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Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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und abschwellende Heulen einer Sirene übertrugen. In die Meute der Hafenhaie, die die MARSQUEEN umlagerten, kam Bewegung. Sie stoben auseinander. Wer nicht rechtzeitig ausweichen konnte, machte auf schmerzliche Weise Bekanntschaft mit dem Prallfeldschutz eines metallisch blauen Gleiters, der mit hoher Geschwindigkeit auf die MARSQUEEN zusteuerte und unmittelbar unter der hohlen, Mittelstütze anhielt. Der Mann, der kurz darauf den

    Kidnapping auf dem Mars 27

    Gleiter verließ, war kein anderer als Major Sinclair M. Kennon, Spezialist der USO - und auf Lepso und den meisten anderen Welten der bekannten Galaxis als Allround-Geschäftsmann Rabal Tradino bekannt.
    Kennon alias Tradino kam mit federnden Sprüngen die Rampe herauf, mißachtete die ehrfurchtsvollen Ehrenbezeigungen der Schleusenwache und warf sich in den Antigravschacht.
    In der Zentrale fielen Kennon und Tekener sich in die Arme, knufften sich und warfen sich die furchtbarsten Beleidigungen an die Köpfe. "Hochstapler" und "Heiratsschwindler" waren noch die harmlosesten Beschuldigungen; nur die Bezeichnung "Falschspieler" wurde sorgfältig vermieden. Das alles gehörte zum "guten Ton" der gesellschaftlichen Creme von Lepso.
    Nach dieser Begrüßung stemmte Kennon die Fäuste in die Seiten und blickte sich kritisch in der Hauptzentrale um.
    "Hm...!" machte er nach einer Weile gedehnt. "Nicht übel, wirklich, kein allzu schlechtes Schiff."
    "Na, na ...!" meldete sich Kapitän Grato von der Bordpositronik her. "Das ist das beste Handelsschiff, das ich je geflogen habe. Ihre 622 Millionen Solar hätten Sie nicht besser anlegen können."
    Kennon wölbte die Brauen und blickte seinen Partner mißtrauisch an.
"Sagen Sie bloß, Sie hätten den vollen Preis für den asthmatischen
Seelenverkäufer bezahlt...?"
Tekener verzog beleidigt das Gesicht.
    "Ich muß doch sehr bitten, Tradino! Ohne meine gewissen Beziehungen wäre die MARSQUEEN dem Meistbietenden zugeschlagen worden - und das höchste Gebot belief sich auf eine Milliarde."
    "Ich hätte den Preis auf vierhundert Millionen gedrückt", murmelte Kennon. "Aber schon gut, nicht jeder
    kann der Größte sein." Er schlug dem Oberstleutnant so heftig auf die Schulter, daß Ronald Tekener stöhnend in die Knie ging.
    Beide Männer blickten auf, als Kapitän Hyk Grato sich vernehmlich räusperte. "Was wollen Sie?" fuhr Tekener den Epsaler an.
    Grato spie quer durch die Zentrale in den Abfallvernichter.
    "Meldung, Chef! Schiff klar. Erste Urlaubsmannschaft ist weg. Ich empfehle mich bis morgen, Tschatus wird mich solange vertreten." "Dann viel Spaß!"
    Tekener machte eine obszöne Geste. Er mußte sich dazu zwingen, aber so etwas gehörte nun einmal zu dem, was man auf Lepso von einem galaktischen Abenteurer und Dunkelmann erwartete. Und das Bild mußte auf alle Fälle stimmen. Ein noch so kleiner "Schönheitsfehler" konnte das Leben kosten.
    Nachdem der Kapitän verschwunden war, tranken die beiden USO-Spezialisten den obligaten Begrüßungsschluck. Danach lud Kennon seinen Geschäftspartner zu einem Abstecher nach Orbana-Ugry ein, dem Viertel der Rauschgifthändler. Wenn man das Neueste aus den entferntesten Ecken der Galaxis erfahren wollte, mußte man nach Orbana-Ugry gehen. Hier war der größte Umschlagplatz des galaktischen Rauschgifthandels.
    "Na, schön!" meinte Tekener mürrisch. "Hören wir uns etwas um. Unterdessen kann unser spezieller Freund recherchieren."
    Kennon kniff die Augen zusammen und deutete mit einem unmerklichen Kopfnicken
auf den freien Platz außerhalb der MARSQUEEN.
"Wenn man vom Teufel spricht..."
    Ronald Tekener fuhr herum. Er murmelte eine Verwünschung, als er die beiden knallroten Radfahrzeuge sah, die in schneller Fahrt vom Verwaltungsgebäude her auf die MARSQUEEN zu jagten. Sirenengeheul verschaffte ihnen Platz, und die

    28 ATLAN

    schwerbewaffneten Wächter, die auf beiden Fahrzeugen aufgesessen waren, drohten mit ihren Strahlwaffen in alle Richtungen.
    "Der Chef des Staatlichen Wohlfahrtsdienstes persönlich", sagte Kennon mit schmalen Lippen.
    Zwei hochgewachsene Ichatolier führten Ehret Jammun und vier seiner Leibwächter in die Zentrale. Der gefürchtete Chef des Staatlichen Wohlfahrtdienstes auf Lepso, wie sich die Geheimpolizei nannte, blieb unter dem Schott stehen. Er drehte sich um und musterte die drei Meter hohen Ichatolier, die für ihre besondere Kampftüchtigkeit bekannt waren.
    "Schicken Sie die Kerle hinaus!" verlangte er danach von Ronald Tekener. Er sagte es

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