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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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wir auf ihre Antwort warteten.
    »Nein, nur der Fahrer. Ein riesengroßer Mann. Sonst habe ich niemand gesehen. Was ist mit der Polizei? Und dem schrecklichen FBI? Warum sind Sie alle so interessiert daran?«
    »Ich komme sofort darauf, Mrs Morris. Ist Ihnen an dem Bus irgendein Kennzeichen aufgefallen? Ein Schild mit dem Fahrziel? Ein Firmenschild? Jede Kleinigkeit, die Sie gesehen haben, könnte uns weiterhelfen. Es sind Menschenleben in Gefahr.«
    »Ach du liebe Güte«, sagte sie. »Ja, an der Seite war so ein Aufkleber. Besucht Williamsburg. Daran erinnere ich mich. Und da war noch was. Ich glaube, an der Seite stand auch ›Washington On Wheels‹. Ja, ich bin fast sicher. ›Washington On Wheels‹. Hilft Ihnen das irgendwie weiter?«
     
    B etsey telefonierte bereits mit Kyle Craig. Die beiden machten Pläne, wie wir so schnell wie möglich nach Tinden, Virginia, kommen könnten. Mrs Morris redete unaufhörlich weiter, bis mir der Schädel brummte. Plötzlich erinnerte sie sich an alle möglichen Kleinigkeiten. Sie erzählte mir, dass sie den Bus auf einer schmalen Landstraße unweit ihres Hauses gesehen hatte.
    »An dieser Straße gibt es nur drei Farmen, und die kenne ich alle sehr gut. Zwei Farmen grenzen an einen verlassenen Armee-Stützpunkt, den man in den Achtzigerjahren gebaut hat. Ich muss mir diese komische Sache unbedingt selbst mal näher ansehen, denn …«
    Ich unterbrach sie. » Nein, nein. Mrs Morris, Sie bleiben hübsch sitzen und rühren sich nicht von der Stelle. Wir sind schon auf dem Weg zu Ihnen.«
    »Ich kenne die Gegend. Ich kann Ihnen helfen«, protestierte sie.
    »Wir sind schon unterwegs. Bitte, bleiben Sie, wo Sie sind.«
    Ein Hubschrauber, der die Gegend absuchte, wurde zum Bahnhof dirigiert. Er landete gerade, als Kyle Craig ebenfalls eintraf. Noch nie war ich so froh gewesen, ihn zu sehen.
    Betsey erklärte Kyle genau, wie sie in Virginia vorgehen wollte. »Wir fliegen mit dem Hubschrauber so nahe wie möglich heran, ohne dass man uns entdeckt, bis auf vier oder fünf Meilen an Tinden heran. Ich möchte keine große Streitmacht einbeziehen. Ein Dutzend guter Leute, vielleicht weniger.«
    Kyle stimmte dem Plan ohne Einwände zu, weil er gut war. Er wusste auch sofort, welche Agenten in Quantico in Frage kamen und schickte sie auf den Weg nach Tinden.
    Sobald wir an Bord des Hubschraubers waren, sprachen wir noch einmal alles durch, was wir während der Banküberfälle an Informationen gesammelt hatten. Außerdem bekamen wir Informationen über die Gegend, in der Mrs Morris den Bus gesehen hatte. Der Armee-Stützpunkt, den sie erwähnt hatte, war in den Achtzigerjahren auch ein Lager für Atomsprengköpfe gewesen. »Außerhalb Washingtons wurden Interkontinentalraketen in mehreren unterirdischen Depots gelagert«, erklärte Kyle. »Falls der Bus dort ist, könnte ihn ein Betonsilo vor den Wärmesuchgeräten der Helikopter abgeschirmt haben.«
    Unser Hubschrauber setzte zur Landung auf einem freien Feld in der Nähe einer Highschool an. Ich warf einen Blick auf die Armbanduhr. Achtzehn Uhr war längst verstrichen. Lebten die Geiseln noch? Was für ein sadistisches Spiel trieb das Superhirn mit uns?
    Hinter der idyllisch aussehenden Schule aus rotem Backstein erstreckten sich schöne grüne Sportplätze. Die gesamte Gegend war verlassen, abgesehen von zwei Limousinen und einem schwarzen Van, die auf uns warteten. Wir waren vier oder fünf Meilen von der Straße entfernt, auf der Mrs Morris den Bus von »Washington On Wheels« gesehen hatte.
    Isabelle Morris saß in der ersten Limousine. Sie schien Ende siebzig zu sein, eine robuste Frau, die mit ihren dritten Zähnen unangebracht fröhlich lächelte. Die nette Omi von nebenan.
    »Zu welcher Farm sollen wir als Erstes fahren?«, fragte ich sie. »Wo könnte sich jemand verstecken?«
    Die blaugrauen Augen der alten Dame verengten sich zu Schlitzen, als sie angestrengt nachdachte. »Donald Brownes Farm«, erklärte sie schließlich. »Da wohnt jetzt keiner mehr. Browne ist im vorigen Frühjahr gestorben, der arme Kerl. Dort könnte man sich mit Leichtigkeit verstecken.«
     
    N icht anhalten. Fahren Sie vorbei«, sagte ich zu unserem Fahrer, als wir die Browne-Farm an der Staatsstraße 24 erreichten. Er befolgte meine Anweisungen. Wir fuhren knapp hundert Meter weiter um eine Kurve. Dann hielten wir.
    »Ich habe jemanden auf der Farm gesehen. Er lehnte an einem Baum und hat die Straße beobachtet, Kyle. Hat uns vorbeifahren sehen.

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