer Vielzahl von Verbrechen gesucht wurde, unter anderem wegen Desertion und Drogenhandels.
    Eine kurze Zeit lang hatte Morant geglaubt, er sei in Molly Anderson verliebt. Aber das hatte sich erledigt, nachdem er sie für einen Koffer voller Geld hatte sitzen lassen.
    Max setzte sich auf eines der Betten im Hotelzimmer.
    Und gab sich selbst die Schuld.
    Wenn Gina tot war, dann seinetwegen.
    Lieber Gott.
    Er nahm die Kamera und klickte noch einmal durch die Bilder, konnte sich einfach nicht von ihnen lösen. Gina und Molly zusammen mit einer ganzen Gruppe von Frauen, einige lächelnd, andere mit ernster Miene. Gina mit kurzen Haaren, die lachend zwei kenianische Kinder an der Hand hielt. Molly mit Hawaii-Hemd, tanzend in einem Zelt. Ein Mann mit e r grauendem Haar und einer Brille, in der sich der Blitz der Kamera spiegelte, in steifer Haltung mit geradem Rücken und einer Teetasse in der Hand auf einem Stuhl. Gina hinter seinem Stuhl, wie sie in die Kamera lachte und die Arme liebevoll um seinen Hals geschlungen hatte. Noch eine Au f nahme desselben Mannes, dieses Mal alleine, in einer Haltung, die aussah, als sollte es ein Passbild werden.
    Max brauchte das in das Rückenteil seines Unterhemdes genähte Namensschild nicht zu lesen, um zu wissen, dass das der so unglaublich faszinierende Leslie Pollard war.
    Von dem Priester, der das AAI-Lager leitete, hatten sie seine Beschreibung bekommen. Zusammen mit der sensationellen Neuigkeit, dass Pollard unmittelbar nach Ginas und Mollys Abreise nach Deutschland verschwunden sei.
    Ja, richtig gehört. Pollard hatte sich spurlos aus dem Staub gemacht, genau zwei Tage bevor vor einem Hamburger Café diese Bombe explodiert war und eine junge Frau, die im B e sitz von Ginas Reisepass gewesen war, in den Tod gerissen hatte.
    Max glaubte prinzipiell nicht an Zufälle. Pollard musste bei dieser … was immer es sein mochte … Entführung, Geise l nahme seine Finger im Spiel haben.
    Bitte, Gott, lass es nicht Mord sein.
    Nach Angaben der US-Geheimdienste – Jules hatte die Informationen besorgt, noch bevor Max danach gefragt hatte – gab es keinerlei Hinweise darauf, dass ein gewisser Leslie Pollard von Kenia aus in irgendein europäisches Land g e flogen war. Auch war niemand mit diesem Namen auf einem deutschen Flughafen gelandet. Max wies das Team an, die Suche auszuweiten, auch die Passagierlisten der Bahn und der Schifffahrtslinien unter die Lupe zu nehmen. Aber er wusste bereits vorher, was dabei herauskommen würde.
    Nichts.
    Erneut starrte er das Bild in Ginas Kamera an, versuchte, im Gesicht des Engländers Grady Morant zu entdecken, aber es gelang ihm nicht. Er hatte Morant nur ein einziges Mal gesehen – und das, nachdem der Mann ziemlich übel ve r prügelt worden war.
    Nun klappte Max sein Handy auf, wählte die Nummer des Büros in Washington und bat Peggy Ryan, ein Foto von Morant aus seiner Dienstzeit bei der Armee zu besorgen und es ihm zu mailen.
    Als er die Kamera ausschaltete, merkte er, dass die Sonne bereits unterging. Sie war hinter dem Gebäude auf der anderen Straßenseite verschwunden, das einen langen Schatten warf. Ohne den Schein der Kamera lag das Hote l zimmer im Dunkeln und …
    Drüben auf dem Schreibtisch, am Telefon, flackerte ein kleines rotes Licht – ein kaum wahrnehmbares Zucken in der Düsternis.
    Max stand auf.
    Wie, zum Teufel, hatte er das übersehen können?
    Verlor er jetzt völlig den Verstand? Allerdings – er hatte das Telefon doch beim Betreten des Zimmers eingehend untersucht. Er wusste noch genau, dass das Licht da noch nicht gebrannt hatte.
    Max schaltete die Schreibtischlampe ein – und selbst der Schein der schwachen Birne war stark genug, um die Signa l leuchte am Telefon nicht mehr erkennen zu können.
    Beschissenes Drecksding.
    Er nahm den Hörer ab und drückte auf die Wiedergab e taste.
    Vermutlich handelte es sich sowieso nur um die B e grüßungsansage des Hotels, die sicherstellen sollte, dass Gina und Molly sich wohl fühlten und …
    »Sie haben eine neue Nachricht«, sagte die weibliche und etwas abgehackte Computerstimme. Sie sprach perfektes Englisch mit einem angenehmen deutschen Akzent. »Erste Nachricht vom 19. Juni, sechs Uhr siebenundfünfzig.«
    »Scheiße, wo steckt ihr denn?« Diese Stimme

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