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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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erkennen, dass man sie aus nächster Nähe erschossen hatte.
    »Hingerichtet! Verdammt! Gottverdammt! «, sagte Agentin Cavalierre, als wir bei den Leichen stehen blieben. Die Spurensicherung des FBI begann sofort, Videoaufnahmen und Fotos vom Tatort zu machen. Wir gingen weiter zum offenen Tresorraum.
     
    E s wurde noch schlimmer. Im Tresorraum lagen zwei weitere Opfer: ein Mann und eine Frau. Sie waren von mehreren Schüssen getroffen worden. Ihre Kleidung und Körper waren von Kugeln durchsiebt. Hatte man sie auch bestraft?, fr agte ich mich. Welche Sünden hatten sie begangen? Warum, zum Teufel, geschah das alles?
    »Für mich ergibt das verflucht noch mal keinen Sinn«, sagte Kyle und rieb sich mit beiden Händen das Gesicht. Das war ein Tick von ihm und erinnerte mich an die vielen Fälle, an denen wir in der Vergangenheit gemeinsam gearbeitet hatten. Manchmal hatten wir uns beklagt, aber wir waren immer füreinander da gewesen.
    »Bankräuber bringen normalerweise niemanden um. Jedenfalls keine Profis«, meinte Agentin Cavalierre. »Warum also dieser abartige Mord?«
    »Hat man die Familie des Bankdirektors als Geisel genommen, wie beim Überfall in Silver Spring?«, fragte ich. Eigentlich wollte ich die Antwort nicht hören.
    Kyle schaute mich an und nickte. »Mutter und drei Kinder. Wir haben soeben Nachricht von ihnen bekommen. Gott sei Dank hat man sie freigelassen. Man hat ihnen nichts getan. Warum also wurden diese vier Menschen abgeschlachtet, die Familie aber nicht angerührt? Welches Verhaltensmuster steckt dahinter?«
    Ich wusste es noch nicht. Kyle hatte Recht: Die Raubmorde ergaben keinen Sinn. Nein, wir dachten nicht wie die Mörder. Wir kapierten noch nicht.
    »Vielleicht ist hier in der Zweigstelle etwas schief gelaufen. Sofern dieser Überfall mit dem in Silver Spring in Verbindung steht.«
    »Davon müssen wir ausgehen«, meinte Agentin Cavalierre. »Der Vater, die Kinderfrau und das Kind in Silver Spring wurden getötet, weil die Direktorin angewiesen worden war, dass die Täter zu einem bestimmten Zeitpunkt die Bank verlassen sollten, andernfalls sollten die Geiseln sterben. Die Videoaufzeichnung der Bank zeigt, dass sie den Zeitpunkt um weniger als dreißig Sekunden verpasst haben.«
    Wie immer verfügte Kyle über mehr Informationen als wir anderen. Jetzt teilte er sie uns mit. »Die Polizei hier in Church Falls hat einen Alarm empfangen. Ich glaube, der hat die vier Morde ausgelöst. Wir haben festzustellen versucht, woher der Warnanruf kam.«
    »Wie konnten die Räuber wissen, dass die Polizei einen Alarmanruf bekommen hatte?«, fragte ich.
    »Wahrscheinlich hatten sie einen Polizei-Scanner«, sagte Agentin Cavalierre.
    Kyle nickte. »Agentin Cavalierre kennt sich bei Bankraub hervorragend aus«, sagte er. »Eigentlich in allem.«
    »Ich bin auf Kyles Posten scharf«, meinte sie und lächelte ein wenig. Aber ich glaubte ihr aufs Wort.
     
    I ch begleitete Kyle und sein Gefolge ins FBI-Hauptquartier im Zentrum Washingtons. Wir alle hatten wegen des Schauplatzes der Morde, den wir soeben gesehen hatten, ein flaues Gefühl im Magen. Agentin Cavalierre wusste sehr viel über Banküberfälle, darunter etliche, die im Mittelwesten begangen worden waren und die den Überfällen auf die Citibank und die First Union ähnelten.
    Im Hauptquartier beschaffte sie so viel Material, wie sie auf die Schnelle finden konnte. Wir lasen Aktennotizen über zwei Desperados, die Joseph Dougherty und Terry Lee Connor hießen. Ich fragte mich, ob deren Schandtaten möglicherweise als eine Art Modell für die zwei Raubüberfälle der letzten Zeit gedient hatten. Dougherty und Connor hatten mehrere Banken im Mittelwesten überfallen. Für gewöhnlich nahmen sie als Erstes die Familie des Direktors als Geiseln. Vor einem der Überfälle hatten sie den Direktor samt Familie über ein Feiertagswochenende drei Tage lang gefangen gehalten, ehe sie am
    Dienstag die Bank ausraubten.
    »Aber es gibt einen großen Unterschied. Dougherty und Connor haben bei ihren Raubüberfällen keiner Seele ein Leid zugefügt«, sagte Cavalierre. »Das waren keine Mörder wie der Abschaum, mit dem wir es jetzt zu tun haben. Was, zum Teufel, wollen die?«
    Gegen sieben Uhr abends zwang ich mich, nach Hause zu gehen. Zusammen mit Nana und den Kindern nahm ich das Abendessen ein, das Nana gekocht hatte: Brathuhn, Käsegrütze und gedämpften Broccoli. Nach dem Abwasch verzogen Damon, Jannie und ich uns zur wöchentlichen Box-Stunde in den

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