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Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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Unzulänglichkeiten eingestanden zu haben. Vielleicht, so dachte er, sollte ich besonders furchterregende Grimassen schneiden, um die Neuankömmlinge einzuschüchtern. Aber er konnte das Grimassieren die ganze Nacht über nicht durchhalten, dazu war ihm seine Gesichtsmuskulatur zu wichtig. Er wollte hinterher nicht noch mehr Falten haben, denn er war viel zu eitel.
      „Dabei hatte ich mich so sehr auf einen gemütlichen Abend gefreut!" murmelte er mißmutig. Gedankenverloren fletschte er seine Stiftzähne. Die Bemerkung der alten Dame schoß ihm durch den Kopf. „Er entspricht so gar nicht der Vorstellung vom sogenannten Chef der Vampire!" Wenn ich das schon höre, dachte er. Welch eine Borniertheit verbirgt sich dahinter! Doch, lenkte er ein, sie hat es vielleicht gar nicht so gemeint. Aber merkt sie denn nicht, wie sehr sie mich damit tief im Inneren verletzt hat? Gewiß, auch ich bin in meinem langen Vampirleben älter geworden, und ich weiß auch, daß der Edle wesentlich mehr den übli chen Klischees eines Vampirs entspricht! Aber der mit seiner Sanftmut! Damit konnte er ja wohl kaum Draculas Erbe antreten! Ach", er atmete tief, „ich werde wohl einige Zeit benötigen, um mich mit diesen Tatsachen abzufinden. Seine Grimassen wurden derweil immer furchterregender.
      Der einzige, der die neue Situation sichtlich genoß, war Louis Arthur. Abwartend stand er an der Flügeltür und rieb sich erregt die Hände. Er hatte große Mühe, den Kopf auf den Schultern zu halten. Schließlich wollte er jetzt einen besonders guten Eindruck machen.
      „Ob es wohl diesmal klappt?" seufzte er.
      „Was soll klappen?" fragte Hochwürden zerstreut. Auch ihm war alles andere als wohl in seiner Haut.
      „Daß sich eine von den lieblichen Damen von mir anfassen läßt", erwiderte der Graue und errötete leicht.
      „Sie Schamloser!" mischte sich Madame resolut ein. „Daß Sie sich unterstehen, eine meiner Freundinnen unsittlich zu berühren!"
      „Ich meine ja nur", stotterte das Gespenst verlegen, um mit trotziger Stimme fortzufahren: „Mir ist aber auch nichts vergönnt. Diese einmalige Gelegenheit lasse ich mir nicht entgehen!" Er schaute sich heimlich nach einer dunklen Ecke um. Davon gab es genügend, und Louis Arthur war es zufrieden.
      Sir Simon kam in der Zwischenzeit vorsichtig unter dem Tisch hervorgekrochen und hatte zögernd seinen Platz wieder eingenommen. Seine Haltung jedoch ließ unzweifelhaft erkennen, daß er jederzeit zu einem rettenden Sprung in sein Versteck bereit war. „Bei allen bösen Geistern! Warum muß ich mich auch immer so fürchten", dachte er traurig. Aber auch dieser für ihn so vernünftige Gedanke konnte sein starkes Zittern nicht zum Stillstand bringen.
      Die Flügeltür schwang weit auf. Flieger stellte sich diskret zur Seite, um die unangemeldete Damenschar eintreten zu lassen.
      Das Fräulein hatte als erste die Fassung wiedererlangt. Forsch trat sie in den Saal und blickte sich neugierig um. Über die An wesenheit der Gespenster schien sie keineswegs beunruhigt zu sein. Als ihr Blick jedoch auf den Bruder fiel, der schützend seinen Arm um Madame gelegt hatte, schrie sie auf: „Da seht ihr's! Und die beiden haben doch etwas miteinander!" Sie keifte und konnte ihre Eifersucht nicht verbergen.
      „Würdest du dich vielleicht etwas zusammennehmen, wenn du schon unaufgefordert hier eindringst", meldete sich der Bruder erbost zu Wort. „Vielleicht hättest du die Höflichkeit und würdest zuerst die Gastgeberin begrüßen!" Dabei wies er auf die Gräfin, die hochaufgerichtet auf ihrem Platz saß und mit ihrem verrutschen Diadem kämpfte, dabei allerdings interessiert die Neuankömmlinge betrachtete.
      „Ich dachte, es kämen lauter liebenswürdige Damen?" Mit einem erstaunten Lächeln schaute sie den Doktor an. „Aber, daß Sie eine so entzückend bösartige Schwester haben, begeistert mich geradezu!" Freundlich winkte sie dem Fräulein zu und forderte es auf, neben ihr Platz zu nehmen.
      Mißmutig gehorchte die Schwester. Sie war viel zu empört, als daß sie dieser Geste der Gräfin besondere Bedeutung beigemessen hätte.
      „Flieger!" schrillte es wieder durch den Raum. „Wie war es möglich, daß die Damen bei uns eindringen konnten? Du solltest doch nach der Ankunft unserer Freunde die Lichtschranke wieder ausschalten!"
      „Das habe ich auch getan, Eure Scheußlichkeit. Aber irgend etwas muß mit der Elektronik nicht stimmen. Anders

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