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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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und den Kindern. Er sprach sachlich, beinahe freundlich zu ihnen.
    »Sie brauchen uns nicht weh zu tun«, erklärte Kate Bartlett. »Wir tun alles, was Sie sagen. Bitte, stecken Sie die Waffen weg. Ich flehe Sie an.«
    »Ich verstehe schon, Katie, aber wir müssen Ihrem Mann zeigen, dass wir es ernst meinen und dass ich tatsächlich mit Ihnen und den Kindern im Haus bin.«
    »Die Kinder sind zwei, drei und vier Jahre«, sagte die Mutter. Sie fing an zu weinen, riss sich aber zusammen. »Sie sind
    doch fast noch Babys. Meine Babys.«
    Mr Rot steckte die Waffe ins Holster. »Keine Bange. Ich werde den Kindern nicht wehtun. Ich versprech's.«
    Bis jetzt machte der Job ihm Spaß. Kate schien eine kluge Frau zu sein, und die Kinder benahmen sich. Die Bartletts waren eine nette Familie. Genau wie das Superhirn gesagt hatte.
    »Ich möchte, dass Sie den Kindern dieses Packband auf den Mund kleben«, sagte Mr Rot und reichte Katie Bartlett eine dicke Rolle Klebeband.
    »Sie werden keinen Mucks machen. Das verspreche ich «, sagte sie. »Es sind liebe Kinder.«
    Sie tat Mr Rot Leid. Die Dame war hübsch und nett. Er dachte an das Ehepaar und das Kind in dem Film Das Leben ist schön . Mr Rot sprach nun direkt zu den Kindern. »Das ist ein Packband, und wir machen jetzt ein Spiel damit. Ihr werdet Spaß haben«, versicherte er.
    Zwei der Kinder blickten ihn stumm an, aber der Dreijährige grinste. »Quak-Band?«
    »Genau. Quak-Band. Quak, quak, quak – wie 'ne Ente. Mommy legt jetzt euch allen das Band über den Mund. Dann machen wir einen Film, damit Daddy sehen kann, wie lustig ihr ausschaut.«
    »Und dann?«, fragte Dennis, der Vierjährige, der sich jetzt für das Spiel zu interessieren schien. »Quaken wir Daddy an?«
    Mr Rot lachte. Sogar Mr Weiß rang sich ein Lächeln ab. Die Kinder waren niedlich. Er hoffte, sie nicht in wenigen Minuten töten zu müssen.
     
    E s war acht Uhr zwölf. Der Church-Falls-Bankraub lief pünktlich ab; nichts konnte ihn mehr aufhalten.
    In wenigen Minuten sollte jemand getötet werden.
    Miss Grün zielte mit einer Schnellfeuerwaffe in die Richtung der zwei verängstigten Bankangestellten. Beide waren Mitte bis Ende zwanzig.
    Mr Blau war bereits im Büro des Direktors der First-UnionZweigstelle. Er erklärte James Bartlett und seiner Assistentin die Spielregeln von »Wahrheit oder Konsequenzen«.
    »Hat einer von Ihnen Alarmknöpfe am Körper?«, fragte Mr Blau mit rascher, schriller Stimme, die mit Absicht vermitteln sollte, dass er angespannt war und vielleicht kurz davor stand, die Nerven zu verlieren. »Das wäre ein schlimmer Fehler, und Fehler darf es nicht geben.«
    »Wir tragen keine Alarmknöpfe«, erklärte der Bankdirektor, der klug und auch kooperativ zu sein schien. »Ich würde es Ihnen sagen, wenn es so wäre.«
    »Haben Sie je die Ausbildungsbänder der Amerikanischen Gesellschaft für Sicherheitsmaßnahmen in der Industrie gehört?«, fragte Blau.
    »Nein, habe ich nicht«, antwortete der Bankdirektor nervös. »Tut mir Leid.«
    »Na schön. Die Empfehlung Nummer eins der Gesellschaft bei Raub lautet: Kooperation, damit niemand verletzt wird.«
    Der Direktor nickte heftig. »Ich bin ganz Ihrer Meinung. Ich höre auf Sie. Ich kooperiere, Sir.«
    »Für 'nen Bankfritzen sind Sie ein ziemlich kluges Kerlchen. Alles, was ich Ihnen über die Geiselnahme Ihrer Familie gesagt habe, ist die reine Wahrheit. Ich verlange, dass Sie mir ebenfalls die Wahrheit sagen. Andernfalls gibt es tragische Konsequenzen. Das bedeutet, keinerlei stummer Alarm, keinerlei Ködergeld, keine Farbsicherung, keine versteckten Kameras. Falls die Sonitrol hier ein Gerät hat, das mich jetzt aufnimmt, sagen Sie 's mir.«
    »Ich weiß Bescheid über den Raub bei der Citibank in Silver Spring«, sagte der Direktor. Sein breites Gesicht war dunkelrot. Schweiß rann in dicken Tropfen von seiner Stirn. Seine blauen Augen blinzelten ständig.
    »Schauen Sie auf den Monitor Ihres Computers«, sagte Mr Blau und deutete mit der Waffe auf ihn. »Schauen Sie genau
    hin.«
    Ein Film lief an. Der Direktor sah, wie seine Frau den drei Kindern die Münder mit Packband zuklebte.
    »O Gott! Ich weiß, dass meine Kollegin in Silver Spring sich verspätet hat. Lassen Sie uns anfangen«, sagte Direktor Bartlett zu dem Mann mit der Skimaske in seinem Büro. »Meine Familie bedeutet mir alles.«
    »Das wissen wir«, sagte Blau. Er wandte sich an Bartletts Assistentin und richtete die Waffe auf sie. »Sie sind doch keine Heldin,

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