Untitled
die Sache hineinziehen, bevor nicht feststand, wie sich die psychische Verfassung des Majors weiterentwickeln würde. Im Augenblick hatte er jedoch keine Möglichkeit, offen mit Kennon zu reden.
"Diese Sache wäre zu überlegen", hörte er den USO-Spezialisten sagen. "Es kommt
darauf, an, wieviel Zeit ich opfern müßte."
"Einige Tage, im Höchstfall eine Woche terranischer Zeitrechnung", sagte Noce. "Das sollte Ihnen der Besitz Ihres
Bruders wert sein."
"Wer garantiert mir, daß Sie Ihr Wort halten?"
"Die CONDOS VASAC braucht zuverlässige Mitarbeiter in allen Teilen der Galaxis", sagte Noce. Tekener horchte auf. Zum erstenmal hatte der Anti den Namen der Geheimorganisation erwähnt. "Wir können es uns nicht leisten, wichtige Verbündete zu verärgern", fuhr Noce fort. "Das sollte Ihnen als Garantie genügen."
"Wollen Sie mich, oder wollen Sie Tradino?" erkundigte sich Tekener unwillig. Er hoffte, daß dieser Hinweis genügte, um Kennon zum Rückzug zu veranlassen. "Wir brauchen Sie beide", erklärte Noce.
"Ich mache mit", hörte Tekener den Major zu seiner Bestürzung sagen. "Ich hatte vor, ein paar Tage auf Lepso zu bleiben. Inzwischen kann ich etwas dafür tun, daß ich das Eigentum meines Bruders erhalte."
Noce gab sich keine Mühe, seine Befriedigung zu unterdrücken. Seine Verhandlung mit Ronald Tekener und Rabal Tradino hatte ihm den erhofften Erfolg gebracht. Sicher war es ihm gleichgültig, daß er Tekener erpreßt und Tradino mit Versprechungen gelockt hatte.
Tekener bemühte sich, Kennons Blick aufzufangen, doch der Major konzentrierte seine Aufmerksamkeit ausschließlich auf den Anti.
"Unsere Aufgabe duldet keinen Aufschub", erklärte Urbta-Noce. "Es geht um wichtige Dinge. Ich schlage deshalb vor, daß Sie mir sofort an Bord meiner Raumjacht folgen."
"Immer mit der Ruhe", lehnte Tekener ab. "Es gibt noch einige Dinge zu regeln." "Ich muß leider darauf bestehen, daß Sie mich sofort begleiten, Tekener", sagte Noce. "Natürlich würden Sie versuchen, sich irgendeine Rückendeckung zu verschaffen." "Ich sehe keinen Grund, warum wir nicht gleich mit Noce gehen sollten", sagte Kennon. "Ich werde die Besatzung meines Schiffes von dem bevorstehenden Start unterrichten."
Kennon trat an den Interkom heran und gab die notwendigen Anweisungen. Die SPACELADY würde Noces Jacht in den Weltraum folgen. Noce wollte das Ziel offenbar erst bekanntgeben, wenn die beiden Schiffe Lepso verlassen hatten. Ronald Tekener sah keine Möglichkeit, Kennon noch zurückzuhalten. Natürlich war es ein großer Vorteil, wenn die SPACELADY Noces Jacht folgte. Das USOSpezialschiff konnte jederzeit Verbindung zu den im Firing-Sektor wartenden USOEinheiten aufnehmen, ohne daß Noce Verdacht schöpfte. Tekener ging es ausschließlich um Sinclair M. Kennon. Der Major schien zu ahnen, daß Tekener ihn ausschließen wollte. Er hatte es geschickt verstanden, Noces Vertrauen zu gewinnen und damit in der Nähe Tekeners zu bleiben. "Kann ich Waffen mitnehmen?" fragte Tekener.
"Was Sie bei sich tragen, können Sie behalten", sagte der junge Anti. "Ich möchte jedoch vermeiden, daß Sie eine Spezialausrüstung mit an Bord meines Schiffes bringen. Das gilt auch für Sie, Rabal Tradino."
Kennon war sofort einverstanden. In seinen hohlen Unterarmen hatte er genügend Waffen und Spezialgeräte versteckt, um einen ganzen Planeten in Aufruhr zu versetzen. So gesehen, bedeutete Kennon für Tekener eine Verstärkung. Die Besatzung der SPACELADY erhielt noch einige Befehle. Tekener machte sich um die Männer an Bord des Schiffes keine Sorgen. Die USO-Spezialisten wußten, was sie zu tun hatten. Vor dem Start und während des Fluges nach Lepso hatten Tekener und Kennon mit der Besatzung alle Möglichkeiten einer Kontaktaufnahme mit der CONDOS VASAC besprochen und die entsprechenden Anweisungen erteilt. Die beiden Terraner verließen zu-
sammen mit Urbta-Noce das Schiff. Sie bestiegen Noces komfortablen Wagen. Noce schaltete das Visiphon des Fahrzeugs ein und stellte eine Verbindung zum Hauptkontrollturm des Raumhafens her. Auf Lepso benötigte man keine Startgenehmigung, aber man mußte sich vergewissern, ob der Luftraum frei war, damit es nicht zu Unfällen kommen konnte.
Noce erhielt Startzeiten für die SPACELADY und seine Raumjacht. Die beiden Schiffe konnten Lepso zum gleichen Zeitpunkt verlassen.
Der Anti fuhr los, Tekener ließ sich in den bequemen Sitz zurücksinken und warf einen Blick zur MONGOLFIERA hinüber. Wahrscheinlich hatte
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